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Die forstlichen Wuchsgebiete Österreichs

Klicken Sie in die Karte (unten). Für jedes Wuchsgebiet, erscheint unter der Karte die jeweilige Information.

Die forstlichen Wuchsgebiete umfassen Großlandschaften mit weitgehend einheitlichem Klimacharakter und sind durch eine typische Abfolge standortsbezogener Umweltfaktoren gekennzeichnet, die eine jeweils unterschiedliche Zusammensetzung der natürlichen Waldvegetation bedingen.
Vertikale seehöhenabhängige Klima- und Vegetationsgradienten überlagern die regionale Eigenart der Wuchsgebiete und werden durch die Abgrenzung von Höhenstufen berücksichtigt (Abb. 1). In horizontaler Richtung werden die Hauptwuchsgebiete (Abb. 2) nach den natürlichen Waldgesellschaften durchschnittlicher Standorte in der montanen Stufe abgegrenzt. Fichtenwald kennzeichnet die kontinentalen Innenalpen (1), Fichten-Tannenwald die Zwischenalpen (2-3) und Fichten-Tannen-Buchenwald die niederschlagsreichen Randalpen (4-6) sowie das Mühl- und Waldviertel (9). Das Alpenvorland (7) erreicht die montane Stufe nur lokal, der sommerwarme Osten (8) gar nicht.


Abb. 1

Abb. 2

Die Wuchsgebiete sind Grundlage für

  • die Begrenzung von Herkunftsgebieten für das forstliche Saat- und Pflanzgut
  • Raumplanung (forstliche Planungen, Natur- und Umweltschutz, Naturwaldreservate)
  • ökologisch orientierten Waldbau (Baumartenwahl, Abgrenzung waldbaulicher Behandlungseinheiten)

Eine ausführliche Beschreibung der forstlichen Wuchsgebiet Österreichs finden Sie in: Kilian W., Müller F. & Starlinger F. 1994: Die forstlichen Wuchsgebiete Österreichs. Eine Naturraumgliederung nach waldökologischen Gesichtspunkten. FBVA-Berichte 82: 1-60. Diese Publikation steht im PDF-Format zum Herunterladen zur Verfügung [download].

Wuchsgebietsgrenzen zum Downloaden [weiter]

Wuchsgebiet 1.1

Entsprechung
Tschermak: Teile von I1, kleiner südlicher Anteil von IIA1.
Mayer: 1.1 Inneralpines Fichtenwaldgebiet, Zentraler Wuchsbezirk.
Kartierung: Wuchsraum 14.
Schwackhöfer: Teile von 4, 7. Das Wuchsgebiet ist mit dem bisherigen Wuchsraum 14 bzw. Wuchsbezirk 1.1 identisch, die Umgrenzung unverändert.

Lage und Umgrenzung
Oberinntal von der Staatsgrenze bis Mötz, Kaunertal, Pitztal, Ötztal.
Höhenbereich von 650 m bis 3772 m.

Staatsgrenze – Kammlinie Samnaungruppe über Giggler Spitze – Talüberquerung westl. Tobadill, Parseierspitze – Kammlinie Lechtaler Alpen über Großbergjoch, Roßkarscharte, Steinkarspitze, Gr. Schlenkersp. – Muttekopf – Hahntennjoch – Falschkogel – Kammlinie bis Ostgipfel – Heiterwandhütte – Schafkopf – Sinnesjoch – Sinnesegg – Unterer Sießekopf – Talüberquerung südl. Nassereith – entlang Bundesstraße bis Kt. 828 – Rauhtal – Sternanger – Auf dem Horn – Grünberg – Mötz – Staudach – Stadligerberg – Predigtstuhl – Pirchkogel – Kühtai – Gaiskogel – Hauptkamm Stubaier Alpen – Staatsgrenze.

Klima

Das Wuchsgebiet hat kontinentales Gebirgsinnenklima; es ist der trockenste Bereich des österreichischen Alpenraumes.

Geringe mittlere Bewölkung und somit ungehinderte Ein- und Ausstrahlung führen zu starken jahres- und tageszeitlichen Temperaturschwankungen (mittlere Jahresschwankung: Tallagen 18 – 21°C, subalpine Lagen um 16°C). Durch häufiges Überschreiten der für Stoffproduktion und Wachstum der Bäume erforderlichen Temperaturminima infolge der stärkeren Tageserwärmung ist die Waldgrenze (bis 2300 m) angehoben.

Die Niederschlagssummen sind infolge allseitiger Abschirmung durch mehrfach gestaffelte, hohe Gebirgskämme gering. Die Jahresniederschlagssummen erreichen in tief- bis mittelmontanen Tallagen 600 – 800 mm, bei gleicher Seehöhe gegen das Gebirgsinnere zu abnehmend; im subalpinen Bereich fallen 900 bis knapp über 1000 mm Jahresniederschlag.

Das Niederschlagsmaximum wird im Juli erreicht, seltener im August. Ein sekundäres winterliches Niederschlagsmaximum ist nur schwach ausgebildet.

Geomorphologie

Stark vergletscherte Hochgebirgslandschaft mit großer Reliefenergie. Die Kammlagen befinden sich durchwegs um 3000 m bis weit darüber. Tief eingeschnittene Kerbtäler und Trogtäler mit weiten Hochtalböden, ausgedehnte Steilhanglagen kennzeichnen das Wuchsgebiet. Als Grundgestein findet man vorwiegend saures Kristallin (Paragneis), nur im Oberinntal auch basenreichere Bündner Schiefer. Nördlich des Inn liegt eine schmale Zone dolomitischen Kalkalpins.

Böden

Insbesondere auf nährstoffarmem Kristallin herrscht Semipodsol vor (39%).

Die klimatische untere Höhengrenze der Podsolverbreitung liegt wegen Trockenheit relativ hoch. Wegen der Höhenlage des Wuchsgebietes und der sehr hohen Waldgrenze ist dennoch auch Podsol vergleichsweise stark verbreitet (18%). Er tritt hier oft in Verbindung mit mächtigem, aber zoogenem Feinmoderhumus bis in große Höhen auf.

Ranker und magere Braunerde aus saurem Kristallingestein sind relativ wenig verbreitet (8%).

Nährstoffreiche Braunerde auf basenreichem, z.T. karbonathaltigem Kristallin reicht bis in sehr hohe Lagen und ist etwas häufiger (15%).

Karbonatgesteinsböden machen immerhin 14% der Waldfläche aus, vor allem Rendsina und Braunlehm-Rendsina (13%) an den Südhängen zum Inntal.

Ferner treten auf: leichtere, auch karbonathaltige Lockersedimentbraunerden auf Talschotter und Moränenmaterial (5%), Hanggley, Fluß- und Bachauen.

Höhenstufen

Höhenstufe

Bereich

Submontan

650 – 900 (1000) m

Tiefmontan

900 – 1100 m

Mittelmontan

1100 – 1400 m

Hochmontan

1400 – 1700 (1850) m

Tiefsubalpin

(1500) 1700 – 2000 (2100) m

Hochsubalpin

(1750) 2000 – 2300 m

Natürliche Waldgesellschaften

Das Wuchsgebiet ist ein Zentrum der Lärchen-Zirbenwälder. Zentralalpine Kiefernwälder und andere Trockenvegetation sind verbreitet.

Submontane Eichentrockenwald-Fragmente mit Rotföhre im Inntal.

Fichtenwald mit Lärche (Leitgesellschaft) in der montanen Stufe vorherrschend; submontan bis tief(-mittel)montan in trockener Ausbildung mit Rotföhre, z.T. auch anthropogen durch Rotföhren-Ersatzgesellschaften vertreten.
Auf Silikatstandorten vor allem Hainsimsen-Fichtenwald (Luzulo nemorosae-Piceetum), auf Karbonatstandorten Buntreitgras-Fichtenwald (Calamagrostio variae-Piceetum).

Rotföhrenwälder als Dauergesellschaften an flachgründigen, sonnigen Standorten submontan bis mittel(-hoch)montan sehr stark hervortretend. Rotföhre steigt nach oben ausdünnend bis ca. 1900m an.
Schneeheide-Rotföhrenwald (Erico-Pinetum sylvestris) über karbonatischem Bergsturzschutt (Tschirgant) und an Dolomit-Steilhängen im Inntal. Silikat-Rotföhrenwald (Vaccinio vitis-ideae-Pinetum). Hauhechel-Rotföhrenwald (Ononido-Pinetum) über Bündner Schiefer im obersten Inntal zwischen Prutz und Pfunds.

Grauerlenbestände (Alnetum incanae) als Auwald und an feuchten Hängen (z.B. Muren, Lawinenzüge) von der submontanen bis in die mittel (-hoch)montane Stufe.

Tiefsubalpiner Fichtenwald mit höherem Lärchenanteil und Zirbe.
Alpenlattich-Fichtenwald (Larici-Piceetum = Homogyno-Piceetum) über Silikat, Karbonat-Alpendost-Fichtenwald (Adenostylo glabra-Piceetum). Hochstauden-Fichtenwald (Adenostylo alliariae-Abietetum) auf tiefergründig verwitternden, basenreichen Substraten, z.B. Kössener Schichten.

Hochsubalpiner Lärchen-Zirbenwald im Silikatgebiet (Larici-Pinetum cembrae).

Über Karbonaten ersetzen Latschengebüsche mit Wimper-Alpenrose (Rhododendron hirsutum) in der hochsubalpinen Stufe großflächig die Lärchen-Zirbenwälder und steigen außerdem an ungünstigen Standorten (z.B. Schuttriesen, Lawinenzüge) weit in die montane Stufe hinab.

Silikat-Latschengebüsche mit Rostroter Alpenrose (Rhododendron ferrugineum) nur lokal an blockreichen Standorten im Waldgrenzbereich.

Subalpines Grünerlengebüsch (Alnetum viridis) an feuchten, schneereichen Standorten (Lawinenstriche) bis in die montane Stufe herabsteigend.

Wuchsgebiet 1.2: Subkontinentale Innenalpen – Westteil

Entsprechung:
Tschermak: Bereiche von I1, I2, I7, I8.
Mayer: 1.2 Inneralpines Fichtenwaldgebiet, Randlicher Wuchsbezirk, sowie 2.2a (hinteres Zillertal).
Kartierung: Westlicher Teil von 13 und Westrand von 15.
Schwackhöfer: 13 sowie Bereiche von 7, 8.

Lage und Umgrenzung

Areal 1: Paznaun- Stanzertal; Areal 2 und 3: Nordtiroler Zentralalpen östlich ab Stubaital sowie Osttiroler Zentralalpen und oberes Mölltal; Areal 3: Hohe Tauern in Osttirol, Schobergruppe, .

Höhenbereich: 560 m bis 3797 m.

Areal 1:
Staatsgrenze, Gr. Piz Buin – Bielerhöhe – Landesgrenze – Schindlerspitze – Lisunspitze – Kammlinie Lechtaler Alpen – Parseierspitze – Talübergang westl. Tobadill – Giggler Spitze – Kammlinie Samnaungruppe – Staatsgrenze;

Areal 2:
Staatsgrenze, Zuckerhüttl – Hauptkamm Stubaier Alpen – Gaiskogel – Kühtai – Pirchkogel – Predigtstuhl – Stadligerberg – Staudach – Mötz – Sassberg – Fiechter Köpfl – Überquerung Inn südwestl. Telfs – südl. Pfaffenhofen – Lände – Fritzens – Pollingberg – Kt. 879 – südl. Eben – westl. Rangger Wiesen – Völsinger Wiesen – Berchtesgaden Ailing – Überquerung Melach bei Au – Trogerhof – Pafnitz – Kalchgruben – südl. Götzens – südl. Raitis – entlang Sill flußaufwärts – Überquerung Brennerautobahn A 13 nördl. Ahrn/Gde. Patsch – Igls – südl. Sistrans – südl. Rinn – südl. Tulfes – südl. Volders – südl. Wattens – südl. Weer – Kt. 667 – Zalln – Nonsberg – Gilfert – Rastkogel – Penken – Obere Stalleben – nördl. Finkenberg – südl. Mayrhofen – Steinerkogelhaus – Laberg – Hochfeld – Heimjoch – Überquerung Gerlosbach – Erlach – Karspitze – Kreuzjoch – Hauptkamm Kitzbüheler Alpen bis Ochsenkopf – Landesgrenze nach Süden bis Staatsgrenze;

Areal 3:
Staatsgrenze, Dreiherrnspitze – Landesgrenze (Venediger Gruppe) bis Hoher Sonnblick – Alteck – Weißseekopf – Sonnkopf – Schobertörl – Sadnig – Hochgrubenkopf – Hochnase – Haselwand – Ledererwiesen – Steiner Wand – Talüberquerung nördl. Winklern – Auernig – Straßkopf – Roßbichl – Mitteregg – Überquerung Debanbach nördl. Nußdorfer Alm – Schleinitz – Alkuser Rotspitze – Hochschober – Kegelstein – Klauskofel – Überquerung Iseltal bei Unterpeischlach/Kt. 797 – Rudnig – Bockstein – Beim Kreuz – Gölbner – Kropfkarscharte – Glinzzipf – Überquerung Villgratenbach – Thurntaler – Hochrast, Staatsgrenze.

Klima
Es herrscht noch kontinental getöntes Gebirgsinnenklima vor, das besprochene Wuchsgebiet ist jedoch etwas niederschlagsreicher als die Kernzone (1.1). Die Jahresniederschlagssumme reicht von 800/900 mm in abgeschirmten Tallagen bis 900/1250 mm im montanen und subalpinen Bereich. Ausgeprägtes sommerliches Niederschlagsmaximum (Juli, seltener August) kennzeichnet das Gebiet.

Geomorphologie
Die hochalpine, vergletscherte Landschaft ist ähnlich dem Wuchsgebiet 1.1: getreppte Trogtäler und V-Täler mit ausgedehnten, wenig gegliederten Steilflanken. Das Grundgestein hat neben Gneisen jedoch höheren Anteil an basenreichen Silikaten als das Wuchsgebiet 1.1: Kalkschiefer, Kalkphyllit und kristalline Kalke. Die Kalkalpen werden hingegen nur kleinräumig im Westen erfaßt; dazu kommen die Kalke des Brenner-Mesozoikums.

Böden
Semipodsol ist mit Abstand am weitesten verbreitet (<50%) mit Schwerpunkt auf nährstoffarmem Kristallin; in Steillagen auch Ranker. Es handelt sich um ein Hauptverbreitungsgebiet des klimabedingten Podsol, der hier auch auf basenreichem Gestein auftritt (Anteil am Schutzwald allein knapp 30%; fast 1/3 aller Probeflächen der österreichischen Waldbodenzustandsinventur mit Podsol liegen in diesem Wuchsgebiet). Die Höhengrenze zwischen Semipodsol und Podsol auf vergleichbarem Gestein liegt etwas tiefer als im Wuchsraum 1.1. Basenarme Braunerde ist auf tiefere Lagen beschränkt (5%). Relativ verbreitet (20%) ist hingegen basenreiche Braunerde bis in Hochlagen, Kalkbraunerde auf Kalkglimmerschiefer und Kalk. Nur untergeordnet findet man ferner: Rendsina auf Kalkfels und Kalkschotter, Lockersedimentbraunerden auf Moränen und Schotter, Hanggley und Anmoore.

Höhenstufen

 

Höhenstufe

Bereich

Submontan

< 850 (950) m

Tiefmontan

850- 1100 m

Mittelmontan

1100- 1400 m

Hochmontan

1400- 1700 (1850) m

Tiefsubalpin

(1500) 1700- 1950 (2050) m

Hochsubalpin

(1650) 1950- 2200 (2300) m

Natürliche Waldgesellschaften

Submontane Stieleichen-Waldreste mit Rotföhre, Winterlinde im Inntal (z.B. Stams) und im unteren Wipptal.

Fichtenwald mit Lärche in der submontanen und montanen Stufe vorherrschend (Leitgesellschaft), lokal mit Beteiligung der Tanne (z.B. im Gschnitztal auf Karbonaten).
Auf ärmeren Silikatstandorten vorwiegend Hainsimsen-Fichtenwald (Luzulo nemorosae-Piceetum), auf reicheren Böden Sauerklee-Fichtenwald (Galio rotundifolii-Piceetum = Oxalido-Piceetum), auf Karbonatstandorten Buntreitgras-(Tannen-)-Fichtenwald (Calamagrostio variae-Piceetum).

Rotföhrenwälder als Dauergesellschaften an flachgründigen, sonnigen Standorten submontan bis hochmontan.

In luftfeuchtem Lokalklima (Grabeneinhang) an frisch-feuchten Hangstandorten lokales Vorkommen von Bergahorn-Bergulmen-Eschenwäldern.

Grauerlenbestände (Alnetum incanae) als Auwald und an feuchten Hängen (z.B. Muren, Lawinenzüge) von der submontanen bis in die hochmontane Stufe.

Tiefsubalpiner Fichtenwald mit höherem Lärchenanteil und Zirbe.
Alpenlattich-Fichtenwald (Larici-Piceetum) über Silikat, Karbonat-Alpendost-Fichtenwald (Adenostylo glabrae-Piceetum).

Lärchenwald (Larif Karbonatgestein (z.B. Brenner-Mesozoikum) in der montanen-subalpinen Stufe.

Hochsubalpiner Lärchen-Zirbenwald im Silikatgebiet (Larici-Pinetum cembrae).

Über Karbonaten ersetzen Latschengebüsche mit Wimper-Alpenrose (Rhododendron hirsutum) in der hochsubalpinen Stufe großflächig die Lärchen-Zirbenwälder und steigen außerdem an ungünstigen Standorten (z.B. Schuttriesen, Lawinenzüge) weit in die montane Stufe hinab.
Silikat-Latschengebüsche (Rhododendro ferrugi–nei-Pinetum prostratae) an blockreichen Standorten in der subalpinen Stufe.

Subalpines Grünerlengebüsch (Alnetum viridis) an feuch-ten, schneereichen Standorten (Lawinenstriche).

Wuchsgebiet 1.3: Subkontinentale Innenalpen – Ostteil

Entsprechung:
Tschermak: I4 sowie Bereiche von I3, I6, I7, I8, I9.
Mayer: überwiegend 2.1, 2.2b, inneralpines Tannen-Fichtenwaldgebiet.
Kartierung: zentraler Teil von 13.
Schwackhöfer: 18, 19 sowie Teile von 16, 22, 29.

Lage und Umgrenzung
Hohe Tauern (Salzburger Seite zur Gänze, Kärntner Seite ab Schareck), Lungau, oberes Murtal.
Höhenbereich von 750 bis 3797 m.

Anschluß an das Wuchsgebiet 1.2 – Kammlinie Kitzbüheler Alpen bis Schmittenhöhe – Salzachtal bis Schwarzach mit Ausnehmungen nach S im Kapruner- und Fuscher Tal sowie um Rauris-Bernkogel – Kammlinie zwischen den Arltälern – Tauernhauptkamm bis Hochwildstelle – Spateck – am Nordhang verlaufend bis Breiteckkoppe – Neumarkter Sattel – Kammlinie Nockberge – Wöllaner Nock – Millstätter Alpe – Reißeck (Kt 2916) – Kreuzeck – Iselsberg – Grenze zu Wuchsgebiet 1.2.

Klima
Nur in abgeschirmten Tallagen (Lungau, Raum Mallnitz, Oberes Murtal) ist das Klima ausgeprägt kontinental und winterkalt mit winterlicher Inversion, sonst abgeschwächtes inneralpines Klima. Durchschnittlich fällt hier um 100 bis 200 mm mehr Jahresniederschlag als in vergleichbaren Höhenlagen der Wuchsgebiete 1.1 und 1.2.; insbesondere der Nordabfall des Alpenhauptkammes ist etwas niederschlagsreicher und kühler. Ausgeprägtes Niederschlagsmaximum tritt im Sommer auf, das Minimum von Jänner bis März. Am Hauptkamm dieses Wuchsgebietes treffen die klimatischen Einflüsse von Norden und Süden zusammen. Am Nordabfall der Hohen Tauern und im Salz-achtal haben die Winterniederschläge einen relativ hohen Anteil am Jahresniederschlag; in Südstaulagen zeigt sich die Andeutung eines sekundären Herbstmaximums.

Geomorphologie
Nach Osten zu kennzeichnet merklich abnehmende Reliefenergie mit niedrigeren Kammlinien und höheren Tallagen das Wuchsgebiet. Nur im Westen ist es vergletschert; im Osten herrschen runde Altlandschaftsformen mit Gipfeln unter 2500 m vor. Es treten fast ausschließlich Silikatgesteine mit basenarmen (Gneis, Granit, Quarzphyllit, Schiefer) und basenreichen (Kalkglimmerschiefer, basische Vulkanite) Komponenten auf; nur lokal kommen Kalkmarmor und Kalk (Radstädter Tauern) vor.

Böden
Ranker ist relativ weit verbreitet. Häufigster Bodentyp ist Semipodsol (>50%). Im Wuchsgebiet liegt noch ein Schwerpunkt des klimabedingten Podsol. Er nimmt jedoch gegenüber den westlichen Innenalpen ab, vor allem weil die Waldgrenze tiefer liegt. Der Anteil an Semipodsol und magerer Braunerde nimmt nach Osten entsprechend zu. Basenreiche Braunerde und Kalkbraunerde sind bis in Hochlagen relativ weit verbreitet (>20%). Untergeordnet treten auf: Lockersedimentbraunerden auf Moräne und Schotter (ebenfalls häufig basenreich), Hanggley, Hangmoore, Hochmoore, Niedermoore (in Hochtälern).

Höhenstufen

Höhenstufe

Bereich

Submontan

750 – 850 (1000) m

Tiefmontan

850 – 1100 (1150) m

Mittelmontan

1100 – 1400 m

Hochmontan

1400 – 1650 (1700) m

Tiefsubalpin

(1400) 1650 – 1900 (2000) m

Hochsubalpin

(1600) 1900 – 2100 (2250) m

Natürliche Waldgesellschaften
Es handelt sich um ein Übergangsgebiet zwischen Fichten-Tannenwald und Fichtenwald als Leitgesellschaft. Durch anthropogene Förderung der Fichte ist die Abgrenzung des natürlichen Tannenanteils schwierig.

Fichtenwald (Leitgesellschaft) bzw. Fichten-Tannenwald submontanbis hochmontan. Tannenfreier montaner Fichtenwald am Rande des Wuchsgebietes v.a. lokalklimatisch (Frostbeckenlagen) oder edaphisch (anmoorige Standorte, Blockhalden) bedingt. Randlich geringwüchsige Buchen lokal beigemischt.
Auf ärmeren Silikatstandorten Hainsimsen-(Tannen-)Fichtenwald (Luzulo nemorosae-Piceetum), auf reicheren Böden Sauerklee-(Tannen-)Fichtenwald (Galio rotundifolii-Piceetum).

