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ISSW-Fachkonferenz zum Thema Snow Science

Blick von der Hungerburg auf Innsbruck, Berge mit Schnee angezuckert

ISSW (International Snow Science Workshop) ist die weltweit größte Fachkonferenz zum Thema Schnee und Lawinen. Rund 1000 lokale, nationale und internationale Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Wissenschaft und Praxis wurden auf der ISSW2018 erwartet.

Ihr Erfolg liegt im Motto: „Forschung für die Praxis – Praxis für
die Forschung“. Sie findet regelmäßig alle zwei Jahre statt. 2018 ist es eine Kooperation zwischen Bundesforschungszentrum für Wald (BFW), Lawinenwarndienst Tirol und der Wildbach- und Lawinenverbauung. Sie fand vom 7. bis 10. Oktober 2018 in Innsbruck statt.

„Lawinenkurse sind der neue Hochrisikosport“

So drastisch fasste es ein Vortragender am Tag 5 der ISSW2018, der im Zeichen von Fortbildung und Bergung stand, zusammen. Selbstreflexion in allen Bereichen und vor allem bei riskanten Situationen ist gefragt. Die Stabilität der Schneedecke, Lawinenprognosen und die Rolle der neuen Medien und Technologien waren nach dem sehr erfolgreichen „Public Day“ am Mittwoch (10.10.) die Leitthemen. Das war die ISSW2018, eine Skizze der wichtigsten Themen.

Tag 1 stand im Zeichen von Schnee- und Lawinendynamik sowie ingenieurtechnischen Maßnahmen zur Lawinenprävention. Den Einstieg machte die Modellierung des Auslösemechanismus und des Fließverhaltens von Lawinen. Weitere Highlights des Tages umfassten sowohl Präsentationen und Analyse von großen Lawinenereignissen als auch verschiedene Methodiken der Detektion. Der Fokus lag auf operationalen Fernerkundungsmethoden.

Tag 2 Am Vormittag war Klimawandel DAS Thema. Er zog sich von den Alpen nach Afghanistan bis hin nach Japan und streifte auch Frankreich und die Rocky Mountains. In Frankreich etwa widmete man sich der Geschichte der Lawinen-Aktivität oder verwendete die Methode Jahresringanalyse von Bäumen in den USA, um Lawinenaktivität zu rekonstruieren. Der spätere Vormittag widmete sich dem Thema Schnee und wie man ihn für Tourismusgebiete am besten produziert. Topografische Unsicherheiten, Software-Tools, Rolle der Wasserspeicher-Fähigkeit von Bäumen bei der Entstehung von Lawinen in Wäldern, Simulationen und die Interaktion von Schnee und zum Beispiel Erde während einer Lawinenaktivität sind die Schlaglichter, die am Nachmittag des Tages 2 hell aufleuchteten.

Am Dienstag am Abend widmete man sich der Avalanche-Divas-Night. Drei Preise an herausragende Forscherinnen gingen an Jennifer Coulter (Kanada), Barbara Frigo (Italien) und Ingrid Reiweger (Österreich).

Tag 3 war den Exkursionen gewidmet – die ISSW-Teilnehmer konnten aus zehn professionell geführten Ausflügen in verschiedene Teile Tirols und Vorarlbergs auswählen, wo Schnee- und Lawinenthemen im Gelände diskutiert und veranschaulicht wurden. Am Nachmittag standen Forscherinnen 220 Interessierten aus Innsbruck Frage und Antwort im Rahmen eines Tages der Offenen Tür (Public Day). Circa 250 Entscheidungsträger aus Politik, Wissenschaft und Praxis nahmen an einer parallelen ISSW-Veranstaltung am Nachmittag mit dem Titel „Sicherer Lebensraum durch neue Wege im Risikomanagement“ teil. Die anschließende Diskussionsrunde kam zum Schluss, dass kontinuierliche Schulungen für ein professionelles Risikomanagements essentiell sind.

Tag 4 Der Aufbau der Schneedecke entscheidet darüber, ob sich eine Lawine ereignet oder nicht. Im Frühwinter sind andere Faktoren für den Lawinenabgang verantwortlich als im Spätwinter. Im Dezember und Jänner haben Wind und Niederschlag einen größeren Einfluss, Lufttemperatur und Sonneneinstrahlung sind im Frühling wichtiger. Verknüpft man diese Ergebnisse mit meteorologischen Daten, wird deutlich, dass trockene Schneelawinen im Frühwinter erst ein paar Tage nach dem Niederschlag entstehen, Nassschneelawinen hingegen im Frühling innerhalb von Stunden abbrechen.

Tag 5 stand im Zeichen von Ausbildung und Rettung. Eine These lautet, dass Teilnehmer nach Lawinenkursen ein höheres Risiko eingehen als vorher. Rund 340 Personen wurden auf ihre Risikobereitschaft hin befragt, und es zeigte sich, dass vor allem bei Männern und Frauen zwischen 20 und 29 Jahren die Bereitschaft stark ansteigt, sich selbst zu überschätzen. Wie soll man damit umgehen? Ausgehend von den überraschenden Ergebnissen wurde ein bestehendes Ausbildungsprogramm um einen Dialog ergänzt, bei dem Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre Lust auf das Risiko im Schnee reflektierten.

Bildmaterial

www.issw2018.com/de
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www.facebook.com/pg/ISSW-2018-International-Snow-Science-Workshop-574693062654628/photos/?ref=page_internal

English Version

Programm,
Abstracts und
Informationen zur Registrierung
finden Sie unter www.issw2018.com
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