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Aller Anfang ist … unterschiedlich

Gepflanzte Jungbäume, die von Schutzhüllen umgeben sind

Die Bestandesbegründung ist die entscheidende Phase in der Waldbewirtschaftung. Das Projekt GUIDE hat sich in Europa umgesehen und Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den Praktiken und Prioritäten gefunden.

Eine zentrale Rolle bei der Bewirtschaftung von Wäldern haben die Maßnahmen, die bei deren Begründung gesetzt werden. In dieser Phase finden Wachstumsprozesse statt, die für einen Waldbestand über die gesamte Lebenszeit der Bäume auf der Fläche (Umtriebszeit) von grundlegender Bedeutung sind, wie z.B. die Entwicklung des Wurzelsystems. Wie erfolgreich die Jungpflanzen anwachsen, hängt von vielen Faktoren ab: den Standortsfaktoren Klima, Lage und Boden, dem Managementfaktor (der „Historie“ eines Bestandes) und dem Einfluss zufälliger Ereignisse. Welche Methoden und Praktiken angewendet werden, um diese Faktoren möglichst positiv zu beeinflussen, ist regional unterschiedlich und wird sich in Zukunft womöglich ändern (müssen).

Eine mechanisch aufgegrabene Waldfläche.
Im borealen Bereich werden mechanische Bodenvorbereitung und geeignetes Pflanzmaterial als zentrale Steuerungsinstrumente bei Bestandesbegründung gesehen. Foto: Benno Eberhard

Befragungen in neun Ländern

Im Zuge des Projekts GUIDE wurde ermittelt, welche Methoden in verschiedenen europäischen Ökoregionen (boreal, kontinental, atlantisch, kontinental/atlantisch und mediterran) angewendet werden, wo die größten Gefährdungen liegen und wie sich die Bedeutung der Maßnahmen verändern wird. Basis der Auswertungen war ein Fragebogen, der an diverse Betriebe, Forschungseinrichtungen und die öffentliche Verwaltung in neun Ländern geschickt wurde (Finnland, Norwegen, Polen, Ungarn, Bulgarien, Slowakei, Frankreich, Österreich und Italien).

Es hat sich gezeigt, dass sich die Praktiken und Prioritäten in den nördlichen Ländern Finnland und Norwegen von denen der restlichen Länder unterscheiden. Im borealen Bereich werden mechanische Bodenvorbereitung und geeignetes Pflanzmaterial als zentrale Steuerungsinstrumente bei Bestandesbegründung gesehen. Im Gegensatz dazu stehen in den restlichen Ländern, auch in Österreich, die mechanische Standortsvorbereitung, waldbauliche Maßnahmen und die richtige Vorgehensweise bei der Pflanzung an erster Stelle. Diese Maßnahmen sind zusammen mit der Qualität der Pflanzenmaterials die vielversprechendsten Gegenmaßnahmen für die Zukunft in den von Trockenheit betroffenen Gebieten.

Projektinfos

Projekttitel: GUIDE
Laufzeit: 01.03.2021 – 31.05.2022
Fördergeber: Kooperationsplattform Forst Holz Papier (FHP)

Kontakt

Marcela van Loo, Bundesforschungszentrum für Wald, Seckendorff-Gudent-Weg 8, 1131 Wien, marcela.vanloo@bfw.gv.at