Rotföhrenwälder als montane Dauergesellschaften an flachgründigen, sonnigen Standorten nur kleinflächig.

Grauerlenbestände (Alnetum incanae) als Auwald und an feuchten Hängen (z.B. Muren, Lawinenzüge).

In luftfeuchtem Lokalklima (Grabeneinhang) an frisch-feuchten Hangstandorten lokales Vorkommen von Bergahorn-Bergulmen-Eschenwäldern.
Bergahorn-Eschenwald (Carici pendulae-Aceretum) mit Rasenschmiele (Deschampsia cespitosa) tief-mittelmontan (z.B. Stubachtal); Hochstauden-Ahornwald (Ulmo-Aceretum) mittel-hochmontan (z.B. Gößgraben, Radlgraben bei Gmünd).

Tiefsubalpiner Fichtenwald (v.a. Larici-Piceetum) und hochsubalpiner Lärchen-Zirbenwald (Larici-Pinetum cembrae) sind noch gut ausgebildet.

Silikat-Latschengebüsche mit Rostroter Alpenrose (Rhododendro ferruginei-Pinetum prostratae) in der subalpinen Stufe gut entwickelt.

Subalpines Grünerlengebüsch (Alnetum viridis) an feuchten, schneereichen Standorten (Lawinenstriche).

Wuchsgebiet 2.1: Nördliche Zwischenalpen – Westteil

Entsprechung:
Tschermak: Bereiche von I2, IV1, IIA1, IIA2.
Mayer: 3.1 Westteil.
Kartierung: Überwiegender Teil von 12.
Schwackhöfer: Teile von 2, 3, 5, 6, 9, 10, 12

Lage und Umgrenzung
Montafon und oberes Lechtal, Südabdachung der Kalkalpen ab Telfs – Inntal – vorderes Zillertal – Nordabdachung der Kitzbüheler Alpen bis zum Paß Thurn.
Höhenbereich: 500 m (westlich Bludenz) bis 3312 m (Piz Buin)

Staatsgrenze – Kammlinie über Schafgafall, Brandner Mittagsspitze, Zimba, Großer und Kleiner Valkastiel – Ostabfall Steinwandecks – nördl. St. Anton im Montafon/Kt. 607 – Kammlinie Davenna, Itonskopf – Fallbachwand – Überquerung Klostertal bei Ghf. Engel – Roggelskopf – Geisköpfe – Rote Wand – Schwarze Wand – Hochlichtspitze – Butzenspitze – Alpele – Körbersee – Hirschgehrenalpe – Kt. 1562 – Grenzzeichen 148 – Staatsgrenze bis Kastenkopf – Kammlinie Steinkarspitze – Leilachspitze – Überquerung Lechtal/Kt. 918 bis Mahdspitze – Kammlinie Knittelkarspitzgruppe über Abendspitze – Überquerung Rotlechtal (Stausee) – Thaneller – Achseljoch – Überquerung Zwischentoren nordwestl. Bichlbach – Kammlinie Kohlberg, Plattberg, Daniel – Kapelle ,,St. Anna“/Kt. 1000 – nördl. Ehrwald – Schneefernerkopf – Staatsgrenze – Untere Wettersteinspitze – Überquerung Leutaschtal bei Lochlehn/Kt. 1059 – Zwirchkopf – Große Arnspitze – Zunteregg – Simmlberg – Kt. 1134 – Hochegg – Kammlinie über Seefelder Spitze, Reither Spitze, Erlspitze – Überquerung Erlalm – Gr. Solstein – Kammlinie Nordkette – Stempeljochspitze – Gr. Lafatscher – Speckkarspitze – Überquerung Hallerangeralm/Kt. 1912 – Kammlinie Vomper Kette – Hauptkamm Karwendel über Weihnachtsegg – Eben am Achensee – Ebner Joch – Rofanspitze – Labeggalm/Kt. 1545 – Kt. 1508 – Dristenkopf – Überquerung Brandenberger Ache südl. Pinegg – Einkehralm – Blessenberg – Schusterloch – Buchackeralm – Hundsalmjoch – westl. Marienstein – Kastengstatt/Angath – Bruckhäusl – Kammlinie Pölven – Lengfeldenalm – Stegen – St. Johann in Tirol – Fieberbrunner Ache flußaufwärts bis Fieberbrunn – Hochfilzen – Grießenpaß – Landesgrenze nach Westen bis Ochsenkopf – Pallscharte – Kammlinie Kitzbüheler Alpen bis Kreuzjoch – Karspitze – Erlach – Überquerung Gerlosbach – Heimjoch – Hochfeld – Laberg – Steinerkogelhaus – südl. Mayrhofen – nördl. Finkenberg – Obere Stalleben – Penken – Rastkogel Gilfert – Nonsberg – Zalln – südl. Weer/Kt. 667 – südl. Wattens – südl. Volders – südl. Tulfes – südl. Rinn – südl. Sistrans – Igls – Überquerung Brennerautobahn A 13 nördl. Ahrn/Gde. Patsch – entlang Sill flußabwärts bis Mutters – südl. Raitis – südl. Götzens – Kalchgruben – Pafnitz – Trogerhof – Überquerung Melach bei Au – Berchtesgaden, Ailing – Völsinger Wiesen – westl. Rangger Wiesen – südl. Eben – Kt. 879 – Pollingberg – Fritzens – Lände – südl. Pfaffenhofen – Überquerung Inn südwestl. Telfs – Fiechter Köpfl – Sassberg – Mötz – Grünberg – Auf dem Horn – Sternanger – Rauhtal – Kt. 828 – Talüberquerung südl. Nassereith – Unterer Sießekopf – Sinnesegg – Sinnesjoch – Schafkopf – Heiterwandhütte – Kammlinie bis Falschkogel – Hahntennjoch – Muttekopf – Kammlinie Lechtaler Alpen nach Südwesten bis Knoppenjochspitze – Schindlerspitze – Landesgrenze – Bielerhöhe – Gr. Piz Buin – Staatsgrenze.

Klima
Das Wuchsgebiet weist ein Übergangsklima vom subkontinentalen trockenen Innenalpenbereich zu den kühl-humiden Randalpen auf. Die Jahresniederschläge reichen von etwa 1000 mm in abgeschirmten Tallagen (Schwaz 535 m, 1010 mm) bis etwa 1900 mm in den von Westen überregneten Kammlagen (Langen am Arlberg: 1218 m, 1839 mm, Warth: 1500 m, 1841 mm). Die Niederschläge nehmen von Norden nach Süden rasch ab. Das sommerliche Niederschlagsmaximum ist deutlich ausgeprägt. Die schneereichen Winter sind weniger kalt und kontinental als in den Zentralalpen; die Sommertemperaturen liegen tiefer als in vergleichbaren Höhen der Zentralalpen. Trockenstandorte sind seltener. Ausgeprägte Föhnlagen sind für dieses Gebiet kennzeichnend.

Geomorphologie
Die Gipfellagen liegen zwischen 3000 und 2000 m und sinken von Westen nach Osten ab. Nur im Westen ist das Gebiet geringfügig vergletschert. Die Haupttäler verlaufen von West nach Ost. Dem dominierenden Klimacharakter der Nördlichen Zwischenalpen wurden die recht vielfältigen geochemisch-edaphischen Gegebenheiten untergeordnet: Das Wuchsgebiet umfaßt die Leelagen der Nördlichen Kalk-alpen vor allem im Westen in einer breiten Zone, randliche Bereiche der zentralalpinen Gneise, die Innsbrucker Quarzphyllitberge sowie Teile der Kitzbühler Schieferalpen und die Sedimente des Inntales.

Böden
Etwa die Hälfte aller Böden liegt auf Silikatgestein. Auch in diesem Wuchsgebiet herrscht auf Silikat Semipodsol vor (23% des Wuchsgebietes bzw. über 40% der Silikatböden). Relativ weit (14% bzw. 26% der Silikatböden) und in tieferen Lagen als in den Innenalpen verbreitet ist Podsol – sowohl klimatisch begünstigt als auch wegen des hohen Anteils an basenarmem Gestein (Quarzphyllit). Auch magere Braunerde ist im Silikatgebiet vergleichsweise stärker vertreten (insgesamt 5%), während basenreiche Braunerde zurücktritt (7%). Auf silikatischem Substrat ferner Ranker sowie Braunerde auf Moräne, Terrassenschottern etc. Ein relativ großer Teil des Wuchsgebietes fällt auf Kalkböden (43%) mit Rendsina (13%), BraunlehmRendsina (18%) und Kalkbraunlehm (12%) sowie etwas Kalkbraunerde. Ferner kommen vor: Hanggley (4%), Pseudogley auf Lockersedimenten (Terrassen) und tonigem Festgestein.

Höhenstufen

Höhenstufe

Bereich

Submontan

500 – 750 ( 850) m

Tiefmontan

750 – 1000 m

Mittelmontan

1000 – 1300 (1400) m

Hochmontan

(1100) 1300 – 1600 (1700) m

Tiefsubalpin

(1450) 1600 – 1800 (1900) m

Hochsubalpin

(1700) 1800 – 2050 (2150) m

Natürliche Waldgesellschaften

Submontane Eichenmischwald-Fragmente mit Stieleiche, Rotföhre und Winterlinde (z.B. Ampass). Bei Innsbruck und Zirl an wärmebegünstigten Stellen (Föhn) isolierte Vorkommen von Hopfenbuche und Blumenesche.

Fichten-Tannenwald (Leitgesellschaft) in der submontanen und montanen Stufe, häufig anthropogen durch Fichten-Ersatzgesellschaften vertreten. Der Kitzbüheler Raum (Brixental) ist besonders tannenreich.
Auf ärmeren Silikatstandorten Hainsimsen-Fichten-Tannenwald (Luzulo nemorosae-Piceetum), auf tiefergründigen, basenreichen Böden Sauerklee-Fichten-Tannenwald (Galio rotundifolii-Piceetum). Auf Karbonat Buntreitgras-Fichten-Tannenwald (Calamagrostio variae-Piceetum, trockener) und Alpendost-Fichten-Tannenwald (Adenostylo glabrae-Abietetum, frischer).

Tannenfreier montaner Fichtenwald auf lokalklimatisch (Frostbeckenlagen) oder edaphisch (anmoorige Standorte, Blockhalden) bedingten Sonderstandorten.

Submontan und tiefmontan auf warmen, gut durchlüfteten Karbonatstandorten („laubbaumfördernde Unterlage“) verstärkter Buchenanteil (Fichten-Tannen-Buchenwald).

Rotföhrenwälder (Erico-Pinetum sylvestris mit Schneeheide, Carici humilis-Pinetum sylvestris mit Erdsegge, extremere Standorte) als Dauergesellschaften an flachgründigen, sonnigen Dolomit-Steilhängen submontan bis mittelmontan besonders im Inntal häufig auftretend.

Spirkenwald als Dauergesellschaft an schattigen Steilhängen (Rhododendro hirsuti-Pinetum montanae mit Wimper-Alpenrose auf Dolomit, Lycopodio annotini-Pinetum uncinatae mit Torfmoos auf Bergsturzschutt) oder als Pionier- bzw. anthropogene Degradationsgesellschaft (Erico carneae-Pinetum uncinatae) auf sonnigen (Schutt-)Stand-orten mit Rotföhre, Steinröslein (Daphne striata).

An frisch-feuchten (Schutt-)Hängen in luftfeuchte und Bergulme (z.B. Carici pendulae-Aceretum mit Wald-Ziest und Rasenschmiele, Lunario-Aceretum mit Mondviole, Arunco-Aceretum mit Geißbart).

Grauerlenbestände (Alnetum incanae) als Auwald und an feuchten Hängen (z.B. Muren, Lawinenzüge) von der submontanen bis in die hochmontane Stufe.

Tiefsubalpiner Fichtenwald gut entwickelt.
Alpenlattich-Fichtenwald (Larici-Piceetum) über Silikat. Karbonat-Alpendost-Fichtenwald (Adenostylo glabrae-Piceetum). Hochstauden-Fichtenwald (Adenostylo alliariae-Abietetum) auf tiefergründig verwitternden, basenreichen Substraten.

Karbonat-Latschengebüsche mit Wimper-Alpenrose (Rhododendron hirsutum) in der (tief-)hochsubalpinen Stufe, an ungünstigen Standorten (z.B. Schuttriesen, Lawinenzüge) weit in die montane Stufe hinabreichend. Silikat-Latschengebüsche (Rhododendro ferruginei-Pinetum prostratae) mit Rostroter Alpenrose auf skelettreichen Böden in der subalpinen Stufe.

Hochsubalpiner Silikat-Lärchen-Zirbenwald (Larici-Pinetum cembrae) nur kleinflächig, gebietsweise auch fehlend (Kitzbüheler Alpen: ausgedehnte Almgebiete). Karbonat-Lärchen-Zirbenwald (Pinetum cembrae) und Karbonat-Lärchenwald (Laricetum deciduae) sind kleinflächig vorhanden.

Subalpines Grünerlengebüsch (Alnetum viridis) an feuchten, schneereichen Standorten (Lawinenstriche).

Wuchsgebiet 2.2: Nördliche Zwischenalpen – Ostteil

Entsprechung:

Tschermak: Bereiche von I3, I5, IIA3.

Mayer: 3.1 Ostteil.

Kartierung: Westlicher Teil von 11.

Schwackhöfer: Teile von 16, 17, 20, 21, 25, 26, 27.

Lage und Umgrenzung
Kitzbüheler Alpen und Niedere Tauern, z. T. Hohe Tauern, sowie die Südeinhänge der nördlichen Kalkalpen zu den zentralalpinen Längstälern.
Höhenbereich: 640 m (Admont) bis 2995 m (Dachstein).

Geißstein – Schusterkogel – Saaljoch – Sonnspitze – Spieleckkogel – Hochalmspitze – Reiterkogel – Spielberghorn – Grießner Höhe – Grießenpaß/Kt. 969 – Grießenbach flußabwärts – Leoganger Ache flußabwärts – Saalfelden – Maria Alm – Natrun – Primbachkögerl – Hinterthal – Mußbachalm – Lausköpfe – Kammlinie über Lamkopf, Hochkönig – Mitterfeldalm, Grünmaißalm – Jagerköpfl – Überquerung des Salzachtales in Bischofshofen – Pöham – Überquerung Tauernautobahn A 10 – Donneregg – Weyerberg – Helferalm – St. Martin/Bichlberg – Kammlinie über Platten, Gerzkopf, Gsengplatte, Langeggsattel, Predigtstuhl – Bischofsmütze – Gosaustein – Eiskarlspitz – Torstein – Simonyscharte – Taubenkogel – Hoher Rumpler – Hoher Krippenstein – Däumelkogel – Speikberg – Hirschberg – Neualm/Kt. 1610 – Kt. 1773 – Hochfinitz – Lämmereck – Zellerkogel – Hochmühleck – Fahrnrinnkogel – südl. Rasslalm – Klausgrabenwände – Lackenberg/Kt. 1316 und Kt. 1364 – Überquerung Salzastausee über Kreuzrücken – Kammlinie Grimming – Multereck – Klachau/Girtstatt – Tauplitz/Furt – Bergerwand – Brenntenmöserhütte – Linzer Tauplitzhaus/Kt. 1638 – Sturzhahn – Großes Tragl – Sigistalhöhe – Landesgrenze bis Arlingsattel – Ardningalm – Plesch – Leichenberg – Kt. 1025 – Oberhall – Admont – Scheibleggerniederalm – Scheibleggerhochalm – Riffel – Sparafeld – Vordere Flitzenalm/Kt. 1221 – Flitzenbachgraben talauswärts bis Gaishorn im Paltental – Untersonnberg – St. Lorenzen im Paltental – Kirchbergeralm – Pettaler Alm – Kirchbacheralm – Almspitz – Kammlinie Rottenmanner Tauern über Gr. Bösenstein, Zinkenkogel, Hochschwung, Schrattnerkogel, Breiteckkoppe, Kreuzberg, Gr. Rotbühel, Karlspitze, Kollerriegel – Überquerung Donnersbachtal – Ahornkogl – Mitterkar – Überquerung Großsölkbach – Scheiben – Badstubenspitz – Steinkarlscharte – Gr. und Kl. Knallstein – Kt. 1774 – Kleine Kesselspitze – Überquerung Schwarzenseebach – Hopfgarteneben – Spateck – Wildlochhöhe – Waldhorn – Landesgrenze bis Meregg – Roßkogel – Hundskogel – Plattenspitz – Obertauern – Hauptkamm Radstädter Tauern bis Weißgrubenkopf – Raucheck – Scheibenkogel – Draugstein – Penkkopf – Gabel – Sonntagskogel – Obergaßalm/Kt. 854 – südl. Niederuntersberg, flußaufwärts entlang Salzachtal – Lindlreit – Überquerung Gasteiner Ache – Drei Waller Kapelle – Rauchkögerl – Bernkogel – Grubereck – Rauris – Rauriser Tal talauswärts bis Taxenbach – Taxenbach/Höf und Thannberg – Kösslriß – Auf der Scheiben – Langweidkogel – Wasserfall Sulzbach – Guteben – Kt. 1885 – Kasereck – Hochgamsburg – Foislhütte/Kt. 1617 – Überquerung Fuscher Ache bei Ferleiten – Walcher Grundalm – Peilstein – Brennstein – Brandlscharte – Roßkopf – Gletscherbahnen Kaprun – Eder Grundalm/Kt. 1420 – Schoppachhöhe – Maiskogel – Überquerung Salzachtal bei Piesendorf/Fürth – Dürnberg – Dürnberger Eck – Schmittenhöhe – Hauptkamm Kitzbüheler Alpen bis Geißstein.

Klima
Zwischenalpines Übergangsklima mit Inversionslagen in den Talbecken (oberes Ennstal, Zell am See), welche jedoch weniger ausgeprägt sind als jene im Wuchs-gebiet 2.1. Infolge der vorgelagerten Kalkalpen ist in abgeschirmten Bereichen deutlich reduzierte Niederschlagstätigkeit zu beobachten (Gröbming: 780 m, 917 mm, Schladming: 740 m, 992 mm). Im montanen Bereich fallen 1000-1500 mm Jahresniederschlag, subalpin auf über 1500 mm ansteigend (Obertauern: 1740 m, 1536 mm). Die Niederschlagszunahme mit ansteigender Seehöhe ist geringer als in den Randalpen. Es gibt ein ausgeprägtes sommerliches Niederschlagsmaximum; ein sekundäres Wintermaximum ist nur schwach angedeutet.

Geomorphologie
Die Landschaft entlang des alpinen Längstales Salzach-Enns besteht vornehmlich aus bodensauren Quarzphylliten, Quarziten und Glimmerschiefern der Grauwackenzone (Salzburger Schieferberge) und der Niederen Tauern. Im Pongau gibt es auch Kalkglimmerschiefer sowie (kristalline) Kalke und Dolomit. Die Kammlinien liegen in den Salzburger Schieferbergen nur um 2000 m, in den Niederen Tauern (z.T. außerhalb des Wuchsgebietes) um 2400 (bis 2800) m. Teilweise werden von dem Wuchsgebiet noch die Südhänge der nördlichen Kalkalpen erfaßt, der Flächenanteil ist aber geringer als in den westlichen Zwischenalpen (Wuchsgebiet 2.1). Hier werden auch die größten Gipfelhöhen (Dachstein 2995 m) erreicht. Verbreitet sind erosionsgefährdete Steilhänge aus mürbem, tiefgründig aufgewittertem Dolomit.

Böden
Auf Silikatgestein dominiert wiederum Semipodsol (ca. 40%), gefolgt von reicher Braunerde (20%), welche hier etwas häufiger auf basenreichem Substrat bis in Hochlagen vorkommt. Basenarme Braunerde (10%) ist relativ weniger und nur in Talnähe verbreitet. Die klimatischen Verbreitungsbedingungen des Podsol rücken auf vergleichbarem Substrat von Westen nach Osten in größere Höhe, gleichzeitig sinkt die durchschnittliche Gipfelhöhe nach Osten zu ab. Die klimabedingte Podsolzone ist deshalb vergleichsweise schmal. Anderseits begünstigt das bodensaure Substrat v.a. am Nordabfall der Niederen Tauern die Podsolverbreitung bis in Tallagen. Insgesamt ist Podsol weniger häufig (ca. 10%) als im westlichen Wuchsgebiet. Die kalkalpinen Südhänge und zentralalpinen Marmorzüge machen etwas über 25% der Waldfläche aus. Mehr als ein Drittel davon sind Extremstandorte mit Dolomitrendsina. Auf Kalk überwiegen Braunlehmrendsina und Kalkbraunlehm. Relativ häufig ist weiters Hanggley und Pseudogley (4%), v.a. auf Gosau und Werfener Schichten, untergeordnet ferner bindige Braunerde auf den Lockersedimenten der Haupttäler.

Höhenstufen

Höhenstufe

Bereich

Submontan

500 – 700 m

Tiefmontan

700 – 900 m

Mittelmontan

900 – 1200 m

Hochmontan

(1100) 1200 – 1500 (1550) m

Tiefsubalpin

(1400) 1500 – 1800 m

Hochsubalpin

(1700) 1800 – 2050 (2150) m

Natürliche Waldgesellschaften

Zwischenalpines Fichten-Tannenwaldgebiet. An begünstigten Stellen kommt Buche vor. An lokalklimatischen und edaphischen Sonderstandorten gibt es noch Zirbenvorkommen (Dachsteinplateau).

Submontane Eichenmischwald-Fragmente kleinflächig.

Fichten-Tannenwald (Leitgesellschaft) in der submontanen und montanen Stufe, häufig anthropogen durch Fichten-Ersatzgesellschaften vertreten.
Auf ärmeren Silikatstandorten Hainsimsen-Fichten-Tannenwald (Luzulo nemorosae-Piceetum), auf tiefergründigen, basenreichen Böden Sauerklee-Fichten-Tannenwald (Galio rotundifolii-Piceetum = Oxalido-Abietetum). Karbonat-Alpendost-Fichten-Tannenwald (Adenostylo glabrae-Abietetum).

Tannenfreier montaner Fichtenwald auf lokalklimatisch (Frostbeckenlagen) oder edaphisch (anmoorige Standorte, Blockhalden) bedingten Sonderstandorten.

Submontan und tief(-mittel)montan auf warmen, gut durchlüfteten Karbonatstandorten („laubbaumfördernde Unterlage“) verstärkter Buchenanteil (Fichten-Tannen-Buchenwald).

Schneeheide-Rotföhrenwälder (Erico-Pinetum sylvestris) als Dauergesellschaften an flachgründigen, sonnigen Dolomit-Steilhängen submontan bis mittelmontan kleinflächig auftretend.

An frisch-feuchten (Schutt-)Hängen in luftfeuchtem Lokalklima Laubmischwälder mit Bergahorn, Esche und Bergulme (z.B. Carici pendulae-Aceretum).

Grauerlenbestände (Alnetum incanae) als Auwald und an feuchten Hängen (z.B. Muren, Lawinenzüge) von der submontanen bis in die hochmontane Stufe.

Tiefsubalpiner Fichtenwald gut entwickelt.
Alpenlattich-Fichtenwald (Larici-Piceetum = Homogyno-Piceetum) über Silikat und subalpiner Karbonat-Alpendost-Fichtenwald (Adenostylo glabrae-Piceetum).

Karbonat-Latschengebüsche mit Wimper-Alpenrose (Rhododendron hirsutum) in der hochsubalpinen Stufe, an ungünstigen Standorten (z.B. Schuttriesen, Lawinenzüge) weit in die montane Stufe hinabreichend. Silikat-Latschengebüsche (Rhododendro ferruginei-Pinetum prostratae) mit Rostroter Alpenrose auf skelettreichen Böden in der subalpinen Stufe.

Hochsubalpiner Silikat-Lärchen-Zirbenwald (Larici-Pinetum cembrae) an Sonderstandorten, gebietsweise (Kitzbüheler Alpen) fehlend. Karbonat-Lärchen-Zirbenwald (Pinetum cembrae) und Karbonat-Lärchenwald (Laricetum deciduae) sind kleinflächig vorhanden.

Subalpines Grünerlengebüsch (Alnetum viridis) an feuchten, schneereichen Standorten (Lawinenstriche).

Wuchsgebiet 3.1: Östliche Zwischenalpen – Nordteil

Entsprechung:
Tschermak: Teile von I5, IIA4.
Mayer: Nördlicher Teil von 3.2.
Kartierung: Östlicher Teil von 11.
Schwackhöfer: Bereiche von 27, 28, 45.

Lage und Umgrenzung
Einhänge zum Liesingtal – Mur- und Mürztal vom Schoberpaß bis zum Semmering.
Höhenbereich: 490 m (Bruck/Mur) bis 2448 m (Bösenstein).

Kammlinie Rottenmanner Tauern, Kleiner Bösenstein, Großer Bösenstein bis Almspitz – Kirchbacheralm – Pettaler Alm – Kirchberger Alm – St. Lorenzen/Paltental – Untersonnberg – Gaishorn im Paltental – Flitzenbachtal taleinwärts – Vordere Flitzenalm/Kt. 1221 – Sparafeld – Kammlinie Reichenstein – Pfarrmauer – Talenge Silberreith – Johnsbachtal bis Zosseggalm – Pleschkogel – Radmertal talauswärts bis Radmer an der Stube – Kammlinie Böse Mauer – Kaiserschild – Donnersalpe – Hochalm – Schwarzenstein – Kammlinie Eisenerzer Alpen bis Rössel – Präbichl – Hirscheggsattel – Kammlinie Trenchtling – Grüner See – Meßnerin – Kammlinie Hahnkogel, Weißmauer, Ilgner Hocheck, Alspitz, Gaiberg – Büchsengut – Thörl – Stübmingbach flußaufwärts bis Flugfeld Göriach – Göriach – Kammlinie Hörsterkogel, Hochanger, Göriacher Alm, Feistereck, Schottenkogel, Turntaler Kogel, Teufelssteig, Hohe Veitsch, Sperrkogel, Hirschensitz, Draxlerkogel, Veitschbachtörl, Arzbachhöhe – Lechen/Gde. Neuberg an der Mürz – nördl. Kapellen – Koglergraben – Preiner Gscheid – Landesgrenze über Semmeringpaß bis südl. Fröschnitzsattel – Harterkogel – Großer Pfaff – Pfaffensattel – Kammlinie über Stuhleck, Pretul, Steinriegel, Hauereck – Alpler Schanz – Ghf. Schlagobersbauer – Waldheimat/Kt. 1081 – Kt. 1126 – Ziesler Wald/Kt. 1315 – Teufelstein – Heuberg/Kt. 1374 – Hochpürschtling – Bärenbach – Fochnitzgraben talauswärts bis Einmündung in Stanzbachtal – Kammlinie Hollersbach – Serkogel – Überquerung Jasnitztal bei Eibeggwirt/Kapelle Brandnerberg – Kammlinie über Brandnerberg, Bucheck, Rennfeld – Mötschlmoaralm – Überquerung Murstausee nördl. ,,In der Gruben“ – Kammlinie über Karnerberg, Dürreck, Eisenpaß – Bei den drei Pfarren – Kammlinie Hochalpe – Hochalm/Almwirt-Kt. 1170 – Kammlinie Gleinalpe bis Fensteralm – Kammlinie über Erdegg, Hofstatt, Ochsenkogel, Hochegg, Schinninger, Flaterberg – Überquerung Murtal in St. Michael – Liesingberg – Kammlinie über Schwarzkogel, Weigelmoaralm, Ochsenboden, Steineck, Hennerkogel, Rannachtörl, Finsterwald – Überquerung Feistritzbachgraben – Hauptkamm Seckauer Alpen – Hauptkamm Triebener Tauern bis Knaudachkogel – Frattental querend – Sonntagskogel – Geierkogel – Kainzenboden – westl. Wirtsgupf – Überquerung Bundesstr. 114 südl. Hohentauern/Ghf. Steinkogler – Großer Hengst – Kleiner Bösenstein.

Klima
Das Wuchsgebiet ist gegenüber den Nördlichen Zwischenalpen deutlich niederschlagsärmer. Die Jahresniederschläge reichen von 750-800 mm in den abgeschirmten submontanen Talbeckenlagen bis zu 1250-1500 mm in den hochmontanen und subalpinen Bereichen. Ein ausgeprägtes Niederschlagsmaximum ist im Juli zu beobachten. In den Hochlagen greift das niederschlagsreiche NW-alpine Stauklima über die Kämme; dadurch ist die klimatische Höhenstufung etwas zusammengedrängt. Im Mürz- und Murtal reicht auch Klimaelemente (z.B. hohe Gewitterhäufigkeit) von den subillyrischen Randalpen in die oberen Hanglagen über.

Geomorphologie
Entlang der dominierenden Liesing-Mur-Mürzfurche liegen nur kleinere hochalpine Bergmassive; die Kammlagen sind meist unter 2000 m. Vor allem der Osten ist periglazialer Raum mit Resten einer alten Rumpflandschaft. Das Gebiet ist geologisch sehr vielfältig, weist jedoch vorwiegend basenarme Gesteine wie Ortho- und Paragneise, Quarzphyllite und Quarzite sowie saure Ergußgesteine auf. Nur zum kleinen Teil kommen paläozoische (Eisenerzer Alpen) und andere (Veitsch, Semmeringtrias) Kalke/Dolomite vor. Die tertiären Beckenfüllungen sind vornehmlich landwirtschaftlich genutzt.

Böden
Magere, podsolige Braunerde und Semipodsol (zusammen über 60%) auf intermediärem oder basenarmem Silikat herrschen vor. Die Zone klimabedingten Podsols wird nur mehr in den höchsten Lagen erreicht. Verbreiteter tritt Podsol aber höhenunabhängig auf sehr quarzreichem Schiefer, Quarz-Phyllit, Quarzit etc. auf (Podsol insgesamt in Wuchsgebiet 2.2 und 3.1 10%). Braunerde auf Amphibolit und anderem basenreicherem Silikatgestein reicht bis in große Höhen. Ferner treten auf: Hanggley, Pseudogley; der Anteil an Rendsina und Braunlehm-Rendsina in den kalkalpinen Randgebieten ist gering.

Höhenstufen

Höhenstufe

Bereich

Submontan

500 – 650 m

Tiefmontan

650 – 900 (1000) m

Mittelmontan

900 – 1200 m

Hochmontan

1200 – 1400 (1500) m

Tiefsubalpin

1400 – 1700 m

Hochsubalpin

1700 – 1900 m

Natürliche Waldgesellschaften

Das Wuchsgebiet ist Verbreitungsgebiet der natürlichen Fichten-Tannenwälder mit Buche und Lärche. An begünstigten Stellen (Kalk) ist die Buche auch bestandsbildend; Zirbe fehlt.

Submontane Eichen-Rotföhrenwald-Fragmente (Deschampsio flexuosae-Quercetum), z.B. bei Leoben.

Fichten-Tannenwald (Leitgesellschaft) mit Lärche, Buche und Bergahorn in der submontanen und montanen Stufe, häufig anthropogen durch Fichten-Ersatzgesellschaften vertreten. In den submontanen bis mittelmontanen Ausbildungen mit Rotföhre und stärkerer Beimischung von Buche; Berg-ahorn an feuchteren Standorten. In den hoch-montanen Homogyne-Ausbildungen Tanne zurücktretend, Buche nur mehr auf karbonatischen Böden im Nebenbestand.
Auf ärmeren Silikatstandorten Hainsimsen-Fichten-Tannenwald (Luzulo nemorosae-Piceetum), auf tiefergründigen, basenreichen Böden Sauerklee-Fichten-Tannenwald (Galio rotundifolii-Piceetum). Karbonat-Alpendost-Fichten-Tannenwald (Adenostylo glabrae-Abietetum).

Tannenfreier montaner Fichtenwald auf lokalklimatisch (Frostbeckenlagen) oder edaphisch (anmoorige Standorte, Blockhalden) bedingten Sonderstandorten.

Auf Karbonatstandorten („laubbaumfördernde Unterlage“) und in der submontanen bis tiefmontanen Stufe auch Fichten-Tannen-Buchenwald.

Silikat-Rotföhrenwald (Vaccinio vitis-idaeae-Pinetum) kleinflächig als montane Dauergesellschaften an flachgründigen, sonnigen Standorten.

Grauerlenbestände (Alnetum incanae) als Auwald und an feuchten Hängen (z.B. Muren, Lawinenzüge) von der submontanen bis in die hochmontane Stufe.

Tiefsubalpiner Fichtenwald.
Alpenlattich-Fichtenwald (Larici-Piceetum = Homogyno-Piceetum) über Silikat. Subalpiner Karbonat-Alpendost-Fichtenwald (Adenostylo glabrae-Piceetum). Hochstauden-Fichtenwald (Adenostylo alliariae-Abietetum) auf tiefergründig verwitternden, basenreichen Böden.

Karbonat-Latschengebüsche mit Wimper-Alpenrose (Rhododendron hirsutum) in der hochsubalpinen Stufe, über flachgründigen Karbonatböden sowie an ungünstigen Standorten (z.B. Schuttriesen, Lawinenzüge) in die montane Stufe hinabreichend. Silikat-Latschengebüsche (Rhododendro ferruginei-Pinetum prostratae) mit Rostroter Alpenrose beschränken sich im wesentlichen auf skelettreiche Böden in der subalpinen Stufe.

Subalpines Grünerlengebüsch (Alnetum viridis) an feuchten, schneereichen Standorten (Lawinenstriche).

Wuchsgebiet 3.2: Östliche Zwischenalpen – Südteil

Entsprechung:

Tschermak: Bereiche von I6, I9.

Mayer: Teile von 3.2.

Kartierung: Östlicher Bereich von 13, Teile von 15.

Schwackhöfer: Bereiche von 23, 29, 45, 46, 50, 51.

Lage und Umgrenzung

Seckauer Tauern, Murtal von Unzmarkt bis St. Michael, Lavanttal, Seetaler Alpen, Saualpe, Gurktal

Höhenbereich: 460 m (oberhalb Wolfsberg) bis 2448 m (Bösenstein)

Eiskarspitz – Pustereckjoch – Gangkogel – Kreuzkogel – Große und Kleine Windlucken – Hauptkamm Rottenmanner Tauern über Schrattnerkogel, Hochschwung, Zinkenkogel, Kleiner Bösenstein, Großer Hengst – Überquerung Bundesstr. 114 südl. Hohentauern/Ghf. Steinkogler – westl. Wirtsgupf – Kainzenboden – Hauptkamm Triebener Tauern über Geierkogel, Sonntagskogel, Knaudachkogel bis Grieskogel – Hauptkamm Seckauer Alpen bis Hochalm – Überquerung Feistritzbachgraben – Finsterwald – Kammlinie über Rannachtörl, Hennerkogel, Steineck, Ochsenboden, Weigelmoaralm, Schwarzkogel, Liesingberg – Überquerung Murtal in St. Michael – Kammlinie über Flaterberg, Schinninger, Hochegg, Ochsenkogel, Hofstatt, Erdegg, Fensteralm – Hauptkamm Gleinalpe über Eiblkogel, Kreuzsattel, Lärchkogel, Speikkogel, Gleinalmsattel, Roßbachkogel, Terenbachalm, Stierkreuz – Turneralm – Scherzberg – Ofnerkogel – Plankogel – Gaberl – Kammlinie Stubalpe über Wölkerkogel, Schwarzkogel, Rappoldkogel – Hirschegger Sattel – (Speikkogel) – Kt. 1455 – Peterer Riegel – Kammlinie Hirschegger Alm über Bernsteinhütte/Kt. 1559, Lahnofen – Kt. 1390 – Gantschniggkogel – Packsattel – Kalcherkogel – Klementkogel – Hebalm/Ghf. Steinbauer – Lubachkogel – Kampelekogel – Hauptkamm Koralpe – Jauksattel – Kleinalpl – Berensteinerofen/Kt. 1447 – Goßeck – Hirschkogel – Koglereck/Kt. 1347 – St. Magdalena – Hornigkreuz – östl. Lavamünd über Burgstallkogel – Ettendorf – Fransdorf/Gde. St. Georgen – St. Georgen – Unterhaus – Ragglbach/Gde. St. Georgen – St. Ulrich/Gde. Eitweg – Schloß Reideben/Gde. St. Stefan – Rieding/Gde. St. Stefan – östl. und nördl. Wolfsberg – Pfaffendorf/Gde. St. Margarethen – westl. Hattendorf, Eselsdorf/ Gde. St. Michael – Siegelsdorf/KG. Thürn – Winkling/Gde. Fischering – westl. St. Andrä – A2-Autobahnknoten-St. Andrä – Schönweg-St. Andrä – Griffner Berg – Rausch/Gde. Griffen – Griffen/Schloßberg – Stift Griffen – Enzelsdorf – Haimburg – St. Stefan – Gattersdorf – nördl. Obertrixen – Buchberg – Petritschkogel – Bildstock/Kt. 1017 – östl. Brückl – St. Walburgen – östl. Görtschitztal – nördl. Eberstein – Gutschenkogel – Kt. 899 – Wittma/Gde. Eberstein – Kammlinie KG.Sittenberg – Fuchsofen – Steinbruch Wietersdorf – Überquerung Rabachboden – nördl. Silberegg – Kammlinie Dachberg/Gde. Althofen – Kurzentrum Althofen – Weindorf/Gde. Althofen – Muraniberg/Gde. Althofen – Überquerung Krappfeld südl. Pockstein/Kt. 723 – Brugga – Kt. 689 – Tschatschg/Gde. Rabing – Drasenberg/Gde. Meiselding – Krieblberg – Kulm – Freiberg – Lorenziberg – Buchberg – Steinerkofel – Kulmberg – Deblacher Berg – Krobather Berg – St. Urbaner Berg – Kleingradenegger Höhe – Lantschnig – Hinterwachsenberg/Kitzelkapelle – Zedlitzberg/Gde. Himmelberg – nördl. und westl. Himmelberg – Saurachberg/Gde. Himmelberg – Kt. 819 und Kt. 999 – Manessen/Gde. Himmelberg – Ossiachberg – Winkl Ossiachberg – Deutschberg – Siedlung ,,Reiner“/Kt. 1042 – Gerlitzen – Kt. 1524 – Sauerwald – Kt. 858 – Berg ob Arriach – Buchskopf – Kammlinie über Vorderer Wöllaner Nock, Pfaffeneck, Lichteben – Burgstallerhütte – südöstl. St. Margarethen – Kt. 1563 – Ronachriegel – Auf der Schön – Eggenriegel – Kruckenspitze – Kegel – Haidnerhöhe – Kuster – Dorferecken – Dolzerkogel – Eselberg – Ettingerkögele – Mödringberg – Kt. 1535, Kt. 1446 – Schmaritzerkogel – Salzerkopf – Saumarkt – Prigertrate – Moschitzberg – Pirkerkogel – St. Stefan – Reisenberg – Landesgrenze – Grober Berg – Graserkopf – Rain – westl. Neumarkt – Hoferdorf – Kreuzeck – Steinberg – Lind bei Scheifling – Stierzipf – Schwarzkogel – Bauernalpl – Lercheck – Moarköpfl – Kammlinie Wölzer Tauern über Schönberg, Hoher Zinken, Grillerlucke, Steineck, Großhansl bis Eiskarspitz.

Klima

Die Beckenlagen (Murtal, Friesach) haben stärkeren zentralalpinen Charakter. Die Hanglagen sind von Südstaulagen beeinflußt. Das gesamte Gebiet ist milder als Wuchsgebiet 3.1. In den sub- und tiefmontanen Tallagen herrschen Jahresniederschläge zwischen 800 mm und 1000 mm vor, im hochmontan und subalpinen Bereich bis zu 1250/1500 mm. Die Niederschlagsverteilung entspricht noch dem Sommerregentyp mit einem Maximum in den Monaten Juli, August.

Geomorphologie

Es handelt sich um Hochgebirge mit Gipfelfluren wenig über 2000 m, mit weiten, offenen Tälern und mäßig steilen Hängen. Mit Ausnahme der Seetaler Alpen und der Niederen Tauern besteht das Gelände aus flachen Bergrücken und Kuppen. Es kommt fast ausschließlich Silikatgestein vor: basenarme Gneise mit Marmor- und Amphibolitzügen sowie Quarzphyllit. Im Raum Neumarkter Sattel findet man auch paläozoischen Kalk und metamorphe basische Ergußgesteine. In weiten Talbecken gibt es tertiäre Sedimente.

Böden
Hier herrscht die Braunerde-Podsolreihe auf Kristallin vor. Kalkbeeinflußte Böden fehlen fast vollständig. Am weitesten verbreitet ist Semipodsol (55%*). Auf basenarmem Kristallin reicht er einerseits bis in tiefe Lagen, anderseits bis etwa 1200 m, an Sonnhängen bis über 1500 m. Die tief gelegenen Täler erlauben dennoch eine gewisse Verbreitung von Braunerde auf saurem Substrat. Die klimatische Höhenzone des Podsol ist nur schmal und/oder an sehr saures Substrat (Quarzitgänge etc.) gebunden (zusammen ca. 5%* der Waldfläche). Auf basenreichem Kristallin ist nährstoffreiche Braun-erde weit verbreitet (>20%*), die Höhengrenze zum Semipodsol liegt dort sehr hoch: Auf Amphibolit beginnt Semipodsol erst in Kammlagen gegen 1800 m und somit an oder über der Waldgrenze. Ferner treten auf: Anmoore, Hanggley und Karbonatböden (jeweils unter 2%*).
*)
Schätzwerte gemittelt aus den alten Wuchsräumen 13 und 15 unter Berücksichtigung von Geologie und Höhenlage

Höhenstufen

Höhenstufe

Bereich

Submontan

460 – 650 m

Tiefmontan

650 – 1000 m

Mittelmontan

1000 – 1300 m

Hochmontan

1300 – 1500 (1650) m

Tiefsubalpin

(1450) 1500 – 1750 (1800) m

Hochsubalpin

1750 – 1900 (2050) m

Natürliche Waldgesellschaften

Submontane Eichen-Rotföhrenwald-Fragmente.

Fichten-Tannenwald (Leitgesellschaft) mit Lärche und Buche in der submontanen und montanen Stufe. Tanne heute jedoch weitgehend aus den anthropogenen Fichten-Ersatzgesellschaften verdrängt. In den tief-mittelmontanen Ausbildungen mit Rotföhre und stärkerer Beimischung von Buche, in den hochmontanen Alpenlattich-(Homogyne-)Ausbildungen Tanne zurücktretend.
Auf ärmeren Silikatstandorten Hainsimsen-Fichten-Tannenwald (Luzulo nemorosae-Piceetum), auf tiefergründigen, basenreichen Böden Sauerklee-Fichten-Tannenwald (Galio rotundifolii-Piceetum). Karbonat-Alpendost-Fichten-Tannenwald (Adenostylo glabrae-Abietetum) nur lokal.

Tannenfreier montaner Fichtenwald auf lokalklimatisch (Frostbeckenlagen) oder edaphisch (anmoorige Standorte, Blockhalden) bedingten Sonderstandorten.

Auf Karbonatstandorten („laubbaumfördernde Unterlage“, z.B. bei Unzmarkt) und in der submontanen bis tief(-mittel)montanen Stufe auch Fichten-Tannen-Buchenwald.

Silikat-Rotföhrenwald (Vaccinio vitis-idaeae-Pinetum) kleinflächig als montane Dauergesellschaften an flachgründigen, sonnigen Standorten. Auf Serpentinit bei Kraubath auch Schneeheide-Rotföhrenwald (Erico-Pinetum sylvestris).

Grauerlenbestände (Alnetum incanae) als Auwald und an feuchten Hängen (z.B. Muren, Lawinenzüge) von der submontanen bis in die hochmontane Stufe.

In luftfeuchtem Lokalklima an nährstoffreichen Unterhängen Laubmischwälder mit Bergahorn und Esche (lokal).

Tiefsubalpiner Fichtenwald.
V.a. Alpenlattich-Fichtenwald (Larici-Piceetum = Homogyno-Piceetum) über Silikat, auch Hochstauden-Fichtenwald (Adenostylo alliariae-Abietetum) auf tiefergründig verwitternden, basenreichen Böden.

Hochsubalpiner Lärchen-Zirbenwald nur lokal (z.B. Zirbitzkogel).

Silikat-Latschengebüsche (Rhododendro ferruginei-Pinetum prostratae) mit Rostroter Alpenrose auf skelettreichen Böden in der subalpinen Stufe.

Subalpines Grünerlengebüsch (Alnetum viridis) an feuchten, schneereichen Standorten (Lawinenstriche).

Wuchsgebiet 3.3: Südliche Zwischenalpen

Entsprechung:

Tschermak: Südlicher Teil von I8, südwestlicher Streifen von I9, nordwestlicher Teil von IIB1.

Mayer: Westlicher Teil von 3.2.

Kartierung: Westlicher Teil von 15 sowie kleine Randzonen von 17.

Schwackhöfer: Bereiche von 14, 15, 22, 23, 49.

Lage und Umgrenzung
Westlichste Karnische Alpen – Nordhang der Gailtaler Alpen – Südhang der Deferegger-, Schober- und Reißeckgruppe, Kreuzeckgruppe – Millstätter Alpen bis Katschberg.
Höhenbereich: 505 m (oberhalb Villach) bis 2965 m (Reißeck)

Im Norden angrenzend an die Wuchsgebiete 1.2 und 1.3, im Osten an 3.2 (siehe dort); weiter Sattendorf – Villach – Schwandnock – Kobesnock – Goldeck – Kreuzberg – Kammlinie Reißkofel-Lienzer Dolomiten bis zur Tamerlanhöhe – Obertilliach – Staatsgrenze bis Hochrast (Grenze zum Wuchsgebiet 1.2).

