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Wenn Seilreibung zur Sicherheitsfrage wird

Voranker an einem Baumstamm festgebunden

Im Projekt „Friction“ werden die Reibungskoeffizienten für Stahl- und Kunststoffseile in Kombination mit verschiedenen Baumarten ermittelt.

In steilen Hängen gestaltet sich die Bringung von Holzstämmen schwierig. Laut der österreichischen Waldinventur befinden sich 44 % der Waldfläche Österreichs in Lagen mit mehr als 40 % Hangneigung. In diesen Bereichen hat sich deshalb schon früh die Seilbringung durchgesetzt, 19 % der Holzmenge wird mit Hilfe von Seilgeräten zur Forststraße gebracht. Die Tragseile sowie die Abspannseile werden dazu an fest verwurzelten Bäumen oder technischen Ankern fixiert.

Reibung ist einer der gefährlichsten Faktoren bei der Holzbringung. Die Zugkräfte auf die Seile sind enorm.

Die Richtlinien für die Befestigung von Anker- und Abspannseilen aus Stahl beruhen auf Versuchsergebnissen aus den 1950er Jahren. Seitdem hat sich viel verändert: die Machart der Seile ebenso wie die verwendeten Materialien. Zu den Kunststoffseilen, welche seit rund 20 Jahren in der Holzernte Verwendung finden, gibt es bislang gar keine forstlichen Reibungskoeffizienten. Die Reibung zwischen Forstseil und Baumanker hängt von zahlreichen Faktoren ab wie etwa Baumart und -alter. So weisen Eichenstämme eine wesentlich rauere Rindenoberfläche auf als Buchenstämme. Die Borke älterer Bäume ist oft rauer als jene von jungen Bäumen.

In dem im Auftrag und mit finanzieller Unterstützung durch das BMLRT durchgeführten Forschungsprojekt „Friction“ werden die Reibungskoeffizienten für Stahl- und Kunststoffseile in Kombination mit verschiedenen Baumarten in unterschiedlichem Saftzustand ermittelt. Aus den Ergebnissen sollen Empfehlungen für die Praxis abgeleitet werden. Die verbesserte Abschätzung der Seilreibung trägt zu einer höheren Arbeitssicherheit im Forst bei.