Anbau von Wildobst fördern
Im Wildobst-Projekt des Bundesforschungszentrums für Wald (BFW) werden Maßnahmen gesetzt, um die biologische Vielfalt seltener, gebietseigener Wildobstgehölze in Österreich zu sichern und zu erhalten – eine Chance für Waldbau und Biodiversität in Zeiten des Klimawandels.
Die Baumarten Wildbirne, Elsbeere und Speierling werden generell aufgrund ihrer essbaren Früchte als Wildobst bezeichnet. In Zukunft könnte auch ihre Bedeutung als Wirtschaftsbaumarten deutlich zunehmen, da sie wertvolles Holz liefern und gut mit den zu erwartenden Klimaveränderungen zurechtkommen. Ihr künftig weiter verbreiteter Anbau wird auch einen wichtigen positiven Einfluss auf die Biodiversität in Österreich haben; alle drei Arten bieten Nahrung und Lebensraum für eine sehr hohe Anzahl an Organismen. Gleichzeitig muss allerdings darauf geachtet werden, dass geeignetes klimafittes genetisches-identifiziertes Pflanzgut zur Anwendung kommt. Dadurch soll versucht werden, die genetische Adaptivität dieser Baumarten auf Klimaänderungen langfristig zu erhalten. Die derzeitigen Vorkommen befinden sich oft weit verstreut und sind möglicherweise bereits genetisch verarmt.
Ziele des Projekts
1. Vorkommen kartieren
2. Genetische Vielfalt analysieren
3. Schutzkonzepte entwickeln: Saatgutquellen sichern sowie fragmentierte Populationen vernetzen
4. Standort- und Herkunftsempfehlungen verfassen
Im Wildobst-Projekt sollen Verfahren zur Messung der genetischen Variation dieser Waldbaumarten angewendet werden. Somit kann über ihre Eignung als Saatguterntebestand bzw. als Generhaltungswald entschieden werden. Dies wird zunächst durch die Kartierung und Beprobung der größten verfügbaren Populationen erreicht. Die so gewonnenen Daten zur Populationsstruktur und Genfluss werden dazu verwendet, eine Strategie zu entwickeln, um die bestehenden Populationen nachhaltig zu vernetzen und so abzusichern. Die Modellregion dafür ist der Biosphärenpark Wienerwald.
Geeignete Anbaugebiete ausweisen
Aus den bekannten und neu erarbeiteten Verbreitungsdaten wird über Klimamodellierung auch das künftig geeignete Anbaugebiet in Österreich bestimmt. Die Ergebnisse werden schließlich anschaulich an die Praxis kommuniziert.
Fotos: BPWW/N.Kovacs, gemeinfrei (2), Heino Konrad