Klima
Das Gebiet ist gegenüber den Innenalpen durch Südstaulage niederschlagsbegünstigt und auch niederschlagsreicher als die östlichen Zwischenalpen (3.2). Jahresniederschlagssummen unter 900 mm treten nur mehr in stark abgeschirmten Tallagen im Übergangsbereich zu den Innenalpen auf (St. Johann im Walde 750 m, 816 mm). In den übrigen submontanen Tallagen sind 900-1200 mm Niederschlag vorherrschend, in montanen und subalpinen Bereichen bis 1500 mm. Bezogen auf gleiche Seehöhe sind die Kreuzeckgruppe und Übergangsbereiche zu den südlichen Randalpen (6.1) vor allem durch verstärktes Auftreten von Herbstniederschlägen gekennzeichnet. Das Niederschlagsmaximum tritt im Sommer auf; in Südstaulagen ist ein sekundäres herbstliches Maximum ausgebildet.

Geomorphologie
Vorwiegend hochalpines Gebiet an der Südabdachung der Zentralalpen mit Kammlinien bis 3000 m, breiten, tief ausgeschürften Trogtälern bis 500 m Seehöhe herab und V-Gräben mit steilen Flanken. Ziemlich einheitliche Schiefergneise und Glimmerschiefer herrschen vor. Im Süden treten Triasdolomite/-kalke der Lienzer Dolomiten und Gailtaler Alpen sowie paläozoische Schiefer der Karnischen Alpen auf.

Böden
Abgesehen von inneralpin orientierten N-Hängen der Lienzer Dolomiten und Gailtaler Alpen sowie lokalen Marmorzügen dominieren die Böden der Felsbraunerde-Podsol-Reihe. Konkrete Daten der Forstinventur können für dieses Wuchsgebiet nicht abgeleitet werden. Abgesehen von den etwas stärker vertretenen Karbonatgesteinsböden ist aber die Verteilung der Bodenformen jener des Wuchsgebiets 3.2 ähnlich. Infolge der größeren Massenhebung dürfte die Verbreitung von Braunerde auf saurem Substrat etwas geringer sein. Das steilere Relief bedingt das häufige Vorkommen von Ranker unter Wald.

Höhenstufen

Höhenstufe

Bereich

Submontan

500 – 800 (950) m

Tiefmontan

800 – 1100 (1300) m

Mittelmontan

1100 – 1400 (1450) m

Hochmontan

1400 – 1650 (1800) m

Tiefsubalpin

(1500) 1650 – 1900 (2100) m

Hochsubalpin

(1750) 1900 – 2100 (2200) m

Natürliche Waldgesellschaften

Durch das vorgeschobene Vorkommen von Blumen-esche, Hopfenbuche und Dreiblatt-Windröschen (Anemone trifolia) in den Tallagen (z.B. Drautal) wird in diesem Wuchsgebiet bereits ein stärkerer submediterran-illyrischer Einfluß spürbar. Die Höhenstufengrenzen sind gegenüber dem Wuchsgebiet 3.2 deutlich (ca. 100-150 m) nach oben verschoben.

Submontane Eichen-Rotföhrenwald-Fragmente und submontan-tiefmontane Vorposten von Hopfenbuchen-Blumeneschenwald.

Fichten-Tannenwald (Leitgesellschaft) in der submontanen und montanen Stufe, häufig anthropogen an Tanne verarmt. In den submontanen bis mittelmontanen Ausbildungen mit stärkerer Beimischung von Buche.
Auf ärmeren Silikatstandorten Hainsimsen-Fichten-Tannenwald (Luzulo nemorosae-Piceetum), auf tiefergründigen, basenreichen Böden Sauerklee-Fichten-Tannenwald (Galio rotundifolii-Piceetum). Auf Karbonat z.B. Alpendost-Fichten-Tannenwald (Adenostylo glabrae-Abietetum).

Tannenfreier montaner Fichtenwald auf lokalklimatisch (Frostbeckenlagen) oder edaphisch (anmoorige Standorte, Blockhalden) bedingten Sonderstandorten.

Auf Karbonatstandorten („laubbaumfördernde Unterlage“) und in der submontanen bis tief(-mittel)montanen Stufe auch Fichten-Tannen-Buchenwald.
Z.B. Dreiblatt-Windröschen-Fichten-Tannen-Buchenwald (Anemono trifoliae-(Abieti-)Fagetum) auf Karbonat, Hainsimsen-Fichten-Tannen-Buchenwald (Luzulo nemorosae-(Abieti-)Fagetum) auf Silikat.

Rotföhrenwälder als submontane bis mittel(-hoch)-montane Dauergesellschaften an flachgründigen, trockenen Standorten.
Schneeheide-Rotföhrenwald (Erico-Pinetum sylvestris) über Karbonat und Silikat-Rotföhrenwald (Vaccinio vitis-idaeae-Pinetum).

Grauerlenbestände (Alnetum incanae) als Auwald und an feuchten Hängen (z.B. Muren, Lawinenzüge) von der submontanen bis in die hochmontane Stufe.

Tiefsubalpiner Fichtenwald.
V.a. Alpenlattich-Fichtenwald (Larici-Piceetum) über Silikat, auch Karbonat-Alpendost-Fichtenwald (Adenostylo glabrae-Piceetum).

Hochsubalpiner Silikat-Lärchen-Zirbenwald (Larici-Pinetum cembrae).

Karbonat-Latschengebüsche mit Wimper-Alpenrose (Rhododendron hirsutum) in der hochsubalpinen Stufe, an ungünstigen Standorten (z.B. Schuttriesen, Lawinenzüge) weit in die montane Stufe hinabreichend. Silikat-Latschengebüsche mit Rostroter Alpenrose (Rhododendron ferrugineum).

Subalpines Grünerlengebüsch (Alnetum viridis) an feuchten, schneereichen Standorten (Lawinenstriche).

Wuchsgebiet 4.1: Nördliche Randalpen – Westteil

Entsprechung:
Tschermak: IV2 sowie Bereiche von IIA1, IIA2, IIA3, IV1, IV3.
Mayer: 5.1, Nördliches randalpines Fichten-Tannen-Buchenwaldgebiet, westlicher und mittlerer Wuchsbezirk.
Kartierung: 8, 10.
Schwackhöfer: 1, 11, 30, 31, 32, 33, 34, 64 sowie Bereiche von 2, 3, 6, 9, 10, 12, 17, 20, 25, 35, 65.

Lage und Umgrenzung

Bregenzer Wald – Außerfern – ab Karwendel Nordabdachung ostwärts – Tiroler und Salzburger Kalkalpen – Salzkammergut – Totes Gebirge und Flyschzone bis zum Steyrtal.

Höhenbereich: 395 m (Bodensee) bis 2995 m (Dachstein).

Areal 1:

Staatsgrenze – Kirchlispitzen/Rätikon – Staatsgrenze – Grenzzeichen 148 – Hirschgehrenalpe – Kt. 1562 – Körbersee – Alpele – Butzenspitze – Hochlichtspitze – Schwarze Wand – Rote Wand – Gaisköpfe – Roggelskopf – Überquerung Klostertal bei Ghf. Engel/westl. Dalaas – Fallbachwand – Itonskopf – Davenna – Davennakopf Westabfall – Überquerung Montafoner Tal nördl. St. Anton/Kt. 607 – Steinwandeck Ostabfall – Kammlinie über Kleinen und Großen Valkastiel, Zimba, Brandner Mittagsspitze, Schafgafall, Zaluandakopf – Kirchlispitzen – Staatsgrenze;

Areal 2:

Staatsgrenze – Schneefernerkopf – nördl. Ehrwald – Kapelle ,,St. Anna“/Kt. 1000 – Daniel – Kammlinie Plattberg, Kt. 738, Kohlberg – Überquerung Zwischentoren westl. Bichlbach – Achseljoch – Thaneller – Überquerung Rotlechtal (Stausee) – Kammlinie Knittelkarspitzgruppe bis Mahdspitze – Überquerung Lechtal/Kt. 918 – Leilachspitze – Kammlinie Steinkarspitze bis Kastenkopf – Staatsgrenze;

Areal 3:

Staatsgrenze – Grenzzeichen 441 an der Saalach – südl. Käferheim – Walserberg – Überquerung Autobahn A 1 – südl. Walser Wiesen – Kleingmainberg – Fürstenbrunn – Glanegg – Grödig – Gartenau – Au/Gde. Hallein – Hallein/Überquerung Salzach – Haunsberg/Gde. Hallein (2x Überquerung Autobahn A 10) – Puch – Elsbethen – Aigen – Kühberg – Heuberg – Esch-Mayrwies – Rappenwang – Kt. 800 – Pabenwang – Kt. 645 – Nockstein über Kt. 738 – Weißbach – Gaisbergau/Gde. Koppl – Koppl – Kt. 694 – Plainfeld – Oberdorf/Gde. Thalgau – östl. Thalgau – Überquerung Autobahn A 1 – Enzersberg/Gde.Thalgau – Ziefanken – Henndorf/Schöllenberg – Haslach – östl. Pfongau/Gde. Neumarkt am Wallersee – Irrsberg/Irrsdorf – Vielweg – Laiten – Obernberg – südl. Hochfeld – Reitzing – Jagdhub/Gde. Straßwalchen – Giga/Gde. Weißenkirchen – Rehberg – Weißenkirchen – Hag – Kt. 604/Kapelle ,,Ahberg“ – Überquerung Autobahn A 1 – Roißroith/Gde. Straß – Winterleithen/Gde. Attersee – Attersee – Buchberg – Litzlberg – Überquerung Attersee – südl. Schörfling – südl. Oberhehenfeld/Gde. Schörfling – Schiefgrubberg – Halbmoos/Gde. Aurach/Kt. 527 – nach NO bis Autobahn A 1 – Autobahnknoten Vöcklabruck/Gmunden – Wiesen – Gmunden – Überquerung des Traunsees südl. Schloß Orth/Gmunden – Grünberg – Flachberg – Kt. 501 – Kaltenmarkt/Gde. Kirchham – südl. Kirchham – Danzlau/Kt. 483 – östl. Feichtenberg – Überquerung Almtal bei ÖBB-HSt. Steinbachbrücke – Kt. 717 – Dörfl/Gde. Oberschlierbach – Pernecker Kogel – südwestl. Inzersdorf im Kremstal – Kirchdorf/Erb – Ottsdorf – Kremsdorf – Kirchdorf an der Krems – Schlierbach – Wimberg – Nußbach – Waldneukirchen – Untergrünburg – Obergrünburg – Steyrleithen – westl. Molln – Schnitzlhub – ÖBB-HSt. Frauenstein – Klaus an der Pyhrnbahn – Bhf. Steyrling – Bhf. Hinterstoder – St. Pankraz – Pießling – südl. Windischgarsten – Gleinkerau – Spital am Pyhrn – Kitzstein – Landesgrenze – Sigistalhöhe – Großes Tragl – Sturzhahn – Linzer Tauplitzhaus/Kt. 1638 – Brenntenmöserhütte – Bergerwand – Tauplitz/Furt – Klachau/Girtstatt – Multereck – Kammlinie Grimming – Überquerung Salzastausee über Kreuzrücken – Lackenberg/Kt. 1316 und Kt. 1364 – Klausgrabenwände – südl. Rasslalm – Fahrnrinnkogel – Hochmühleck – Zellerkogel – Lämmereck – Hochfinitz – Neualm/Kt. 1610 – Hirschberg – Speikberg – Däumelkogel – Hoher Krippenstein – Hoher Rumpler – Taubenkogel – Simonyhütte – Wildlochhöhe – Waldhorn – Landesgrenze – Steirische Kalkspitze – Oberhüttensattel – Roßkogel – Gosaustein – Bischofsmütze – Predigtstuhl – Langeggsattel – Gsengplatte – Gerzkopf – Platten – St. Martin/Bichlberg – Helferalm – Weyerberg – Donneregg – Überquerung Tauernautobahn A 10 – Pöham – Überquerung des Salzachtales in Bischofshofen – Jagerköpfl – Hochkönigmassiv über Grünmaißalm, Mitterfeldalm – Kammlinie Hochkönig bis Lamkopf – Lausköpfe – Mußbachalm – Hinterthal – Primbachkögerl – Natrun – Maria Alm – Saalfelden – Leoganger Ache flußaufwärts – Grießenbach flußaufwärts – Grießenpaß – Hochfilzen – Fieberbrunn – Fieberbrunner Ache flußabwärts bis St. Johann in Tirol – Rettenbach – Stangl – Going am Wilden Kaiser – Ellmau – Blaiken – Stockach – Stegen – Lengenfeldenalm – Kl. und Gr. Pölven – Bruckhäusl – Brugger Mühle – Kastengstatt/ Angath – westl. Mariastein – Hundsalmjoch – Buchackeralm – Schusterloch – Kammlinie Blessenberg – Einkehralm – Überquerung Branderberger Ache südl. Pinegg – Dristenkopf – Kt. 1508 – Labeggalm/Kt. 1545 – Rofanspitze – Ebner Joch – Eben am Achensee – Weihnachtsegg – Hauptkamm Karwendel über Rauher Knöll – Kammlinie Vomper Kette bis Grubenkarspitze – Gamskarspitze – Überquerung Hallerangeralm bei Überschalljoch/Kt. 1912 – Speckkarspitze – Großer Lafatscher – Stempeljochspitze – Kammlinie Nordkette – Gr. Solstein – Überquerung Erlalm – Erlspitze – Kammlinie über Freiungspitzen, Reither Spitze, Seefelder Joch – Hochegg – Kt. 1134 – Simmlberg – Zunteregg – Große Arnspitze – Zwirchkopf – Überquerung Leutaschtal bei Lochlehn – Untere Wettersteinspitze – Staatsgrenze.

Klima

Das kühlhumide Randalpenklima ist durch NW-Staulagen („Schnürlregen“) geprägt. Es gibt eine erhebliche Variation der Niederschlagssummen je nach örtlicher Staulage. Die Mindestniederschlagssummen sinken selbst in östlichen oder abgeschirmten Bereichen nicht unter 1100 mm ab. In sub- bis tiefmontanen Lagen herrschen Niederschlagssummen je nach lokaler Staulage zwischen 1100 und 2200 mm vor, in hochmontan bis subalpinen Bereichen zwischen 1300 bis über 2500 mm. Es gibt ein ausgeprägtes sommerliches Niederschlagsmaximum. Gegen Westen zu besonders in den höheren Lagen ist eine breitere Streuung der Niederschläge auf die Monate Juni bis August zu beobachten. Mit ansteigender Seehöhe kommt es zu einer Zunahme des Winterniederschlags (Verschiebung des Hauptmaximums gegen die kältere Jahreszeit). Die Niederschlagsminima liegen im Frühjahr und Herbst. Gegenüber dem kontinental getöntem Innenalpenklima ist die Jahresamplitude der Temperatur verringert. Im Bereich der größeren Wasseroberflächen (Bodensee, Salzkammergutseen) ist ein deutlicher frostmildernder Einfluß zu beobachten.

Geomorphologie

Im Bregenzer Wald reicht eine ausgedehnte Zone mit helvetischen und Flysch-Gesteinen bis in subalpine Lagen; häufig tritt Mergel bis mergeliger Kalk auf. Die Landschaft hat Mittelgebirgscharakter mit weiten, ungegliederten Hängen; sie läuft im Westen ins Molasse-Hügelland aus. Das Gebiet ist außerordentlich stark entwaldet; der Wald ist auf die Grabeneinhänge konzentriert. (Das wenig bewaldete Rheintal ist dem Wuchsgebiet zugeordnet). Die Kalkalpen-Hauptkette hat Gipfelhöhen zwischen 2000 und 3000 m und tief eingeschnittene Täler. Sie ist fast ausschließlich aus (Trias-) Karbonatgesteinen aufgebaut; im Westen herrscht Dolomit vor, ab Salzburg Kalk. Im Westen liegen Kammgebirge, ab Leoganger und Loferer Steinberge ostwärts Karsthochflächen mit steilen Felsflanken. Um Werfen und Abtenau, am Fuß des Hochkönigs und im Ausseerland beherrschen sanftere Formen aus leichter verwitterbaren Werfener und Gosauschichten die Landschaft. Ab Salzburg ostwärts breitet sich wieder eine vorgelagerte schmale Flyschzone mit Mittelgebirgscharakter aus, bestehend aus Mergel und Sandstein.

Böden

Das Wuchsgebiet umfaßt insgesamt 16% Pseudogley- und Gleyböden sowie 55% Böden auf Karbonatgestein. Innerhalb der Flyschzone überwiegen Pseudogley (51%) und Hanggley (4%), sowie bindige, z.T. kalkhaltige Braunerde (8%) und braunlehmartige Böden (21%) aus Mergel; seltener auf Sandstein saure, z.T podsolige Braunerde (insgesamt ca. 5%). In den Kalkalpen dominieren Rendsina und Braunlehm-Rendsina (zusammen 63%) und Kalkbraunlehm (24%). Auf Geschiebelehm (Moränen, etc.), Tertiär, Werfener Schichten etc. tritt auch hier Pseudogley (5%) sowie basenreiche, z.T. kalkhältige Braunerde (4%) auf. Vor allem in Tallagen Niedermoore, Anmoore. Nur ganz vereinzelt podsolige Braunerde auf Silikatgestein.

Höhenstufen

Höhenstufe

Bereich

Submontan

400 – 600 ( 700) m

Tiefmontan

600 – 800 (1000) m

Mittelmontan

800 – 1200 (1300) m

Hochmontan

(1100) 1200 – 1450 (1600) m

Tiefsubalpin

(1300) 1450 – 1650 (1700) m

Hochsubalpin

1650 – 1950 (2000) m

Natürliche Waldgesellschaften

Submontaner Stieleichen-Hainbuchenwald (Galio sylvatici-Carpinetum) an wärmebegünstigten Hängen am Alpenrand.

In der submontanen und tiefmontanen Stufe Buchenwald mit Beimischung von Tanne (auf Flysch-pseudogley stärker), Bergahorn, Esche (Fichte). Fichten-Tannen-Buchenwald (Leitgesellschaft) mit Quirl-Weißwurz (Polygonatum verticillatum) in der mittel- bis hochmontanen Stufe. Häufig anthropogene Entmischung zu Fichte-Tanne bzw. Fichte-Buche oder zu Fichten- bzw. Buchen-Reinbeständen.

Auf Karbonatgesteinen Hainsalat-(Fichten-Tannen-)-Buchenwald (Aposerido-(Abieti-)Fagetum) vorherrschend, mittelmontan mit Grünem Alpendost (Adenostyles glabra), hochmontan außerdem mit Rostsegge (Carex ferruginea), von Salzburg nach Osten in den Schneerosen-(Fichten-Tannen-)Buchenwald (Helleboro-(Abieti-)Fagetum) übergehend. Weißseggen-Buchenwald (Carici albae-Fagetum) submontan bis tiefmontan auf trockeneren Karbonatstandorten, Bergahorn-Buchenwald (Aceri-Fagetum) hochmontan in sehr schneereichen, aber frostgeschützten Lagen. Waldmeister-(Fichten-Tannen-)-Buchenwald (Asperulo odoratae-(Abieti-)Fagetum) auf leichter verwitternden, basenreichen Substraten (z.B. Flysch), Hainsimsen-(Fichten-Tannen-)Buchenwald (Luzulo nemorosae-(Abieti-)-Fagetum) auf ärmeren silikatischen Substraten.

Montaner Fichten-Tannenwald als edaphisch bedingte Dauergesellschaft, submontan bis tiefmontan z.T. mit Stieleiche gemischt.

Peitschenmoos-Tannen-Fichtenwald (Mastigobryo-Piceetum) mit Torfmoos auf anmoorigen Standorten oder Waldschachtelhalm-Fichten-Tannenwald (Equiseto sylvatici-Abietetum) auf Gleystandorten an vernäßten, tonreichen Flachhängen.

Montaner Fichtenwald als lokalklimatisch (Kaltluftdolinen) oder edaphisch bedingte Dauergesellschaft. Kalk-Block-Fichtenwald (Asplenio-Piceetum) auf Blockhalden. Kalkfels-Fichtenwald (Carici albae-Piceetum) an flachgründigen Felshängen. Torfmoos-Fichtenwald (Sphagno girgensohnii-Piceetum) an Moorrändern.

Schneeheide-Rotföhrenwald (Erico-Pinetum sylvestris) kleinflächig als Dauergesellschaft an flachgründigen, sonnigen Dolomit-Steilhängen submontan bis mittelmontan auftretend.

Spirkenwald (z.B. Rhododendro hirsuti-Pinetum montanae) an schattigen Dolomit-Steilhängen.

Grauerlenbestände (Alnetum incanae) als Auwald vorherrschend, an den größeren Flüssen (z.B. Rheintal) auch Silberweiden-Au (Salicetum albae) und Hartholz-Au mit Esche.

An frisch-feuchten (Schutt-)Hängen in luftfeuchtem Lokalklima Laubmischwälder mit Bergahorn, Esche und Bergulme.

Submontan bis mittelmontan Bergahorn-Eschenwald (Carici pendulae-Aceretum) mit Waldziest und Rasenschmiele auf wasserzügigen Unterhängen; auf skelettreicheren Schluchtstandorten Hirschzungen-Ahornwald (Scolopendrio-Fraxinetum), Mondviolen-Ahornwald (Lunario-Aceretum) und Geißbart–Ahornwald (Arunco-Aceretum). Hochstauden-Ahornwald (Ulmo-Aceretum) mit Grauem Alpendost (Adenostyles alliariae) und Alpen-Milchlattich (Cicerbita alpina) (mittel-)hochmontan.

Lindenmischwald mit Sommerlinde submontan-tiefmontan auf trockeneren kalkreichen Schutthängen.

Kalkschutthalden-Lindenwald (Cynancho-Tilietum) weiter verbreitet. Turinermeister-Lindenwald (Asperulo taurinae-Tilietum) submontan an wärmebegünstigten Hängen (Föhn!) in Vorarlberg.

Tiefsubalpiner Fichtenwald als schmaler Höhengürtel, reichlich mit Lärchen gemischt.

Überwiegend Karbonat-Alpendost-Fichtenwald (Adenostylo glabrae-Piceetum) über skelettreichen Karbonatböden. Hoch-stauden-Fichtenwald (Adenostylo alliariae-Abietetum) auf tiefergründig verwitternden, basenreichen Substraten, seltener Alpenlattich-Fichtenwald (Larici-Piceetum) auf bodensauren Stand-orten (z.B. Tangelhumus).

Karbonat-Lärchenwald (Laricetum deciduae) kleinflächig in der subalpinen Stufe, an schattigen Steilhängen bis ca. 800 m hinabsteigend.

Hochsubalpiner Karbonat-Lärchen-Zirbenwald (Pinetum cembrae) nur fragmentarisch.

Karbonat-Latschengebüsche mit Wimper-Alpenrose (Rhododendron hirsutum) in der hochsubalpinen Stufe, an ungünstigen Standorten (z.B. Schuttriesen, Lawinenzüge) weit in die montane Stufe hinabreichend, häufig anthropogen gefördert.

Subalpines Grünerlengebüsch (Alnetum viridis) an feuchten, schneereichen Standorten (Lawinenstriche).

Wuchsgebiet 4.2: Nördliche Randalpen – Ostteil

Entsprechung:

Tschermak: Bereiche von I5, IIA4, III1, III2, III3.

Mayer: 5.2, nördliches randalpines Fichten-Tannen-Buchenwaldgebiet, östlicher Wuchsbezirk.

Kartierung: 9, 7.

Schwackhöfer: 36, 39, 42 sowie Bereiche von 26, 28, 35, 37, 40.

Lage und Umgrenzung

Flyschzone, Kalkvor- und -hochalpen ab Steyrtal bis zum östlichen Wienerwald bzw. Rax und Schneeberg. Die Ostgrenze folgt in der Flyschzone dem Ende der Tannenverbreitung und in den Kalkalpen der Grenze des Schwarzkieferngebietes.

Höhenbereich: 312 m (Heiligenkreuz) bis 2369 m (Hochtor).

Bosruck/Kitzstein – Spital am Pyhrn – Gleinkerau – südl. Windischgarsten – Pießling – St. Pankraz – Bhf. Hinterstoder – Bhf. Steyrling – Klaus an der Pyhrnbahn – ÖBB-HSt. Frauenstein – Schnitzlhub – westl. Molln – Steyrleithen – Steinbach an der Steyr – ÖBB-HSt. Sommerhubermühle – Leithen/Gde. Pichlern – Saaß – Garsten – Sand/Gde. Garsten – Enns überquerend – Kleinraming – nördl. Plattenberg – Seitenstetten – Biberbach – Kröllendorf – Neuhofen an der Ybbs – Schnotzendorf/Gde. Euratsfeld – Steinakirchen am Forst – Purgstall – südl. Oberndorf an der Melk – Kirnberg an der Mank – Maierhöfen – Freyen/Gde. Kilb – Christenberg/Gde. Teufelsdorf – nördl. Steinleiten – Edlitz/Gde. Weinburg – Waasen – Heuberg – nördl. Wilhelmsburg – Leithen/Gde. St. Georgen am Steinfelde – Heuberg/Gde. Pyhra – Dürnhag/Gde. Böheimkirchen – Eichberg – Aschberg/Gde. Kirchstetten – Waasen – Oberdambach/Gde. Tausendblum – nördl. St. Christophen – östl. Neulengbach – Almersberg/Gde. Neulengbach – Buchberg – Johannesberg – Starzing, Hagenau/Gde. Johannesberg – Geigelberg/Gde. Johannesberg – Koglbach flußaufwärts bis nördl. Rekawinkel – Am Hagen/Gde. Rekawinkel – Großer Stiefelberg – Hinterer Steinberg – Irenental bis Untertullnerbach – östl. Wienerwaldsee – Überquerung Autobahn A 1 bei Brandstadl – Kammlinie über Roppersberg, Dreihufeisenberg, Bärenberg – Überquerung Laaber Bach östl. Laab im Walde – Hundskehle – Breitenfurt Ost/Eigenheimsiedlung – Lattermaißberg – nördl. Schneiderkogel – Hinterer Langenberg – Kreuzsattel – Speckkammerl/Kt. 540 – Höppelberg – Sittendorf – Gaaden – Heiligenkreuz – südl. Preinsfeld – Mayerling – westl. Alland – Alland/Heilstätte – Windhag – Altenmarkt an der Triesting – Thenneberg – Hocheck – Kammlinie Rotes Kreuz, Hochriegel – Überquerung Further Bach – Hofgrabengupf – Kammlinie über Reingupf, Kieneck, Kirchwaldberg, Unterberg, Brunntaler Höhe – Haselrast – Kammlinie Winsakogel, Rohrer Berg – Rohrer Sattel – Kammlinie Streimling, Winsaberg – Hutbauerkapelle – Hutberg/Kt. 1170 – östl. Klostertaler Gscheid/Putzenhof – Dürre Leiten/Sparbacherhütte – Hochschneeberg über Kaiserstein und Klosterwappen – Krenkenkogel – Höllental – Schwarza flußabwärts bis Kaiserbrunn – Kammlinie Brandschneide bis Bergstation Raxseilbahn – Sängerkogel – Knappenberg Edlach/Dörfl – Prein an der Rax – Preiner Gscheid – Koglergraben nördl. Kapellen – Lechen/Gde. Neuberg an der Mürz – Arzbachhöhe – Kammlinie über Veitschbachtörl, Draxlerkogel, Hirschensitz, Sperrkogel, Hohe Veitsch, Teufelssteig, Turntaler Kogel, Schottenkogel, Feistereck, Göriacher Alm, Hochanger, Hörsterkogel – Göriach – südl. Döllach – Stübmingbach flußabwärts bis Thörl – Büchsengut – Gaiberg – Alspitz – Kammlinie über Ilgner Hocheck, Weißmauer, Hahnkogel, Meßnerin – Grüner See – Kammlinie Trenchtling – Hirscheggsattel – Präbichl – Rössel – Eisenerzer Reichenstein – Kammlinie Eisenerzer Alpen bis Stadelstein – Schwarzenstein – Hochalm – Donnersalpe – Kaiserschild – Kammlinie bis Böse Mauer – Radmer an der Stube – Stubbachtal taleinwärts bis Radmer an der Hasel – Pleschkogel – Johnsbachtal bis Talenge Silberreith – Kammlinie Reichenstein, Sparafeld – Scheibleggerhochalm – Scheibleggerniederalm – Admont – Oberhall – Kt. 1025 – Leichenberg – Pleschberg – Ardningalm – Arlingsattel – Kammlinie Bosruck – Bosruck/Kitzstein.

Klima

Es herrscht humides Stauklima vor, jedoch mit merklich geringeren Niederschlägen als im westlichen Wuchsgebiet (4.1). Die Niederschlagswerte nehmen vor allem durch erhöhte Winterniederschläge gegen das Gebirgsinnere zu, gegen Osten zu nehmen sie ab. Im sub- bis tiefmontanen Bereich herrschen Jahresniederschlagsmengen zwischen 1000 und 1700 mm vor (im Übergangsgebiet zum Alpenostrand deutliches Absinken der Werte), im hochmontan-subalpinen Höhenlagen 1100 bis etwa 1900 mm (Exponierte Hochlagen im Übergangsgebiet zum Westteil (4.1) erreichen Jahresniederschlagsmengen bis etwa 2200 mm). Der Niederschlagsverlauf weist ein Juli-Niederschlagsmaximum auf, sowie ein ein sekundäres Maximum im Winter, dessen Ausprägung nach Osten zu abnimmt. Gegenüber dem Westteil der nördlichen Randalpen treten etwas kältere Winter und wärmere Sommer (lokal extrem kalte Beckenlagen) auf.

Geomorphologie

Das Hochgebirge besteht fast ausschließlich aus Kalk und Dolomit. Es weist ausgedehnte Karsthochflächen (Altlandschaften) mit steilen Felsflanken, tief eingeschnittenen Tälern und Schluchten auf. Die Gipfelfluren liegen wenig über 2000 m und sinken nach Osten zu ab. Die im Nordosten vorgelagerte Kette der Kalkvoralpen bildet eher Kämme und erreicht nur um 1700 m, im Osten bis 1300 m. Am Nordrand liegt ein schmales, nach Osten (Wienerwald) zu breiter werdendes Band aus Flyschgesteinen mit runden Formen. Es handelt sich um Mittelgebirge mit Gipfeln unter 1500 m, im Osten unter 900 m.

Böden

Der Anteil der Flyschzone an der Waldfläche des Wuchsgebietes beträgt knapp 20%. Die für Flysch und Werfener Schichten typischen schweren Pseudogley- und Hanggley-Böden machen 14% aus. Karbonatböden nehmen einen Anteil von 73% ein. In der Flyschzone dominiert wiederum Pseudogley und Gley (59%) – etwas mehr als im westlichen Wuchsgebiet; kalkbraunlehmartige Böden treten demgegenüber deutlich zurück (4%); untergeordnet wie dort sind Rendsina/Pararendsina mit ca. 5%. Dafür sind silikatische, saure Braunerden mit 15% häufiger. Auf Greifensteiner Sandstein auch sandige, podsolige Braunerde. Podsol ist in diesen Höhenlagen auffällig, aber insgesamt selten (1%). Vor allem im Wienerwald verbreitet sind sehr schwere, alte Bodenbildungen mit sehr tiefliegendem Stauhorizont und leichterem Oberboden, der zu oberflächlicher Austrocknung neigt. Die Kalkalpen werden fast ausschließlich von Kalkböden beherrscht, mit einer stärkeren Dominanz von Rendsina (39%) und Braunlehm-Rendsina (29%) als in den westlichen Kalkalpen; Kalkbraunlehm 20%. Auf unreinem Kalk und Dolomit auch Kalkbraunerde (4%). Immerhin nehmen auch hier Pseudogley (Werfener Schichten, Gosau) und Hanggley etwa 9000 ha Waldfläche ein. Der Anteil an saurer Braunerde und Semipodsol auf Silikatgestein (Lunzer Schichten etc.) ist mit 3% gering.

Höhenstufen

Höhenstufe

Bereich

Submontan

312 – 600 ( 700) m

Tiefmontan

( 550) 600 – 800 ( 900) m

Mittelmontan

( 700) 800 – 1200 (1400) m

Hochmontan

(1100) 1200 – 1450 (1500) m

Tiefsubalpin

(1300) 1450 – 1600 (1750) m

Hochsubalpin

(1500) 1600 – 1900 (2000) m

Natürliche Waldgesellschaften

Typisches Fichten-Tannen-Buchenwaldgebiet. Gegenüber dem Wuchsgebiet 4.1 ist ein verstärktes Auftreten von Rotföhrenwäldern auf Dolomit zu beobachten. Die östliche Grenze des Wuchsgebietes wird von der Verbreitungsgrenze der Tanne in der tief-/submontanen Stufe festgelegt.

Submontaner Stieleichen-Hainbuchenwald (Galio sylvatici-Carpinetum) an wärmebegünstigten Hängen v.a. am Alpenrand.

In der submontanen und tiefmontanen Stufe Buchenwald mit Beimischung von Tanne (auf Flyschpseudogley stärker), Bergahorn, Esche (Fichte, Rotföhre, Eiche). Fichten-Tannen-Buchenwald (Leitgesellschaft) mit Quirl-Weißwurz (Polygonatum verticillatum) in der mittel– bis hochmontanen Stufe. Häufig anthropogene Entmischung zu Fichte-Tanne bzw. Fichte-Buche oder zu Fichten- bzw. Buchen-Reinbeständen.
Auf Karbonatgesteinen Schneerosen-(Fichten-Tannen-)Buchen-wald (Helleboro nigri-(Abieti-)Fagetum) vorherrschend, mittelmontan mit Grünem Alpendost (Adenostyles glabra), hochmontan außerdem mit Rostsegge (Carex ferruginea) und Großer Hainsimse (Luzula sylvatica). Weißseggen-Buchenwald (Carici albae-Fagetum) submontan bis tiefmontan auf trockeneren Karbonatstandorten. Bergahorn-Buchenwald (Aceri-Fagetum) hochmontan in schneereichen, aber frostgeschützten Lagen. Waldmeister-(Fichten-Tannen-)Buchenwald (Asperulo odoratae-(Abieti-)Fagetum) auf leichter verwitternden, basenreichen Substraten (z.B. Flysch), Hainsimsen-(Fichten-Tannen-)Buchenwald (Luzulo nemorosae-(Abieti-)Fagetum) auf ärmeren silikatischen Substraten.

Montaner Fichten-Tannenwald als edaphisch bedingte Dauergesellschaft, submontan bis tiefmontan z.T. mit Stieleiche gemischt.
Z.B. Waldschachtelhalm-Fichten-Tannenwald (Equiseto sylvatici-Abietetum) auf Gleystandorten an vernäßten, tonreichen Flachhängen mit Übergängen zu Erlenbeständen (Carici remotae-Fraxinetum s.lat.).

Montaner Fichtenwald als lokalklimatisch (Kaltluftdolinen) oder edaphisch bedingte Dauergesellschaft.
Kalk-Block-Fichtenwald (Asplenio-Piceetum) auf Blockhalden. Kalkfels-Fichtenwald (Carici albae-Piceetum) an flachgründigen Felshängen. Torfmoos-Fichtenwald (Sphagno girgensohnii-Piceetum) an Moorrändern.

Schneeheide-Rotföhrenwald (Erico-Pinetum sylvestris) als Dauergesellschaft an flachgründigen, sonnigen Dolomit-Steilhängen submontan bis mittelmontan häufig auftretend.

Grauerlenbestände (Alnetum incanae), an den größeren Flüssen auch Silberweidenbestände (Salicetum albae) als Auwald.

An frisch-feuchten (Schutt-)Hängen in luftfeuchtem Lokalklima Laubmischwälder mit Bergahorn, Esche und Bergulme submontan bis mittelmontan.
Bergahorn-Eschenwald (Carici pendulae-Aceretum) mit Waldziest und Rasenschmiele auf wasserzügigen Unterhängen; auf skelettreicheren Schluchtstandorten Hirschzungen-Ahornwald (Scolopendrio-Fraxinetum), Mondviolen-Ahornwald (Lunario-Aceretum) und Geißbart-Ahornwald (Arunco-Aceretum).

Lindenmischwald (Cynancho-Tilietum) submontan bis tiefmontan auf trockeneren kalkreichen Schutthängen.

Tiefsubalpiner Fichtenwald als schmaler Höhengürtel, reichlich mit Lärchen gemischt.
Überwiegend Karbonat-Alpendost-Fichtenwald (Adenostylo glabrae-Piceetum) über skelettreichen Karbonatböden. Hochstauden-Fichtenwald (Adenostylo alliariae-Abietetum) auf tiefergründig verwitternden, basenreichen Substraten, seltener Alpenlattich-Fichtenwald (Larici-Piceetum) auf bodensauren Standorten (z.B. Tangelhumus).

Karbonat-Lärchenwald (Laricetum deciduae) kleinflächig in der subalpinen Stufe, an schattigen Steilhängen bis ca. 800 m hinabsteigend.

Karbonat-Latschengebüsche in der hochsubalpinen Stufe, an ungünstigen Standorten (z.B. Schuttriesen, Lawinenzüge) weit in die montane Stufe hinabreichend, häufig anthropogen gefördert.

Subalpines Grünerlengebüsch (Alnetum viridis) an feuchten, schneereichen Standorten (Lawinenstriche).

Wuchsgebiet 5.1: Niederösterreichischer Alpenostrand (Thermenalpen)

Entsprechung:
Tschermak: III4, Ostrand von III1 und III3.
Mayer: 5.3, Westgrenze etwas gegen Osten verschoben.
Kartierung: Wuchsraum 6.
Schwackhöfer: 41, Bereiche von 37, 38, 40.

Lage und Umgrenzung Östlicher Wienerwald und Thermenalpen nach Westen bis zur Verbreitungsgrenze der Schwarzkiefer, nach Süden bis zum Schneeberg.
Höhenbereich: 170 m (Kahlenbergdorf) bis 2076 m (Schneeberg).

Edlach, Dörfl/Gde. Reichenau – Knappenberg/Gde. Reichenau – Sängerkogel – Bergstation Raxseilbahn – Kammlinie Brandschneide – Schwarza flußaufwärts bis Kreuztal bzw. Größingtal – Krenkenkogel – Hochschneeberg – Fadensteig, Dürre Leiten – östl. Klostertaler Gscheid/Putzenhof – Hutberg/Kt. 1170 – Hutbauerkapelle – Winsaberg – Streimling – Rohrer Sattel – Rohrer Berg – Winsakogel – Haselrast – Brunntaler Höhe – Kt. 1056 – Unterberg – Kirchwaldberg – Kieneck – Reingupf – Hofgrabengupf – Überquerung Further Bach – Hochriegel – Hocheck – Thenneberg – Altenmarkt an der Triesting – Windhag – Alland-Heilstätte – westl. Alland – Mayerling – südl. Preinsfeld – Heiligenkreuz – Gaaden – Sittendorf – Höppelberg – Speckkammerl/Kt. 540 – Kreuzsattel – Hinterer Langenberg – nördl. Schneiderkogel – Lattermaißberg – Breitenfurt Ost/Eigenheimsiedlung – Hundskehle – Überquerung Laaber Bach östl. Laab im Walde – Bärenberg – Dreihufeisenberg – Kt. 530 – Roppersberg – Überquerung Autobahn A1 bei Brandstadl – östl. Wienerwaldsee – Irenental bis ,,Hinterer Steinberg“ – Großer Stiefelberg – Am Hagen/Gde. Rekawinkel – Koglbach flußabwärts bis Geigelberg/Gde. Johannesberg – Kogl – Gerersdorf/Gde. Sieghartskirchen – Elsbach – Ried am Riederberg – Ollern – Grillparz – südl. Königsstetten – Schloß Altenberg/St. Andrä-Wördern – Altenberg – Greifenstein – Höflein an der Donau – Kritzendorf – Klosterneuburg – Leopoldsberg – Kahlenberg – nördl. Krapfenwaldl – Kobenzl – Am Himmel – Häuserl am Roan – Michaelerberg – Schafberg – Neuwaldegg – Heuberg – Wilhelminenberg – Steinhofgründe – nördl. Satzberg/Kordonsiedlung – Jägerwaldsiedlung – Hadersdorf – Weidlingau – Mauer Lainzer Tiergarten – Kalksburg – Zugberg – Perchtoldsdorfer Heide – Tirolerhofsiedlung/Gde. Kaltenleutgeben – Gießhübl/Gde. Mödling – Hinterbrühl/Gde. Mödling – Mödling/Kalenderberg – Prießnitztal – Richardshof – Pfaffstättner Kogel – Baden/Rauhenstein, Rauheneck – Harzberg – Gainfarn/Gde.Bad Vöslau – östl. Großau – östl. Hirtenberg – Enzesfeld – Hölles – Steinabrückl – Bad Fischau – Winzendorf – Dörfles/Gde.Willendorf – Willendorf – Würflach – Raglitz – Mahrersdorf/Gde. Ternitz – Ternitz – Putzmannsdorf/Gde. Pottschach – Köttlach/Gde. Gloggnitz – Gloggnitz – Reichenau an der Rax – Edlach an der Rax.

Klima
Es ist dies ein Übergangsgebiet vom humiden Randalpenklima zum pannonisch beeinflußten Alpenostrandklima mit entsprechend ausgeprägtem Niederschlagsgradienten in West-Ost-Richtung. Der Norden (Flyschwienerwald) ist stärker pannonisch getönt, nach Süden – entlang der Thermenlinie – nimmt der illyrische Klimacharakter zu, was auch in den Pflanzengesellschaften zum Ausdruck kommt. Im kollinen bis submontanen Bereich schwankt die Jahresniederschlagssumme etwa zwischen 700 mm (Osten) und 1000 mm (Westen); in montanen bis subalpinen Lagen werden Werte bis 1250 mm erreicht. Ost-West verlaufende Täler sind bei West-Wetterlagen niederschlagsbegünstigt. Ausgeprägtes Niederschlagsmaximum zeigt sich im Juli das Gebiet hat wenig Schneeniederschlag.

Geomorphologie
Das Wuchsgebiet umfaßt zwei geomorphologisch unterschiedliche Areale, die allenfalls als Wuchsbezirke ausgeschieden werden könnten:
a) den Östlichen Flyschwienerwald mit Mergel und Sandstein und entsprechend tiefgründigen, schweren Böden; gerundete Landformen mit steilen Kerbtälern, rutsch- und hochwassergefährdet.
b) den Ostrand der Kalkalpen bzw. Kalkvoralpen im Schwarzföhrengebiet: Kalk- und Dolomitstandorte sowie tertiäre Schotter. Außer dem Schneeberg an der Wuchsgebietsgrenze Gipfel nur 700 bis 1300 m, z.T. Karsthochflächen und deutliche Hangverebnungen (Rumpftreppe) mit Reliktböden.

Böden
Flysch-Wienerwald:
Im Flysch-Wienerwald überwiegen Pseudogley (insgesamt 15% des Wuchsgebietes) und schwere Parabraunerde (knapp 10%), z.T. extrem verhagert. Zum Teil sind es alte Reliktböden. Auf Greifensteiner Sandstein kommt auch arme, sandige Braunerde (8%) und lokal substratbedingter Podsol vor.
Kalkalpen:
Hier herrscht Rendsina vor (insgesamt 33%), meist trockene Dolomitrendsina, Braunlehm-Rendsina (20%). Kalkbraunlehm (Terra fusca) findest man vor allem auf Verebnungen und Gipfelplateaus (21%). Seltener ist Silikat-Braunlehm (auf Triestingschotter).

Höhenstufen

Höhenstufe

Bereich

Kollin

200 – 350 ( 400) m

Submontan

( 300) 350 – 600 ( 700) m

Tiefmontan

600 – 800 ( 900) m

Mittelmontan

800 – 1200 m

Hochmontan

(1100) 1200 – 1400 (1500) m

Tiefsubalpin

1400 – 1600 (1700) m

Hochsubalpin

1600 – 1900 m

Natürliche Waldgesellschaften

Wärmeliebende Traubeneichen-Hainbuchenwälder (Galio sylvatici-Carpinetum, Carici pilosae-Carpinetum) z.T. mit Zerreiche in der kollinen Stufe vorherrschend; submontan mit Buche, meist an wärmebegünstigten Hängen. Beimischung von Stieleiche in Talsohlen (Mulden) auf schweren vergleyten Böden.

Auf warmen, mäßig bodensauren Standorten Traubeneichen-Zerreichenwald (z.B. Quercetum petraeae-cerris).

Flaumeichenwald auf sonnigen, trockenen, kalkreichen Standorten in der kollinen Stufe.
Flaumeichen-Buschwald (Geranio sanguinei-Quercetum pubescentis) auf flachgründigen Extremstandorten, Flaumeichen-Traubeneichen-Hochwald (Euphorbio angulatae-Quercetum pubescentis, Corno-Quercetum) auf tiefergründigen Standorten.

In der submontanen und tiefmontanen Stufe Buchenwald mit Beimischung von Traubeneiche, Esche, Bergahorn (Hainbuche, Kirsche, Tanne, Lärche).

Fichten-Tannen-Buchenwald mit Quirl-Weißwurz (Polygonatum verticillatum) in der mittel– bis hochmontanen Stufe, hochmontan Fichte stärker hervortretend.
Auf Karbonatgesteinen Schneerosen-(Fichten-Tannen-)Buchenwald (Helleboro nigri-(Abieti-)Fagetum) submontan bis hochmontan vorherrschend, mittelmontan bis hochmontan mit Grünem Alpendost (Adenostyles glabra). Weißseggen-Buchenwald (Carici albae-Fagetum) mit Schwarz- und Rotföhre submontan bis tiefmontan auf trockeneren Standorten. Berg-ahorn-Buchenwald (Aceri-Fagetum) nur sehr lokal (Schneeberg) hochmontan in schneereichen, frostgeschützten Lagen.
Waldmeister-(Fichten-Tannen-)Buchenwald (Asperulo odoratae-(Abieti-)Fagetum) submontan-montan und Wimperseggen-Buchenwald (Carici pilosae-Fagetum) submontan auf leichter verwitternden, basenreichen Substraten (z.B. Flysch). Hainsimsen-(Fichten-Tannen-)Buchenwald (Luzulo nemo-rosae-(Abieti-)Fagetum) auf ärmeren silikatischen Substraten.

Schwarzföhrenwälder als Dauergesellschaften an flachgründigen, sonnigen Dolomit-Steilhängen (kollin-)submontan bis mittelmontan. Auf Laubwaldstandorten sehr häufig Schwarzföhren-Forste.
Felsenwolfsmilch-Schwarzföhrenwald (Euphorbio saxatilis-Pinetum nigrae) mit Schneeheide submontan-mittelmontan zwischen Baden und Payerbach, Blaugras-Schwarzföhrenwald (Seslerio-Pinetum nigrae) kollin-submontan am nördlichen Alpenostrand (z.B. bei Mödling, Perchtoldsdorf). Übergänge zum Schneeheide-Rotföhrenwald (Erico-Pinetum sylvestris) von Pernitz nach Westen.

An frisch-feuchten (Schutt-)Hängen in luftfeuchtem Lokalklima (z.B. Schluchten) Laubmischwälder mit Bergahorn, Esche und Bergulme.
Bergahorn-Eschenwald (Carici pendulae-Aceretum) mit Waldziest und Rasenschmiele auf wasserzügigen Unterhängen. Mondviolen-Ahornwald (Lunario-Aceretum) auf skelettreicheren Schluchtstandorten. Gipfel-Eschenwald (Violo albae-Fraxinetum) auf lockeren Pararendsinen über Kalkmergel im Gipfelbereich einiger Berge im Flysch-Wienerwald.

Lindenmischwald (Cynancho-Tilietum) kollin-tiefmontan lokal (z.B. Leopoldsberg) auf trockeneren kalkreichen Schutthängen.

Schwarzerlen-Eschen-Bestände (z.B. Carici remotae-Fraxinetum) als Auwald an Bächen und an quelligen, feuchten Unterhängen.

Montaner Fichtenwald als edaphisch (Felshänge, Blockhalden) bedingte Dauergesellschaft nur lokal.

Tiefsubalpiner Fichtenwald mit Lärche und auslaufender Tanne als schmaler Höhengürtel.
Karbonat-Alpendost-Fichtenwald (Adenostylo glabrae-Piceetum) über skelettreichen Böden vorherrschend. Hochstauden-Fichtenwald (Adenostylo alliariae-Abietetum) auf tiefergründigen, basenreichen Böden (z.B. Kalk-Braunlehm).

Karbonat-Latschengebüsche mit Wimper-Alpenrose (Rhododendron hirsutum) in der hochsubalpinen Stufe, an ungünstigen Standorten (z.B. Schuttriesen, Lawinenzüge) in die montane Stufe hinabreichend.

Wuchsgebiet 5.2: Bucklige Welt

Entsprechung:
Tschermak: Überwiegende Bereiche von IIA5, Teil von VII4.
Mayer: Nordöstliche Bereiche von 4.1, östliches randalpines Fichten-Tannen-(Buchen-)waldgebiet, nördlicher Wuchsbezirk.
Kartierung: 19, Nordteil von 21.
Schwackhöfer: 43, Teile von 44, 93.

Lage und Umgrenzung

Wechsel-Nordabdachung, Bucklige Welt, Rosaliengebirge, Ödenburger Gebirge.

Höhenbereich: 320 m bis 1743 m (Hochwechsel)

Staatsgrenze – Oswaldikapelle – Rabenkopf – Ritzing/Zollhaus – Hasenberg – Lackenbach – südl. Weppersdorf – Markt St. Martin – Kaisersdorf – Weingraben – südl. Karl – Radigundenstein – Landesgrenze – südl. Habich – Schafriegel – Kt. 848 – Hutwisch – Hochneukirchen – Hattmannsdorf – Kagerriegel – Stübegg/Gde. Zöbern – Kt. 826 – Überquerung Autobahn A 2 – Hotel Ocherbauer/Gde. Tauchen/Kt. 759 – Hartberg – Kt. 851 – Mönichkirchen – Kogel – Mönichkirchner Schwaig – Landesgrenze über Semmering bis Preiner Gscheid – Prein an der Rax – Edlach an der Rax – Reichenau an der Rax – Gloggnitz – Köttlach/Gde. Gloggnitz – St. Valentin/Landschach – Oberdanegg – Unterdanegg – Wartmannstetten – Ramplach – A 2-Autobahnknoten Seebenstein – Guntrams – Schwarzau am Steinfeld – Föhrenau – Haderswörth/Gde. Lanzenkirchen – Erlach – Walpersdorf – Ofenbach – Frohsdorf – Eichenbüchl – östl. Katzelsdorf – südl. Neudörfl – Bad Sauerbrunn – Wiesen – Forchtenstein, Hausberg – südl. Mattersburg – südl. Marz – südl. Rohrbach bei Mattersburg – Waldrand Rohrbacher Wald – Staatsgrenze.

Klima
Innerhalb der östlichen Randalpen ist das Wuchsgebiet durch weniger illyrischen, etwas kühleren Klimacharakter gekennzeichnet. Der Jahresniederschlag beträgt sub- bis tiefmontan 700-1100 mm und steigt in hochmontan-tiefsubalpinen Lagen bis auf etwa 1250 mm an. Es gibt ein sommerliches Niederschlagsmaximum (Juni, Juli); der Frühjahrs- und Herbstanteil an der Jahresniederschlagssumme ist gering.

Geomorphologie
Das Grundgestein sind überwiegend basenarmes Silikatgestein, Gneis, Quarzphyllit; Amphibolitzüge sind untergeordnet. Abgesehen vom Hochwechselkomplex herrscht eine mittelgebirgsartige Rumpflandschaft mit ausgedehnten Hochflächen vor. Im Norden ist noch ein geringer Anteil an Kalk und pliozänen Schotter-fluren zu finden. Oft sind tief aufgemürbte, z.T. kaolinisierte Verwitterungsdecken, erhalten

Böden

Die Böden sind vorwiegend basenarme Braunerden (35%*), meist leicht und grusig, an Sonnhängen zur Trockenheit neigend. Erst in relativ hohen Lagen kommt auch Semipodsol (>20%*) hinzu. Podsol tritt nur substratbedingt auf Quarzit, alten Quarzschottern und Quarzsand auf (3%*). Weiters findet man basenreiche Braunerde (>10%*) auf Amphibolit und kalkbeeinflußtem Substrat. Auf Altlandschaftsresten (Hochflächen, Hangstufen) sind silikatischer Relikt-Braunlehm (>10%*) und Pseudogley (5%*) weit verbreitet. Auf Semmeringtrias, Kalkschotter und ähnlichem Substrat werden circa 1% Rendsina ausgewiesen, auf welche sich die Schwarzkiefernvorkommen konzentrieren.

*) Geschätzt aus den Forstinventur- Daten der alten Wuchsräume 19 und 21

Höhenstufen

Höhenstufe

Bereich

Submontan

300 – 600 ( 700) m

Tiefmontan

600 – 800 ( 900) m

Mittelmontan

800 – 1100 (1200) m

Hochmontan

1100 – 1400 (1500) m

Tiefsubalpin

1400 – 1650 (1700) m

Hochsubalpin

(1600) 1650 – 1743 m

Natürliche Waldgesellschaften

Trotz des etwas kühleren, trockeneren Klimas gibt es in begünstigten Lagen immer noch Edelkastanie, am Nordrand Flaumeiche, Schwarzkiefer. Das Vorkommen der Tanne ist betont, sie ist z.T. vorwüchsig. Rotföhre ist stärker beigemischt als in Wuchsgebiet 5.3.

In der submontanen Stufe Eichen-Hainbuchenwald und bodensaurer Rotföhren-Eichenwald (Deschampsio flexuosae-Quercetum) mit Besenheide (z.T. mit Edelkastanie).

Lokal Schwarzföhrenwald (auf Karbonatgestein) und Flaumeichenrelikte.

In der submontanen und tiefmontanen Stufe Tannen-Buchenwald mit Beimischung von Eichen, Edelkastanie und Rotföhre. Föhrenanteil anthropogen erhöht. Fichten-Tannen-Buchenwald mit hohem Tannenanteil (Leitgesellschaft) in der mittelmontanen Stufe.
Vorwiegend Hainsimsen-(Fichten-Tannen-)Buchenwald (Luzulo nemorosae-(Abieti-)Fagetum) auf ärmeren silikatischen Substraten, auch Waldmeister-(Fichten-Tannen-)Buchenwald (Asperulo odoratae-(Abieti-)Fagetum) auf basenreicheren Substraten.

Fichten-Tannenwald in der hochmontanen Stufe vorherrschend.
Vorwiegend Hainsimsen-Fichten-Tannenwald (Luzulo nemorosae-Piceetum) auf ärmeren Silikatstandorten, auf tiefergründigen, basenreichen Böden Sauerklee-Fichten-Tannenwald (Galio rotundifolii-Piceetum.

Tiefsubalpiner Fichtenwald (Larici-Piceetum) als schmaler Höhengürtel, nicht typisch entwickelt.

Hochsubalpines Grünerlengebüsch kleinräumig in Kammlage (Hochwechsel).

Wuchsgebiet 5.3: Ost- und Mittelsteirisches Bergland

Entsprechung:
Tschermak: Nordöstlicher Teil von IIB3, Teil von VII4.
Mayer: 4.1 ohne Bucklige Welt.
Kartierung: Nordöstliche Hälfte von 18 und Südteil von 21.
Schwackhöfer: 48 bzw. Gebirgsanteile von 44, 82, Nordteil von 47.

Lage und Umgrenzung

Günser Gebirge – Wechsel – Oststeirisches und Grazer Bergland – Südost-Abdachung der Gleinalpe.

Höhenbereich: 292 m (Loipersbach) bis 1988 m (Speikkogel).

Staatsgrenze – Satzenstein – Point/Gde. Rechnitz – Markt Neuhodis – südl. Weinberg – Unterpodgoria – Rumpersdorf – Mönchmeierhof – nördl. Stadtschlaining/Sandgrube-Kt. 339 – Kerschgrabenwald – südl. Mariasdorf – Kt. 438 – östl. Willersdorf – Überquerung Willersdorfer Schlucht nördl. Oberweinberg – Schreibersdorf – südl. Sinnersdorf – nördl. Mühlriegel – Überquerung Autobahn A 2 – Ehrenschachen – Ackerhäuser – Waldjokl/Kt. 436 – Kogl/Gde. Neustift – Neustift an der Lafnitz – Grafenberg/Gde. Grafendorf – Grafendorf – Siebenbirken/Gde. Staudach – Hartberg/Ortsteil Ring – Löffelberg/Gde. Löffelbach – Winzendorf – Tutten/Gde. Winzendorf – Safental/Gde. Schönau bei Pöllau – Burgstall – Schönauberg – Vockenberg/Gde. Hofkirchen bei Hartberg – Stubenberg am See – westl. Stubenbergsee – Kalch/Gde. Siegersdorf bei Herberstein – Kulmingberg/Gde. Kulming – Unterlangegg/Gde. Reichendorf – Elz – Puch bei Weiz – Hinterkulm/Gde. Höfling – Oberharing/Gde. Floing – Floing – Dunsteck/Gde. Baierdorf – Rohrach/Gde. Anger – Hart/Gde. Viertelfeistritz – ÖBB-HSt. Hart-Puch – nördl. Weiz – Göttelsberg – Hafningberg/Gde. Steinberg bei Weiz – Hohenkogl/Koglkapelle-Kt. 554 – Pölzenkapelle/Kt. 530 – östl. Niederschöckl – Kt. 512/Sternwirt – Mariatrost – Rettenbach – Ferdinandshöhe – Mariagrün – südl. Unterer Weizberg – Andritz – St. Veit – Gösting – Plabutsch – Gaisberg – östl. Ölberg und Buchkogel – Webling – Strassgang – Seiersberg/Gde. Pirka – Pirka – Windorf – Tobelbad/Gde. Unterpremstätten – Badegg/Gde. Haselsdorfberg, Haselsdorfberg – Ghf. Hammer/Kt. 464 – Bischofgraben/Gde. Hitzendorf – Steinberg/Gde. Rohrbach – Krainbach/Gde. St. Oswald bei Plankenwarth – Raßberg – Schloß Münichhof – Stallhofen – Bernau – Muggau/Gde. Hausdorf – Köppling/Gde. St. Johann ob Hohenburg – Krottendorf bei Ligist – Voitsberg – Köflach – Bundesstr. 77 bis Salla – Kt. 993 – Sallabach flußaufwärts – Gaberl – Plankogel – Kammlinie über Ofnerkogel, Scherzberg, Turneralm, Stierkreuz, Terenbachalm, Roßbachkogel – Gleinalmsattel – Speikkogel – Lärchkogel – Kreuzsattel – Eiblkogel – Gleinalpe Hauptkamm – Adamssattel – Hochalm/Almwirt-Kt. 1170 – Kammlinie Hochalpe – Bei den drei Pfarren – Kammlinie über Eisenpaß, Dürreck, Karnerberg – Überquerung Murstausee nördl. ,,In der Gruben“ – Mötschlmoaralm – Kammlinie über Rennfeld, Bucheck, Brandnerberg – Überquerung Jasnitztal bei Eibeggwirt – Serkogel – Kammlinie Hollersbach – Fochnitzgraben taleinwärts bis Einmündung Bärenbach – Bärenbach – Hochpürschtling – Heuberg/Kt. 1374 – Teufelstein – Ziesler Wald/Kt. 1315 – Kt. 1126 – Waldheimat/Kt. 1081 – Ghf. Schlagobersbauer – Alpler Schanz – Kammlinie über Hauereck, Steinriegel, Pretul, Stuhleck – Pfaffensattel – Großer Pfaff – Harterkogel – Landesgrenze über Feistritzsattel bis Mönichkirchner Schwaig – Kogel – Mönichkirchen – Kt. 851 – Hartberg – Hotel Ocherbauer/Gde. Tauchen/Kt. 759 – Überquerung Autobahn A 2 – Kt. 826 – Stübegg/Gde. Zöbern – Kagerriegel – Hattmannsdorf – Hochneukirchen – Hutwisch – Kt. 848 – Schafriegel – südl. Habich – Landesgrenze bis Radigundenstein – südl. Karl – Oberrabnitz – Kogelberg – Dörfl – Steinberg – Oberloisberg – Schneeweiß – südl. Mannersdorf – Klostermarienberg – Staatsgrenze.

Klima

Von Nordosten nach Südwesten herrscht zunehmend subillyrischer Einfluß mit hoher Luftfeuchtigkeit und hoher Gewitterhäufigkeit vor. Die Niederschläge nehmen vom relativ trockenen burgenländischen Bergland nach Südwesten zu. Sub- bis tiefmontan beträgt der Jahresniederschlag 700 bis 900 mm, hochmontan/tiefsubalpin bis etwa 1100 mm. Das Niederschlagsmaximum liegt im Sommer auf; gegenüber dem Wuchs-gebiet 5.4 ist der Anteil von Winterniederschlägen geringer. Das Klima im Wuchsgebiet weist nur geringe Kontinentalität auf. Bei gleicher Seehöhe ist die Vegetationsperiode länger als im Wuchsgebiet 5.2. Das mittelburgenländische Bergland ist durch die nach Osten zu vorgeschobene Lage wärmebegünstigt. In Hochlagen bewirken häufige und starke Winde, besonders in windexponierten Gipfel- und Rückenlagen (Stuhleck, Hochwechsel), eine merkliche Absenkung der Höhenstufengrenzen.

Geomorphologie

Das Wuchsgebiet besteht aus einer Mittelgebirgslandschaft mit ausgedehnten, flachkuppigen Hochflächen und Hangverebnungen (Altlandschaftsresten) zum Gebirgsrand hin, in welche steilhängige V-Gräben eingeschnitten sind. Die Kammlinien liegen zwischen 1700 m und 1100 m, im Günser Gebirge bei 900 m. Sie sind meist in ebenen Gipfelfluren als Reste der alten Rumpftreppe gestaffelt. Nur die Kalkstöcke des Grazer Paläozoikums bilden markantere Gipfel und steile Wandabbrüche. Das Grundgestein ist vielfältig: Ortho- und Paragneise mit Amphibolitzügen, saure Schiefer bis Kalkphyllit, paläozoischer Kalk und Quarzit (Semmering-Trias und Grazer Paläozoikum). Auf den Altlandschaftsflächen des Kristallins kommen verbreitet tiefgründige, z.T. kaolinisierte Aufmürbungszonen, Verwitterungsdecken und alte, ausgewitterte Schotterdecken vor, auf Kalk-BraunlehmDecken. Im weichen Tonschiefer und Phyllit dominieren steile V-Täler mit jungen, tiefgründigen, kolluvialen Böden.

Böden

Entsprechend vielgestaltig sind die Böden: Basenarme, podsolige Braunerde (18%) ist vor allem im Burgenland steinig-grusig und neigt dort zur Trockenheit. Basenreiche Braunerden und Kalkbraunerden (16%) gibt es vor allem im Grazer Bergland, nur selten östlich der Feistritz. Semipodsol (36%) ist vor allem auf Gneis verbreitet. Podsol (3%) ist auf Quarzit (Semmeringtrias) beschränkt; die klimatische Podsolstufe wird nicht erreicht. Im Grazer Paläozoikum gibt es ferner Pararendsina, Rendsina und Braunlehm-Rendsina (zusammen 11%) sowie Kalkbraunlehm (7%). Auf den alten Abtragungsflächen im Kristallin treten ausgewitterte, saure Lockersedimentbraunerde, reliktischer Braun- und Rotlehm (10%) und Pseudogley (4%) auf, stellenweise findet man Podsol auf Quarzschotter.

Höhenstufen

Höhenstufe

Bereich

Submontan

300 – 700 m

Tiefmontan

700 – 900 (1000) m

Mittelmontan

(800) 900 – 1100 (1200) m

Hochmontan

1100 – 1400 (1500) m

Tiefsubalpin

1400 – 1700 (1800) m

Hochsubalpin

1700 – 1800 (1850) m

Natürliche Waldgesellschaften

Gegenüber den nördlichen Wuchsgebieten 5.1 und 5.2 ist Tanne vitaler; Rotföhre tritt zurück.

An wärmebegünstigten Hängen in der submontanen Stufe Eichen-Hainbuchenwald (z.B. Asperulo odoratae-Carpinetum) mit Buche über basenreichen Substraten und bodensaurer Eichenwald mit Rotföhre (Deschampsio flexuosae-Quercetum) auf ärmeren Standorten.

Lokal (bei Graz) Flaumeichen-Buschwald (Geranio sanguinei-Quercetum pubescentis) auf Kalk.

Hopfenbuchenwald (z.B. Ostryo-Fagetum), z.T. mit Rotföhre, Fichte und Buche submontan bis tiefmontan an steilen, wärmebegünstigten Hängen auf Kalk (Weizklamm).

An der Mur Auwaldreste mit Silberweide (Salicetum albae) und Grauerle (Alnetum incanae).

In der submontanen und tiefmontanen Stufe Buchenwald mit Tanne, Rotföhre (Edelkastanie, Eichen). In der (tief-)mittelmontanen Stufe Fichten-Tannen-Buchenwald (Leitgesellschaft) mit Quirl-Weiß-wurz (Polygonatum verticillatum), seltener auf Karbonatstandorten auch in die hochmontane Stufe reichend.
Hainsimsen-(Fichten-Tannen-)Buchenwald (Luzulo nemorosae-(Abieti-)Fagetum) auf ärmeren und Waldmeister-(Fichten-Tannen-)Buchenwald (Asperulo odoratae-(Abieti-)Fagetum) auf basenreichen silikatischen Substraten. Auf Karbonatgestein Mittelsteirischer Kalk-(Fichten-Tannen-)-Buchenwald (Poo stiriacae-(Abieti-)Fagetum) vorherrschend. Trockenwarmer Kalk-Buchenwald (Carici albae-Fagetum s.lat.) mit Weißem Waldvöglein (Cephalanthera damasonium) submontan bis tiefmontan auf trockeneren Standorten.

Rotföhrenwälder lokal als Dauergesellschaften an flachgründigen Sonderstandorten submontan bis mittelmontan.
Karbonat-Rotföhrenwald (Erico-Pinetum sylvestris s.lat. ) mit Blaugras (Sesleria) im Grazer Bergland.
Silikat-Rotföhrenwald (Vaccinio vitis-idaeae-Pinetum) auf Quarzit und auch auf Schatthängen über Serpentinit. Serpentin-Rotföhrenwald (Festuco eggleri-Pinetum im Murtal, Festuco guestfalicae-Pinetum bei Bernstein) auf sonnigen Serpentinit-Standorten.

An frisch-feuchten (Schutt-)Hängen in luftfeuchtem Lokalklima in der submontanen bis mittelmontanen Stufe Laubmischwälder mit Bergahorn, Esche und Bergulme.
Z.B. Geißbart-Ahornwald (Arunco-Aceretum) und Hirschzungen-Ahornwald (Scolopendrio-Fraxinetum).

Lindenmischwald (Cynancho-Tilietum) mit Sommerlinde auf trockeneren kalkreichen Felshängen im Hochlantschgebiet.

Fichten-Tannenwald mit Lärche, Bergahorn und Buche in der hochmontanen Stufe, selten tief-mittelmontan als edaphisch bedingte Dauergesellschaft (häufiger allerdings anthropogen entstanden).
Auf ärmeren Silikatstandorten Hainsimsen-Fichten-Tannenwald (Luzulo nemorosae-Piceetum), auf tiefergründigen, basenreichen Böden Sauerklee-Fichten-Tannenwald (Galio rotundifolii-Piceetum =Oxali-Abietetum).

Tiefsubalpiner Fichtenwald.
Überwiegend Alpenlattich-Fichtenwald (Larici-Piceetum =Homogyno-Piceetum) auf Silikat. Auf Kalk (Hochlantsch) auch Alpendost-Fichtenwald (Adenostylo glabrae-Piceetum) und Hochstauden-Fichtenwald (Adenostylo alliariae-Abietetum).

Hochsubalpine Stufe nur schlecht ausgebildet (z.B. Gleinalpe, Stuhleck, Hochlantsch). Latschen- und Grünerlengebüsche (auch in tieferen Lagen), meist ersetzt durch subalpine Zwergstrauchheiden.

Wuchsgebiet 5.4: Weststeirisches Bergland

Entsprechung:
Tschermak: Südwestlicher Teil von IIB3.
Mayer: 4.2, östliches randalpines Fichten-Tannen-(Buchen-)waldgebiet, südlicher Wuchsbezirk.
Kartierung: Südwestlicher Teil von 18.
Schwackhöfer: Südteil von 47.

Lage und Umgrenzung

Südostabfall der Kor-, Stub- und Packalpe, Poßruck.

Höhenbereich: 314 m (Leutschach) – 368 m (Deutschlandsberg) bis 2140 m (Koralpe).

Staatsgrenze, Rabenstein/Gde. Lavamünd – Hornigkreuz – St. Magdalena – Koglereck/Kt. 1347 – Hirschkogel – Goßeck – Kt. 1447 – Kleinalpl – Jauksattel – Kammlinie Koralpe über Kampelekogel – Lubachkogel – Hebalm – Klementkogel – Kalcherkogel – Packsattel – Gantschniggkogel – Kt. 1390 – Lahnofen, Bernsteinhütte/Kt. 1559 – Kammlinie Hirschegger Alm – Peterer Riegel – Kt. 1455 – (Speikkogel) – Hirschegger Sattel – Kammlinie Stubalpe über Rappoldkogel, Schwarzkogel, Wölkerkogel – Gaberl – Sallabach flußabwärts – Kt. 993 – Salla – Bundesstr. 77 bis Köflach – Voitsberg – Krottendorf bei Ligist – Dietenberg/Gde. Ligist – Ligist – Steinberg/Autobahn A 2 – Loreith/Gde. Stögersdorf – Überquerung Autobahn A 2 bei Gundersdorf – westl. Grubberg – Hochgrail/Gde. Greisdorf – Sierling – östl. Stainzer Warte – Bad Gams – Blumau/Gde. Wildbach – Burg Landsberg/Deutschlandsberg – Oberneuberg/Gde. Hollenegg – Schwanberg/Schloß Limberg – östl. Limberg – Steyeregg/Gde. Wernersdorf – Etzendorf – Oberkraß – Kt. 436 – Guntschenberg/Gde. Wernersdorf – Ghf. Bachseppl/Kt. 396 – südl. Eibiswald – Feisternitz – südl. Oberhaag – Arnfels – Schloßberg/Gde. Leutschach – Großwalz – Staatsgrenze.

Klima
Das Klima im Wuchsgebiet zeigt deutlichen subillyrischen Einfluß, besonders in den SE-Staulagen, es ist niederschlagsreicher als das Wuchsgebiet 5.3, mit hoher Luftfeuchtigkeit. Sub- bis tiefmontan werden Jahresniederschläge zwischen 900-1100 mm erreicht (Deutschlandsberg 410 m, 1081 mm). Hochmontan/tiefsubalpin herrschen Niederschlagssummen bis etwa 1500 mm vor. Der Jahresgang der Niederschlagsverteilung zeigt den für mediterranen Einfluß charakteristischen höheren Frühjahrs- und Herbstniederschlagsanteil und somit Verteilung des sommerlichen Niederschlagsmaximums auf mehrere Monate. Hohe Gewitter- und Starkregenhäufigkeit sind kennzeichnend für das Wuchsgebiet.
Die Durchschnittstemperaturen sind besonders in höheren Lagen des Koralpengebiets gegenüber Orten gleicher Seehöhe in den Fischbacher Alpen und des Hochwechsels zum Teil bedeutend höher. Floristisch und klimatisch nimmt der illyrische Charakter nach Süden zu. Bei ausreichender Flächenausdehnung wäre die Ausscheidung eines eigenen Teilwuchsgebietes etwa ab Schwarzer Sulm – zugeordnet zum Bacher Gebirge und den Windischen Büheln – gerechtfertigt.

Geomorphologie
Das Gebiet ist geomorphologisch und bodenkundlich dem Wuchsgebiet 5.3 ähnlich. Lediglich im Süden hat es zusätzlich hochalpinen Charakter. Alte Landoberflächen (Ebenen) bzw. Reste alter Verwitterungsdecken sind dort entsprechend weniger verbreitet. Die Grundgesteine sind vor allem Gneise, Glimmerschiefer und Amphibolit. Kalk und Quarzit sind wenig verbreitet.

Böden
Die Bodenverhältnisse entsprechen jenen im Wuchsgebiet 5.3, jedoch ohne die Karbonatböden des Grazer Paläozoikums und mit geringerer Verbreitung von Reliktböden. Der häufigster Bodentyp ist Semipodsol (über 40%); seine untere Verbreitungsgrenze liegt auf saurem Substrat (v.a. Koralpe) schon bei ca. 600 m, sonst eher hoch. Magere Braunerde findet sich auf nährstoffarmem Kristallin (18%), nährstoffreiche Braunerde auf Amphibolit und anderen basenreichen Kristallingesteinen (ca 18%). Die klimatische Podsolstufe wird im Gebiet kaum mehr erreicht. Auch substratbedingter Podsol auf Quarzgängen, Quarzit, Quarzschotter (in allen Höhenstufen) ist seltener als im Wuchsgebiet 5.3. Am Gebirgsrand gibt es in Hangverebnungen Reste alter Verwitterungsdecken. Bindiges Reliktbodenmaterial (Braunlehm) ist auch in relativ steilen Hanglagen tiefgründig erhalten (in der Soboth bis 10 m mächtig!), meist jedoch nur als Gemengeanteil in Hangdeckschichten und Ausgangsmaterial für arme, bindige Braunerde oder Pseudogley (insgesamt mit über 10% ausgewiesen).

Höhenstufen

Höhenstufe

Bereich

Submontan

~300 – 700 m

Tiefmontan

700 – 900 m

Mittelmontan

900 – 1300 m

Hochmontan

(1150) 1300 – 1500 (1600) m

Tiefsubalpin

(1450) 1500 – 1750 (1850) m

Hochsubalpin

1750 – 2050 m

Natürliche Waldgesellschaften

Die Tanne ist in diesem Wuchsgebiet begünstigt, z.T. vorwüchsig; im südlichsten Teil gibt es spitzkronige Formen.

An wärmebegünstigten Hängen in der submontanen Stufe Eichen-Hainbuchenwald (Asperulo odoratae-Carpinetum) mit Buche über basenreicheren Substraten und bodensaurer Eichenwald mit Rotföhre (Deschampsio flexuosae-Quercetum) auf ärmeren Standorten .

In der submontanen und tiefmontanen Stufe Buchenwald mit Tanne, Rotföhre (Edelkastanie, Eichen). In der mittelmontanen Stufe Fichten-Tannen-Buchenwald (Leitgesellschaft), seltener auf Karbonatstandorten auch hochmontan.
Hainsimsen-(Fichten-Tannen-)Buchenwald (Luzulo nemorosae-(Abieti-)Fagetum) auf ärmeren und Waldmeister-(Fichten-Tannen-)Buchenwald (Asperulo odoratae-(Abieti-)Fagetum) auf basenreichen silikatischen Substraten.

An frisch-feuchten (Schutt-)Hängen in luftfeuchtem Lokalklima in der submontanen bis mittelmontanen Stufe Laubmischwälder mit Bergahorn, Esche, Bergulme und Sommerlinde, z.B. Geißbart-Ahornwald (Arunco-Aceretum).

Schwarzerlen-Eschen-Bestände (Stellario bulbosae-Fraxinetum) als Auwald an Bächen und an quelligen, feuchten Unterhängen in der submontanen Stufe.

Fichten-Tannenwald mit Buche, Lärche und Bergahorn in der hochmontanen Stufe, seltener tief-mittelmontan (meist anthropogen entstanden).
Auf ärmeren Silikatstandorten Hainsimsen-Fichten-Tannenwald (Luzulo nemorosae-Piceetum), auf tiefergründigen, basenreichen Böden Sauerklee-Fichten-Tannenwald (Galio rotundifolii-Piceetum).

Tiefsubalpiner Fichtenwald mit wenig Lärche.
Alpenlattich-Fichtenwald (Larici-Piceetum =Homogyno-Piceetum) mit Woll-Reitgras (Calamagrostis villosa) auf Silikat.

Hochsubalpine Latschen– und Grünerlengebüsche (auch in tieferen Lagen vorkommend), meist ersetzt durch subalpine Zwergstrauchheiden.

Wuchsgebiet 6.1: Südliches Randgebirge

Entsprechung:
Tschermak: IIB1, (im Norden und Westen etwas reduziert).
Mayer: 6.1 Wuchsbezirk südliche Randalpen.
Kartierung: Wuchsraum 17, österr. Südalpen.
Schwackhöfer: 24, 52 sowie südliche Bereiche von 22, 49 und östliche Teile von 60.

Lage und Umgrenzung

Karawanken, Karnische und Gailtaler Alpen, Lienzer Dolomiten

Höhenbereich: 348 m (Lavamünd) – 466 m (Ferlach) bis 2780 m (Hohe Warte).

Staatsgrenze, Kesselscharte/Kt. 2370 bis Spitzköfele – Kammlinie über Kt. 1775 – Überquerung Lesachtal östl. Obertilliach – Connyalm – Kofelspitz – Kt. 1953 – Kt. 2591 – Sonntagsrast – Schönfeldjoch – Hauptkamm Lienzer Dolomiten über Frauentalegg, Kofelpaß, Sandegg, Kreuzkofel, Eisenschuß – Landesgrenze bis Grubenspitz – Böses Weibele – Kammlinie über Riebenkofel, Millnazenkofel, Joch, Tscheltscher Alpe, Schartenkopf, Schatzbichl, Kt. 1950, Auf der Mussen, Guck – Gailberg Sattel – Hocheck – Kammlinie über Kaserlahnkopf, Jaukenhöhe – Spitzkofel – Ranzkofel – Kammlinie Reißkofel bis Kt. 1930 – Sattelnock – Pfarreben – Waisacher Alm – Grafenwegerhöhe – Kreuzwirt – Urschitz – Tschabitscher – Nockberg – Kammlinie über Hochtraten, Plentelitz, Mühlwand – Fellkofel – Kammlinie über Hühnerspitz, Latschur, Kopasnock, Staff, Goldeck, Kt. 1723 – Gassen/Bichlkirche – Golsernock – Riednock – Kt. 1591 – Nockwiese – Kreuzen – Hauptkamm Gailtaler Alpen über Sparbergipfel bis Mittagsnock – Spitzeck – nördl. Weißenbach – östl. Buchberg – St. Georgen/Gde. Villach – Möltschach/Gde. Villach – Tscheltschnigkogel – südl. Storfhöhe – Turnberg – Tschau, Korpitsch/Gde. Arnoldstein – Ghf. Baumgartner/Altfinkenstein, Outschena, Ghf. Türkenkopf, nördl. Gratschenitzen/Rasburg – Überquerung Autobahn A 11 nördl. Kraftwerk-Bärental – Kapelle ,,Maria Elend“ – Greuth/Gde. Maria Elend – Kt. 599/Kozian – Feistritz im Rosental – St. Johann im Rosental – Dornach, Unterbergen/Gde. Ferlach – südl. Ferlach – Seidolach/Gde. Unterferlach – Sabosach/Gde. St. Margarethen im Rosental – südl. Niederdörfl – Kt. 728 – Raspotnik – Kt. 745 – Kt. 631/Krajnzonik – Ghf. Hazar/Kt. 511 – Dobrowa/Kt. 495 – Rechberg/Gde. Vellach – Kt. 638 – Jaunstein – Globasnitz – Wackendorf, Unterbergen/Gde. Globasnitz – Feistritz ob Bleiburg – Winkl/Gde. Bleiburg – Loibach-Süd/Gde. Bleiburg – Bleiburg – Schilterndorf – Oberdorf/Gde. Schwabegg – Kt. 442 – Unterpudlach/Gde. Lavamünd – Bach/Gde. Lavamünd – Leifling/Zollhaus – Staatsgrenze.

Klima

In diesem Wuchsgebiet zeigt sich deutlich illyrischer Klimaeinfluß. Luftfeuchtigkeit und Niederschläge sind hoch mit Trend zum submediterranen Herbstmaximum. Die Jahresniederschlagssummen liegen im sub- bis tiefmontanen Bereich von 1200 bis 1500 mm und steigen hochmontan/tiefsubalpin auf 2000 mm an. Örtlich sind erhebliche Abweichungen von den Durchschnittswerten durch orographisch bedingte Strömungskonvergenzen möglich. Im Lesachtal westwärts gegen die Zwischenalpen nehmen die Niederschlagssummen vor allem durch Verringerung der Herbstniederschläge rasch ab. Das Herbstmaximum ist in den Karnischen Alpen stärker ausgeprägt als in den Karawanken. Bei den für die Südalpen im Frühjahr und Herbst charakteristischen Starkniederschlägen können extrem hohe Tagesmengen erreicht werden (bis zu 20% des mittleren Jahresniederschlags). Gegenüber den Nördlichen Randalpen ist es wesentlich wärmer, die Höhenstufen sind um 100 – 200 m nach oben gerückt. Die Sommertemperaturen sind relativ hoch. Die Getreidegrenze liegt bei 1200 m. Es gibt häufig Föhn, besonders im Herbst.

Geomorphologie

Die Karawanken sind vornehmlich aus Kalk und Dolomit aufgebaut, daneben kommen auch sehr saures Kristallin und Quarzit vor. Die Karnischen Alpen bestehen – von einzelnen Hochgebirgsstöcken abgesehen – vornehmlich aus (paläozoischem) mesotrophem Silikatgestein. Die Gailtaler Alpen umfassen v. a. im Norden (Lienzer Dolomiten bis Villacher Alpe) Karbonatgestein, am S-Abhang karbonathaltiges Silikatgestein, Schiefergneise und Glimmerschiefer.

Böden

Die häufigsten Bodenformen sind Rendsina und Braun-lehm-Rendsina (40%) sowie Kalkbraunlehm (20%). Auf nährstoffreichem Silikat gibt es nährstoffreiche, zum Teil schwach kalkbeeinflußte Braunerde, auch durch Überrollung von höher gelegenen Kalkzügen (11%). Auf nährstoffärmerem Silikatgestein kommt Semipodsol (18%) vor. Podsol kommt in Hochlagen, untergeordnet auf Quarzitzügen oder Quarzschotter substratbedingt auch in tieferen Lagen vor (zusammen ca. 2%). Weitere Böden des Wuchsgebiets sind Hanggley, Pseudogley, und meist bindige Lockersediment-Braunerde auf Moränen und Talterrassen.

Höhenstufen

Höhenstufe

Bereich

Submontan

– 700 ( 800) m

Tiefmontan

700 – 1000 (1100) m

Mittelmontan

1000 – 1250 (1300) m

Hochmontan

(1000) 1250 – 1550 (1700) m

Tiefsubalpin

(1500) 1550 – 1750 (1950) m

Hochsubalpin

(1700) 1750 – 2000 (2100) m

Natürliche Waldgesellschaften

Das Wuchsgebiet ist charakterisiert durch optimales Wachstum fast aller Hauptbaumarten (Fichte, Tanne, Buche, Lärche) sowie der Nebenbaumarten Ahorn, Esche, Bergulme. An wärmebegünstigten Standorten kommen die typisch illyrischen Baumarten Schwarzföhre, Hopfenbuche und Blumenesche vor.

Die Tanne hat in diesem Wuchsgebiet ein Optimum, insbesondere auf Silikatböden und in Schattlagen. Wegen ihrer hohen Vitalität haben sich sogar viele Reinbestände erhalten. Sie geht gutwüchsig bis 1500 m, Einzelvorkommen reichen bis 1850 m!

Buche ist durchgehend als Hauptbaumart beteiligt, mit Schwerpunkt auf Kalk. Die Kalk-Buchenwälder sind durchwegs als eigene, stark illyrisch geprägte Gesellschaften ausgebildet, die von den Buchenwäldern des übrigen Österreich deutlich abgesetzt sind.

In der submontanen Stufe illyrischer Buchen-Mischwald (Hacquetio-Fagetum s.lat.) auf Karbonaten. Hopfenbuchen-Buchenwald (Ostryo-Fagetum) submontan bis tiefmontan an wärmebegünstigten Standorten.

Hopfenbuchen-Blumeneschen-Wald (Ostryo carpinifoliae-Fraxinetum orni) in der submontanen bis tiefmontanen Stufe an warmen, trockenen Steilhängen über Kalk und Dolomit.

Fichten-Tannen-Buchenwald in der tief- bis mittelmontanen Stufe.
Überwiegend Dreiblattwindröschen-Fichten-Tannen-Buchenwald (Anemono trifoliae-(Abieti-)Fagetum, Leitgesellschaft) auf Karbonaten. Braunerde-Fichten-Tannen-Buchen-wald (Lamio orvalae-(Abieti-)Fagetum) auf tiefergründig verwitternden Kalk/Silikat-Mischsubstraten. Hainsimsen-Fichten-Tannen-Buchenwald (Luzulo nemorosae-(Abieti-)Fagetum) auf ärmeren silikatischen Substraten.

Föhrenwälder als kleinflächige Dauergesellschaften submontan bis mittelmontan an Extremstandorten über Karbonatgestein.
Schneeheide-Rotföhrenwald (Erico-Pinetum sylvestris) an sonnigen Dolomit-Steilhängen und auf Karbonatschutt weiter verbreitet. Hopfenbuchen-Schwarzföhrenwald (Fraxino orni-Pinetum nigrae) mit Blumenesche in Gebieten mit lokal verstärktem illyrischen Einfluß (z.B. Loibltal, Dobratsch) an flachgründigen, sonnigen Kalk- und Dolomit-Steilhängen.

Grauerlenbestände (Alnetum incanae) als Auwald.

An frisch-feuchten (Schutt-)Hängen in luftfeuchtem Lokalklima (unterer Bereich von Grabeneinhängen, Schluchten) der submontanen bis mittel-(-hoch)-montanen Stufe Laubmischwälder mit Berg-ahorn, Esche, Bergulme.

Hochmontaner, illyrisch geprägter Buchenwald auf basenreichen Standorten.

Auf Karbonatgestein Lanzenfarn-(Tannen-)Buchenwald (Polysticho lonchitis-Fagetum =Saxifrago rotundifoliae-Fagetum) vorherrschend, Süßdolden-Bergahorn-Buchenwald (Aconiti paniculati-Fagetum) lokal in schneereichen Lagen. Braunerde-(Fichten-Tannen-)Buchenwald (Ranunculo platanifolii-(Abieti-)Fagetum auf tiefergründig verwitternden Kalk/Silikat-Mischsubstraten.

Hochmontaner Fichten-Tannenwald auf ärmeren Silikatstandorten, z.B. Hainsimsen-Fichten-Tannenwald (Luzulo nemorosae-Piceetum).

Montaner Fichtenwald als edaphisch (Felshänge, Blockhalden) bedingte Dauergesellschaft nur lokal.

Tiefsubalpiner Fichtenwald mit Lärche, in den Karawanken nur schlecht entwickelt.
Karbonat-Alpendost-Fichtenwald (Adenostylo glabrae-Piceetum) über skelettreichen Karbonatböden, Hochstauden-Fichtenwald (Adenostylo alliariae-Abietetum) auf tiefergründig verwitternden, basenreichen Substraten, Alpenlattich-Fichtenwald (Larici-Piceetum) auf Silikat.

Karbonat-Latschengebüsche mit Wimper-Alpenrose (Rhododendron hirsutum) in der hochsubalpinen Stufe, an ungünstigen Standorten (z.B. Schuttriesen, Lawinenzüge) weit in die montane Stufe hinabreichend. Silikat-Latschengebüsche mit Rostroter Alpenrose (Rhododendron ferrugineum).

Karbonat-Lärchenwald (Laricetum deciduae) kleinflächig in der (montanen-)subalpinen Stufe.

Lärchen-Zirbenwald nur lokal (westliche Karnische Alpen, Petzen).

Grünerlengebüsche (Alnetum viridis) an feuchten, schneereichen Standorten (Lawinenstriche) in der montanen bis hochsubalpinen Stufe.

Wuchsgebiet 6.2: Klagenfurter Becken

Entsprechung:
Tschermak: IIB2.
Mayer: 6.1 südliches randalpines (Fichten-Tannen)-Buchenwaldgebiet, südöstlicher Wuchsbezirk.
Kartierung: Östlicher Teil von 17, 16; südliche Bereiche von 15.
Schwackhöfer: 59, 61, 62, 63, überwiegende Teile von 60.

Lage und Umgrenzung

Klagenfurter Becken und Jauntal bis zum Fuß der Karawanken, St. Veiter Becken, Feldkirchner Becken, unteres Lavanttal einschließlich der zwischen diesen Becken liegenden Höhenzüge (Sattnitz, Ossiacher Tauern) und der im Norden und Osten angrenzenden Hanglagen.

Höhenbereich: 348 m (Lavamünd) – 390 m (Drau-Stausee) bis 924 m (Sattnitz) bzw. 1069 m (Ossiacher Tauern).

