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Luma.Launisch und Takamovsky: Unseen Science | See Aural Woods

(Wien November 2014). Das Resultat einer künstlerischen Auseinandersetzung mit der Forstwissenschaft ist die audiovisuelle Arbeit „See Aural Woods“. Sie wurde im MAK – Museum für angewandte Kunst in Wien uraufgeführt.

Die Naturwissenschaft operiert mit Zahlen, Graphen und Fakten. Um allgemein gültige Aussagen treffen zu können, muss sie sich der Objektivität verschreiben. Auch in der Forstwissenschaft ist das so: Mit welchem mathematischen Werkzeug liest man ein Datenmeer an Gensequenzen, wo ein einziger Marker ausreicht, einen bedeutenden Unterschied bei der genetischen Variabilität einer Baumart auszumachen? Wie hat sich diese Baumart in welchem Zeitraum in welcher geografischen Lage ausgebreitet? Wie steht es um die endlosen Datenreihen von Langzeitstudien, die die forstlichen Expertinnen und Experten dahingehend zu interpretieren wissen, wie sich diese Baumarten unter geänderten Klimabedingungen entwickeln werden? Wie ist es um die genetische Vielfalt bestellt? Wie lange kann uns diese Baumart noch ausreichend mit Holz versorgen?

Artists in Residence

Das Bundesforschungszentrum für Wald (BFW) hat eine langjährige Expertise zum Wald in all seinen Facetten: forstwirtschaftlich, ökologisch und sozial soll er sein. Er soll das Klima regulieren, uns vor Naturgefahren schützen und den Rohstoff Holz liefern. Das BFW hat auch eine Reihe von Daten zu diesem Thema. In dem Projekt „See Aural Woods“ aus der vom Bundesforschungs-zentrum für Wald kuratierten wissenschaftsästhetischen Reihe „Unseen Science“ interessieren sich die Visual Artists Astrid Steiner und Florian Tanzer / Luma.Launisch und der Musiker und Autor Juergen Berlakovich / Takamovsky für diese Daten und die audiovisuellen Aspekte des Waldes. In Auseinandersetzung mit den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des BFW sind dabei Filme und ein Making-of entstanden.

Sonifizierter Wald

Nicht nur der visuellen Ebene wird Aufmerksamkeit gewidmet. Auch der akustische Layer, der an eine Sonifikation gekoppelt ist, hat eine zentrale Rolle inne. Die Sonifikation ist eine noch relativ junge, doch in manchen Bereichen bereits etablierte Möglichkeit der wissenschaftlich-ästhetischen Bearbeitung von Information: Dabei wird bei der kognitiven Erfassung die visuelle Dimension um die des Hörens erweitert. Der interdisziplinär angelegte Forschungsbereich Sonifikation bietet die Möglichkeit, Zahlenparameter, so wie sie in den Datenlangzeitpools des BFW vorhanden sind, in akustische, – im Rahmen des Projektes – gekoppelt an rhythmische Klänge, zu verwandeln.

Wald als komplexe Kulisse

„Mich interessieren in meinen Arbeiten vor allem Transformationsprozesse. Wo wird Sprache zu Klang? Gibt es eine Semantik des Sounds? Wie findet die uns umgebende akustische Welt Eingang in literarische und musikalische Erzählungen? Für mich wird der Wald in diesem Projekt zu einem faszinierenden Musikinstrument. Ich mache Fieldrecordings, sample die Sounds des Waldes, sonifiziere Datenmaterial aus dem Bereich der Waldgenetik und transformiere das so gewonnene Basismaterial zu einer audiovisuellen Erzählung.“
Juergen Berlakovich / Takamovsky

„Unsere Kombination von Realbild und Abstraktem weckt Assoziationen. Die Bildwelt aus Analogien und Symbolik spielt mit der Fantasie des Betrachters. Wir wollen eine Geschichte erzählen, die bei jedem ein wenig anders im Kopf abläuft, die Bilder beim Betrachter entstehen lässt, ohne diese zu konkret zu zeigen. Wir richten unseren Blick auf die vielen Schichten des Waldes im Wechsel der Jahreszeiten. All unsere Sinne werden angesprochen: durch die Gerüche, den Geschmack von Beeren, die Laute von Tieren, die wundervollen Lichtstimmungen.“
Astrid Steiner, Florian Tanzer / Luma.Launisch

„Den Wald habe ich immer als großes Lebewesen empfunden. Er duldet mich, aber ich gehöre nicht zu ihm. Ich habe großen Respekt vor ihm und kann ihn mit einem Grimm´schen Märchen vergleichen – geheimnisvoll, mächtig und unheimlich.“
Dorothee Hartinger / Schauspielerin

„Das Bundesforschungszentrum für Wald arbeitet daran, dass es dem Wald gut geht. Wald und Forstwirtschaft sind dabei für die einen Wirtschaftskategorien, für andere womöglich Pathos und Kitsch. Durch die experimentelle Übersetzung unserer wissenschaftlichen Daten in visuelle und akustische Strukturen wollen wir einen sinnlichen Zugang für alle am Wald Faszinierten schaffen.“
Peter Mayer / Leiter des BFW

Trailer auf
youtube.com/waldforschung

Rückblick auf sound:frame 15

Kurzdoku über die Uraufführung

HD-View Kapitel Genetik

Katalogtext sound:frame 15

unseen-science.at

takamovsky.net
luma.launisch.at

Bestellung der DVD


Archiv
Ausstellung im Rahmen von
www.wunderkammer2015.at

Live Performance und Talk im Angewandte Innovation
Laboratory
www.ailab.at

EXPO Mailand
www.expoaustria.at

Uraufführung
soundframe.at
mak.at