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Naturgefahren im Alpenraum

Lawine geht aus einem Hang ab

58 Prozent der österreichischen Fläche sind Intensivzonen des Schutzes vor Naturgefahren, der in vielen Alpentälern die Lebensgrundlage für den ländlichen Raum sichert. Das BFW hat die Fakten zum Thema zusammengefasst.

In den vergangenen 500 Jahren ist die Bevölkerung in den Alpen von 3,1 Millionen auf 13,9 Millionen Menschen, vor allem in Tourismuszentren und urbanen Regionen, gestiegen. Damit erhöhten sich die von Naturgefahren bedrohten Infrastrukturen in den Siedlungsgebieten und die Bedeutung des Straßen- und Bahnnetzes. In Österreich sind rund 35.000 Gebäude und 1500 Kilometer Verkehrswege von Wildbächen bedroht. Lawinen gefährden vor allem den Lebensraum in den inneralpinen Tälern, wo Großlawinen häufig den Talboden erreichen. Insgesamt sind 58 Prozent der österreichischen Fläche (83.855 km²) Intensivzonen des Schutzes vor alpinen Naturgefahren, welcher in vielen Alpentälern die Lebensgrundlage für den ländlichen Raum sichert.

Schwerpunkt Wildbachschutz

Rund zwei Drittel des Bundesgebietes fallen in den Betreuungsbereich der Wildbach- und Lawinenverbauung. Jährlich werden vom Bund rund 70 Millionen Euro aus dem Katastrophenfonds für den Schutz vor Wildbächen, Lawinen und Erosion bereitgestellt. Gemeinsam mit Beiträgen der Bundesländer und Interessenten (Gemeinden, Wassergenossenschaften, sonstige) stehen jedes Jahr fast 122 Millionen Euro zur Verfügung. Der Großteil (74 Prozent) fließt in den Wildbachschutz, der Rest verteilt sich auf  Lawinenschutz, auf flächenwirtschaftliche Maßnahmen (Schutzwald, Bewirtschaftung der Einzugsgebiete) und Maßnahmen zum Schutz vor Steinschlag und Rutschungen.

Die Summe der Wildbach- und Lawinenschadereignisse nahm in den letzten Jahrzehnten ab, was auf die intensive Forschungstätigkeit und die zahlreichen aktiven und passiven Schutzmaßnahmen zurück zuführen ist.

BFW erforscht Gefahrenprozesse und liefert Entscheidungsgrundlagen

Instandhaltung statt Neubau

In den letzten Jahrzehnten wurden intensiv Bauwerke errichtet, jetzt bedarf es einer strategischen Instandhaltung.

Risiko- und Gefahrenbeurteilung

Die Raumplanungswerkzeuge Gefahrenzonenplan und flächenwirtschaftlicher Plan sind um das Risikoargument zu erweitern. Bereits in der Planung müssen die Schadenswerte und nicht nur die Ereignisgrößen berücksichtigt werden.

Maßnahmenkombination statt reintechnischer Verbauung

Künftig werden Maßnahmenkombinationen mit dem besten Kosten-/Risikoverhältnis von größerer Bedeutung sein.

Neue Technologien

Von großer Bedeutung sind künftig moderne Simulationswerkzeuge und Flugkörper mit Digitalkameras, welche die Arbeit, Dokumentation und Bauwerksanalyseverfahren unterstützen. Außerdem werden praxistaugliche Apps Anwendung finden.

Alle Fakten auf einen Blick – Poster zum Download