Staatsgrenze, Leifling/Zollhaus – Bach/Gde. Lavamünd – Oberpudlach/Gde. Lavamünd – Kt. 442 – Schilterndorf – Bleiburg – Loibach-Süd/Gde. Bleiburg – Feistritz ob Bleiburg – Unterbergen, Wackendorf/Gde. Globasnitz – Globasnitz – Jaunstein – Kt. 638 – Rechberg/Gde. Vellach – Dobrowa/Kt. 495 – Ghf. ,,Hazar“/Kt. 511 – Kt. 631/Krajnzonik – Kt. 745 – Raspotnik – Kt. 728 – südl. Niederdörfl – Sabosach/Gde. St. Margarethen im Rosental – Seidolach/Gde. Unterferlach – südl. Ferlach – Unterbergen, Dornach/Gde. Ferlach – St. Johann im Rosental – Kt. 599/Kozian – Greuth/Gde. Maria Elend – Kapelle ,,Maria Elend“ – Überquerung Autobahn A 11 nördl. Kraftwerk Bärental – nördl. Gratschenitzen/Rasburg, Ghf. Türkenkopf, Outschena, Ghf. Baumgartner/Altfinkenstein, Korpitsch, Tschau/Gde. Arnoldstein – Turnberg – südl. Storfhöhe – Tscheltschnigkogel – Villach/Möltschach – St. Georgen/Stadt Villach – östl. Buchberg – Oberwollanig – Oswaldiberg – Seespitz/Gde. Treffen – Kt. 1025 – Ossiachberg/Gde. Treffen – Siedlung ,,Reiner“ – Deutschberg – Winkl Ossiachberg – Ossiachberg bis Manessen/Gde. Himmelberg – Kt. 999 und Kt. 819 – Saurachberg/Gde. Himmelberg – westl. und nördl. Himmelberg – Zedlitzberg/Gde. Himmelberg – Hinterwachsenberg/Kitzelkapelle – Lantschnig – Kleingradenegger Höhe – St. Urbaner Berg – Krobather Berg – Deblacher Berg – Kulmberg – Steinerkofel – Buchberg – Lorenziberg – Freiberg – Kulm – Krieblberg – Drasenberg/Gde. Meiselding – Tschatschg/Gde. Rabing – Kt. 689 – Brugga – Überquerung Krappfeld südl. Pockstein/Kt. 723 – Muraniberg/Gde. Althofen – Weindorf/Gde. Althofen – Kammlinie Dachberg – Kurzentrum/Gde. Althofen – nördl. Silberegg – Überquerung Rabachboden – Steinbruch Wietersdorf – Fuchsofen – Kammlinie KG Sittenberg – Wittma/Gde. Eberstein – Kt. 899 – Gutschenkogel – nördl. Eberstein – östl. Görtschitztal – St. Walburgen – östl. Brückl/Kt. 1017-Bildstock – Petritschkogel – Buchberg – nördl. Obertrixen – Gattersdorf – St. Stefan – Haimburg – Enzelsdorf – Stift Griffen – Griffen/Schloßberg – Rausch/Gde. Griffen – Griffner Berg – Schönweg-St. Andrä – A 2-Autobahnknoten St. Andrä – westl. St. Andrä – Winkling/Gde. Fischering – Siegelsdorf, Eselsdorf/Gde. St. Michael – westl. Hattendorf – Pfaffendorf/Gde. St. Margarethen – nördl. und östl. Wolfsberg – Rieding/Gde. St. Stefan – Schloß Reideben/St. Stefan – St. Ulrich/Gde. Eitweg – Ragglbach/Gde. St. Georgen – Unterhaus – St. Georgen – Fransdorf/Gde. St. Georgen – Ettendorf – östl. Lavamünd über Burgstallkogel – Kt. 636 – KG Rabenstein/Gde. Lavamünd – Staatsgrenze.

Klima

Das Becken ist thermisch ähnlich den inneralpinen Lagen kontinental getönt; demgegenüber entsprechen die höheren Niederschläge der Randalpenlage. Die Niederschläge schwanken in sub- bis tiefmontanen Lagen zwischen 700 bis 1300 mm, mittelmontan bis 1500 mm, sind am Karawankenrand am höchsten und nehmen gegen Norden und Osten zu ab. Das Klagenfurter Becken gehört zu den gewitterreichsten Zonen Österreichs, sommerlicher Hagelschlag ist häufig. Die Niederschlagsverteilung ist illyrisch getönt, in Beckenlagen sind sommerliche Trocken-perioden häufig, in den Hanglagen ist die Tendenz zur Ausbildung sekundärer Niederschlags-Maxima erkennbar. Durch diese Niederschlagsverhältnisse unterscheidet sich das Klagenfurter Becken besonders in südlichen und westlichen Gebieten deutlich von den zentralen inneralpinen Beckenlagen; nur in den nördlichen Bereichen (Krappfeld, Unteres Lavanttal) herrschen mehr zentralalpine Niederschlagsverhältnisse. Warme Sommer und kalte Winter mit ausgeprägten winterlichen Inversionslagen und extremen Temperaturminima (Jännermittelwerte zwischen -5 bis -4°C) kennzeichnen den kontinentalen Klimaverlauf. Die mittlere Jahresschwankung der Temperatur beträgt bis zu 23°C. Die über die Inversionsgrenze bei etwa 550 m ragenden Hügel- und Hanglagen, insbesondere die Südhänge am Nordrand des Beckens und zum Unteren Lavanttal sind demgegenüber sehr mild, mit hoher Sonneneinstrahlung und langer Vegetationsperiode.

Geomorphologie

Das Wuchsgebiet ist ein inneralpines, nach allen Seiten abgeschirmtes Becken mit Lockersedimentfüllung aus Moränenmaterial und fluvioglazialen Schotterfluren, z.T. Seetonen. Teilweise ist es grundwasserfern und trocken, teilweise grundwassernahe mit Mooren und Seen. Vorherrschend sind Hügel und Inselberge aus Moräne oder anstehendem Fels, im SW liegt das Sattnitzplateau aus tertiärem Konglomerat. Der Beckenrand umaßt die Hangfüße der Gurktaler Alpen sowie der Sau- und Koralpe.

Böden

Vorherrschend sind tiefgründige, skelettreiche Braunerde und Parabraunerde auf Moränen und Schotter; insbesondere auf Grundmoräne auch bindig und vergleyt (16%); auf Schotter seicht- bis mittelgründig und leicht (Dobrova) (36%), z.T. stark kalkhaltig (Pararendsina), z.T. tiefgründig entkalkt; bes. im Westen auf sandigem Material sauer und podsoliert (3%). Auf tertiären Sedimenten und Altlandschaftsresten befinden sich Relikte alter Verwitterungsdecken, z.T. Braunlehm und insbesondere am Ostrand Rotlehm (insgesamt 7%.) Die Hanglagen tragen auf silikatischem Fels Braunerde (12%) und Semipodsol (13%) sowie Böden aus Karbonatgestein (8%). Ferner gibt es Auböden, Gley sowie Anmoore und Moore (3%).

Höhenstufen

Höhenstufe

Bereich

Submontan

~350 – 700 m

Tiefmontan

700 – 1000 m

Mittelmontan

1000 – 1069 m

Natürliche Waldgesellschaften

In Beckenlagen scheiden frostempfindliche Baumarten wie die Tanne aus; Buche ist labil, kommt jedoch vor, insbesondere in den Einhängen zum Drautal.

Die Waldgesellschaften in der submontanen(-tiefmontanen) Stufe sind flächig durch sekundäre Rotföhren- und Fichtenwälder ersetzt.

In der submontanen Stufe bodensaure Eichenwälder mit Rotföhre (Deschampsio flexuosae-Quercetum) über silikatischen und Eichen-Hainbuchenwälder (Helleboro nigri-Carpinetum s.lat.) über karbonathältigen Substraten.

An wärmebegünstigten, flachgründigen Steilhängen über Kalk und Dolomit Hopfenbuchen-Blumen-eschen-Wald (Ostryo carpinifoliae-Fraxinetum orni).

In der submontanen Stufe außerhalb der frostgefährdeten Inversionslagen illyrischer Buchen-Mischwald (Hacquetio-Fagetum s.lat.) auf Karbonatstandorten und bodensaurer Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo nemorosae-Fagetum) mit Tanne (Fichte, Eiche). Hopfenbuchen-Buchenwald (Ostryo-Fagetum) submontan bis tiefmontan auf wärmebegünstigten, trockeneren Karbonatstandorten.

Purpurweiden-Filzweiden-Gebüsch (Salicetum incano-purpureae) als Pioniergesellschaft auf Flußschotter.

Grauerlenbestände (Alnetum incanae) und auf durchlässigen Schotterböden auch Fichten-Rotföhrenbestände als Auwald. Bei weiter fortgeschrittener Bodenentwicklung Fichten-Eschenwald.

Schwarzerlen-Eschen-Auwald (z.B. Stellario bulbosae-Fraxinetum) an Bächen und an quelligen, feuchten Unterhängen in der submontanen Stufe.

Schwarzerlen-Bruchwald (z.B. Carici elongatae-Alnetum glutinosae) auf Standorten mit hochanstehendem, stagnierendem Grundwasser (z.B. Seeufer) gut entwickelt.

Fichten-Tannen-Buchenwald in der tief– bis mittelmontanen Stufe, v.a. Hainsimsen-Fichten-Tannen-Buchenwald (Luzulo nemorosae-Fagetum) auf ärmeren silikatischen Substraten.

An frisch-feuchten (Schutt-)Hängen in luftfeuchtem Lokalklima Laubmischwälder mit Bergahorn, Esche und Bergulme.
Z.B. Bergahorn-Eschenwald (Carici pendulae-Aceretum) an wasserzügigen Unterhängen, Hirschzungen-Bergahorn-Schluchtwald (Scolopendrio-Fraxinetum).

Wuchsgebiet 7.1: Nördliches Alpenvorland – Westteil

Entsprechung:
Tschermak: Bereiche von IV3, V1, V2. Mayer: 7.1, nördliches Alpenvorland-Buchen-Mischwaldgebiet, westlicher Wuchsbezirk. Kartierung: 4 und 5. Schwackhöfer: 66, 67, 68, 69, 72, 73 sowie Bereiche von 74.

Lage und Umgrenzung

Flachgau – Innviertel – Hausruck bis zum Rand der Traun-Enns-Platte.

Höhenbereich: 313 m (Passau) bis 801 m (Hausruck: Göblberg).

Staatsgrenze, Schärding/Allerheiligen – Gopperding – Allerding – Bundesstr. 129 bis Unterjechtenham/Gde. Taufkirchen an der Pram – nördl. Sigharting – Angsüß – Enzenkirchen – Ghf. ,,zum Roten Kreuz“ – Wamprechtsham – Geitzedt – Oberantlang/Gde. St. Willibald – Oberbubenberg – Langenpeuerbach – Asing/Gde. Steegen – Peuerbach – Unterheuberg – Niederweiding/Gde. Bruck – Waasen – Buch – Heiligenberg – Maiden/Gde. Heiligenberg – Scheiblberg – Schabetsberg – Gmein/Gde. St. Agatha – Kollerbichl/Gde. Waizenkirchen – Prambach flußabwärts bis Schottergrube nördl. Prambachkirchen – Gföll/Gde. Waizenkirchen – nördl. Unterprambach/Gde. Prambachkirchen – Obere Lengau – Wieshof – Polsenz/Gde. St. Marienkirchen – Egg/Gde. Pollham – Holzwiesen/Gde. St. Marienkirchen – Magdalenaberg/Gde. Bad Schallerbach – nördl. Tolleterau – Weng – Weyr – südl. Grieskirchen – Schlüßlberg – Sulzbach/Gde. Pichl – nördl. und westl. Kematen – Weilbach/Gde. Pichl bei Wels – Holzhäuser – Pöschlberg – Waldenberg – Dorf – Holzing/Gde. Gunskirchen – Holzmanning/Gde. Edt – westl. Lambach – südl. Stadl-Paura – Mitterbachloh/Gde. Wimsbach – Fischlham – Steinhaus – Lindenhof/Gde. Thalhof – Sipbachzell – Schönau/Gde. Kremsmünster – Kremstal nach Süden bis ÖBB-HSt. Ried-Diepersdorf – Guntendorf – Egendorf/Gde. Kremsmünster – nördl. Bad Hall – Ödt – Drioßendorf/Gde. Schiedlberg – Schwarzenthal – Oberwolfern/Gde. Wolfern – Sierning – Waldneukirchen – Nußbach – Wimberg – Schlierbach – Kirchdorf an der Krems – Kremsdorf – Ottsdorf/Gde. Micheldorf – Erb/Gde. Kirchdorf an der Krems – südwestl. Inzersdorf im Kremstal – nördl. Pernecker Kogel – Dörfl/Gde. Oberschlierbach – Kt. 717 – Überquerung Almtal bei ÖBB-HSt. Steinbachbrücke – nördl. und östl. Feichtenberg – Danzlau/Kt. 483 – südl. Kirchham – Kaltenmarkt/Gde. Kirchham – Kt. 501 – Flachberg – Grünberg – Überquerung Traunsee – südl. Schloß Orth/Gmunden – Gmunden – Wiesen – A 1-Autobahnknoten Vöcklabruck/Gmunden – Autobahn A 1 Richtung Salzburg – Kt. 527/Halbmoos/Gde. Aurach – Schiefgrubberg – südl. Oberhehenfeld/Gde. Schörfling – südl. Schörfling – Überquerung Attersee – Litzlberg – Buchberg – Attersee – Winterleithen/Gde. Attersee – Roißroith/Gde. Straß – Überquerung Autobahn A 1 – Kt. 604/Ahbergkapelle – Hag – Weißenkirchen – Rehberg – Giga/Gde. Weißenkirchen im Attergau – Jagdhub/Gde. Straßwalchen – Reitzing – südl. Hochfeld – Obernberg – Laiten – Vielweg – Irrsdorf/Irrsberg – östl. Pfongau – Haslach/Gde. Neumarkt am Wallersee – Schöllenberg/Henndorf am Wallersee – Ziefanken – Enzersberg/Gde. Thalgau – Überquerung Autobahn A 1 – östl. Thalgau – Oberdorf/Gde. Thalgau – Plainfeld – Kt. 694 – Koppl – Gaisbergau – Weißbach/Gde. Koppl – Nockstein über Kt. 738 – Kt. 645 – Pabenwang – Kt. 800 – Rappenwang – Esch/Mayrwies – Heuberg – Kühberg – Aigen – Elsbethen – Puch – Überquerung Autobahn A10 – Haunsberg/Gde. Hallein – Überquerung A 10 – Hallein/Überquerung Salzach – Au/Gde. Hallein – Gartenau – Grödig – Glanegg – Fürstenbrunn – Kleingmainberg – südl. Walser Wiesen – Überquerung Autobahn A 1 – Walserberg – südl. Käferheim – Grenzzeichen 441 an der Saalach, Staatsgrenze.

Klima

In diesem Wuchsgebiet herrscht ozeanisches Klima mit hohen Sommerniederschlägen vor. Die Jahresniederschläge nehmen von 800 mm im Schärdinger Raum (Schärding: 315 m, 844 mm, Reichersberg: 350 m, 831 mm) und am Ostrand des Wuchsgebiets (Kematen am Innbach: 350 m, 818 mm) gegen den niederschlagsbegünstigten Alpenrand hin zu und erreichen im Westen 1500 mm (Seekirchen-Eugendorf: 540 m, 1447 mm). Die tiefmontanen Hochflächen und Rücken des Kobernaußerwaldes und des Hausrucks sind bei den vorherrschenden Westwetterlagen trotz der geringen Höhenunterschiede stark exponiert und dadurch klimatisch von den benachbarten Gebieten des Alpenvorlandes – mit vergleichbarer Entfernung zum Luv des Nordalpenrandes – deutlich differenziert. Niederschlagsmenge (St. Johann a.W. 625 m, 1161 mm) und Häufigkeit entsprechen bereits annähernd den Verhältnissen am Alpenrand. Nur östliche Bereiche des Hausrucks sind etwas trockener. Es zeigt sich ein ausgeprägtes sommerliches Niederschlagsmaximum; die Niederschlagszunahme mit Annäherung an die Alpen ist zur Zeit des Julimaximums am stärksten ausgeprägt. Die Winter sind mit Ausnahme einiger wärmebegünstigter Lagen kälter als im östlichen Alpenvorland; somit ergeben sich gegenüber Wuchsgebiet 7.2 längere Schneedeckendauer und kürzere Vegetationszeit. Auch die Juli-Mitteltemperaturen sind im allgemeinen etwas geringer als im Ostteil des Alpenvorlandes. Die montanen Rücken und Hochflächen sind stark windausgesetzt.

Geomorphologie

Vorwiegend flachwelliges Hügelland aus tertiären Sedimenten, im Südwesten Moränenlandschaft. Vor den Endmoränenwällen liegen Sander- und Schotterfluren. Entlang des Inn und der Traun befinden sich Schotterterrassen. Nur einzelne Flyschklippen und die tertiäre, zertalte Schotterplatte des Hausruck – Kobernaußerwaldes bilden markantere Höhenzüge. Der nördliche Teil trägt eine fast durchgehende Löß- und Staublehmdecke. Im Innviertel treten unter der Lößdecke die tertiären, tonigen Sedimente (=Schlier) zutage. Im Süden tritt an ihre Stelle Moränenmaterial.

Böden

Bindige Braunerde und Parabraunerde findet man auf Löß (8%) oder auf Staublehm und Moräne (9%); auf Grundmoräne ist sie sehr dichtgelagert, selbst seichtgründige Böden neigen dort zu Wasserstau. Einen großen Anteil nimmt Pseudogley auf Schlier, Staublehm und v.a. älterem Löß, seltener auf Moräne, sowie Grundwassergley ein (zusammen 24%). Pararendsina (1%) und leichte Braunerden (24%) sind auf Moräne, Schotter und Sand entwickelt. Die tertiären Schotter des Hausruck tragen saure, steinige, meist podsolige Braunerde bis Podsol. Während die fruchtbaren Böden unter Acker- und Grünlandkultur stehen, sind die podsoligen Böden dem Wald verblieben. Ihr Anteil an der Waldfläche beträgt daher 25%! Ferner gibt es Auböden (5%), Anmoore, Niedermoore und Hochmoore (3% der Waldfläche).

Höhenstufen

Höhenstufe

Bereich

Submontan

~300 – 600

Tiefmontan

600 – 801

Natürliche Waldgesellschaften

Von Natur aus sind hier nährstoffreiche, leistungsfähige Laubmischwald-Standorte verbreitet; die besseren Standorte sind allerdings unter landwirtschaftlicher Nutzung (Äcker, Grünland).

Ersatzgesellschaften mit Fichte (Rotföhre) nehmen den größten Anteil an der Waldfläche ein. Die natürliche Waldvegetation ist daher vielfach nur schwer erkennbar. Häufig sind Vergrasungen mit Seegras (Carex brizoides), z.T. gibt es auch Degradationen mit Torfmoos (Sphagnum), Pfeifengras (Molinia).

Submontaner Stieleichen-Hainbuchenwald (Galio sylvatici-Carpinetum) an wärmebegünstigten, trockenen Standorten oder auf schlecht durchlüfteten, bindigen, staunassen Böden; meist durch Fichtenbestände ersetzt.

In der submontanen Stufe Buchenwald mit Tanne (Edellaubbaumarten, Stieleiche, Rotföhre), tiefmontan (Fichten-)Tannen-Buchenwald.
Hainsimsen-(Tannen-)Buchenwald (Luzulo nemorosae-(Abieti-)Fagetum auf ärmeren, bodensauren und Waldmeister-(Tannen-)Buchenwald (Asperulo odoratae-(Abieti-)Fagetum) auf basenreicheren Standorten. Auf den Kalkschotter-Terrassen (z.B. Traun, Salzach) auch Kalk-Buchenwälder (z.B. Carici albae-Fagetum).

Peitschenmoos-Fichten-Tannenwald (Mastigobryo-Piceetum) mit Torfmoos auf bodensauren, staunassen Standorten wohl meist anthropogen entstanden, ursprünglich mit höherem Buchen- und Stieleichenanteil; kleinflächig vielleicht auch als edaphisch bedingte Dauergesellschaft.

Auwälder der größeren Flußtäler:
Silberweiden-Au (Salicetum albae) als Pioniergesellschaft auf schluffig-sandigen Anlandungen, Purpurweiden-Filzweiden-Gebüsch (Salicetum incano-purpureae) auf Schotter. Grauerlen-Au (Alnetum incanae) gut entwickelt.
Bei weiter fortgeschrittener Bodenentwicklung und nur mehr seltener Überschwemmung Hartholz-Au mit Esche, Bergahorn, Grauerle, Stieleiche, Winterlinde: In Alpennähe (z.B. Salzach) mit Bergulme (Carici pendulae-Aceretum =Aceri-Fraxinetum), am Inn auch mit Feldulme (Querco-Ulmetum).
Auf durchlässigen Schotterböden (Alm-Auen) außerdem (Fichten-)Rotföhrenbestände (Dorycnio-Pinetum s.lat.).

Entlang der kleineren Bäche Grauerlen-Au (Alnetum incanae) und Eschen-Schwarzerlen-Bachauwälder (Carici remotae-Fraxinetum, Pruno-Fraxinetum).

Schwarzerlen-Bruchwald (Carici elongatae-Alne-tum glutinosae) auf Standorten mit hochanstehendem, stagnierendem Grundwasser.

Schneeheide-Rotföhrenwald (Erico-Pinetum sylvestris) kleinflächig als Dauergesellschaft an Konglomeratschutt-Steilhängen (Traunschlucht).

An nährstoffreichen, frischen, meist rutschgefährdeten Standorten (z.B. Grabeneinhänge) Laubmischwälder mit Bergahorn, Esche und Bergulme, z.B. Geißbart-Ahornwald (Arunco-Aceretum) und Bergahorn-Eschenwald (Carici pendulae-Aceretum).

Wuchsgebiet 7.2: Nördliches Alpenvorland – Ostteil

Entsprechung:
Tschermak: Bereiche von V1, V2, V3.
Mayer: 7.2, nördliches Alpenvorland-Buchen-Mischwaldgebiet, östlicher Wuchsbezirk.
Kartierung: 3.
Schwackhöfer: 70, 71, 75 sowie Bereiche von 74, 76.

Lage und Umgrenzung

Alpenvorland ab Traun-Enns-Platte, Eferdinger Becken, Molassezone bis zum Rand des Tullner Feldes. Östliche Begrenzung Tschernosemgebiet.

Höhenbereich: 228 m (Melk) bis 553 m (Hiesberg).

Sierning – Oberwolfern, Schwarzenthal/Gde. Wolfern – Droißendorf – Ödt/Gde. Schiedlberg – nördl. Bad Hall – Egendorf – Guntendorf/Gde. Kremsmünster – ÖBB-HSt. Ried-Diepersdorf – Kremstal nach Norden bis Schönau/Gde. Kremsmünster – Sipbachzell – Lindenhof/Gde. Thalhof – Steinhaus – Fischlham – Mitterbachloh/Gde. Wimsbach – südl. Stadl-Paura – westl. Lambach – Holzmanning/Gde. Edt – Holzing – Dorf – Waldenberg – Pöschlberg/Gde. Gunskirchen – Holzhäuser – Weilbach/Gde. Pichl bei Wels – westl. und nördl. Kematen – Sulzbach/Gde. Pichl – Schlüßlberg – südl. Grieskirchen – Weyr – Weng – südl. Obertrattnach – nördl. Tolleterau – Magdalenaberg/Gde. Bad Schallerbach – Holzwiesen/Gde. St. Marienkirchen – Egg/Gde. Pollham – Polsenz – Wieshof – Obere Lengau/Gde. St. Marienkirchen – nördl. Unterprambach/Gde. Prambachkirchen – Gföll/Gde. Waizenkirchen – Schottergrube nördl. Prambachkirchen – Untereschlbach – Uttenthal/Gde. Prambachkirchen – westl. Kirnberg – Untergallsbach/Gde. Prambachkirchen – Oberrudling/Gde. Hinzenbach – Hinzenbach – