Schutz, Entwicklung und Wiederherstellung von Bauminseln zur Lebensraumvernetzung in der Agrarlandschaft

Mit diesem Projekt gehen wir raus aus dem Wald und rein in die Bauminseln der Agrarlandschaft. Durch die Entwicklung von Maßnahmenempfehlungen soll langfristig die Habitatqualität von Bauminseln und dadurch die Lebensraumvernetzung in der Agrarlandschaft erhöht werden.
In der heutigen Agrarlandschaft spielen der Schutz und die Förderung der biologischen Vielfalt eine wichtige Rolle. Landschaftselemente wie Lesesteinhaufen, Kleinstgewässer oder Brachen außerhalb der eigentlichen Agrarflächen stellen wichtige Lebensräume für eine Vielzahl an Arten dar. Solche Elemente sind zudem häufig Trittsteinhabitate und erhöhen dadurch die Konnektivität von Lebensräumen in der Kulturlandschaft, aber auch zwischen Schutzgebiete. Auch Bauminseln in der Agrarlandschaft sind wichtige Lebensräume, und spielen insbesondere für die Vernetzung von waldgebundenen Arten eine Rolle. Ihre naturschutzfachliche Bedeutung ist aber primär von der Strukturvielfalt innerhalb der Bauminsel abhängig. Stehendes und liegendes Totholz sind Lebensraum für viele spezialisierte Käfer und Pilze, viele dort wachsende Pflanzen sind Futterpflanze für Schmetterlinge, und von Nisthilfen profitieren Bestäuber.
Systematische Erfassung
Im Projekt „Strategie zu Erhalt, Entwicklung und Wiederherstellung der Lebensraumvernetzung in der Agrarlandschaft durch Bauminseln“ sollen in fünf Modellregionen in den Bundesländern Niederösterreich, Oberösterreich, Burgenland, Salzburg, Steiermark und Kärnten Bauminseln systematisch erfasst und hinsichtlich biodiversitätsfördernder Strukturparameter sowie der vorhandenen Vegetationsgesellschaft charakterisiert, aber auch bezüglich der Hemerobie, potentiellen Gefahren und Stressoren naturschutzfachlich bewertet werden. Um Aussagen über die Bodengesundheit zu erhalten, werden zudem an ausgewählten Standort Bodenproben genommen, in denen mit Hilfe von eDNA-Metabarcoding ausgewählte Bodenorganismen erfasst werden. Zusätzliche mikroklimatische Messungen lassen auch Rückschlüsse auf das Potential der Bauminseln als Rückzugsort für Organismen in Anbetracht des Klimawandels zu. Da die Bedeutung von Bauminseln in der Agrarlandschaft als Trittsteinhabitat sowie Lebensraum maßgeblich von der Konnektivität der Bauminseln im Landschaftskontext abhängig ist, wird diese unter Berücksichtigung der Lage der Bauminsel und vernetzenden Strukturen wie Hecken oder Ufervegetation an Fließgewässern mit Hilfe von GIS-Modellierungen bewertet.
Ökologischen Wert erhöhen
Basierend auf den Erhebungen, Modellierungen und Workshops mit Landwirt:innen aus den Modellregionen, werden Maßnahmen abgeleitet, die den ökologischen Wert vorhandener Bauminseln erhöhen und die in der landwirtschaftlichen Praxis einfach umgesetzt werden können. Darüber hinaus wird unter der Einbeziehung von Expert:innen und Praktiker:innen eine nationale Strategie entwickelt, die langfristig die Habitatqualität von Bauminseln und dadurch die Lebensraumvernetzung in der Agrarlandschaft erhöht.
Projektinfos
Projekttitel: Bauminseln
Projekttitel lang: BAUMINSELN – Schutz, Entwicklung und Wiederherstellung von Bauminseln zur Lebensraumvernetzung in der Agrarlandschaft
Projektlaufzeit: Projektlaufzeit 01.11.2024 – 31.10.2027
Projektleitung: Bundesforschungszentrum für Wald (BFW) – Institut für Waldbiodiversität & Naturschutz,
• Laura Fels, laura.fels@bfw.gv.at (Tel.0043 664 4322671)
• Dr. Dipl.-Ing.. Katharina Lapin, katharina.lapin@bfw.gv.at
Kooperationspartnerpartner: BIOSA (Renate Haslinger biosa@landforstbetriebe.at), Umweltbundesamt, Universität Wien, Land&Forst NÖ, Landwirtschaftskammern NÖ/OÖ/STMK, ÖKL, Gutsverwaltung Stutenhof
Fördergeber und Antragsnummer: LE 23-27 / Antragsnr. LE-77-02-BML-2023-16169
BFW-Förderbetrag/ Auftragsbetrag: 306.344,00 €
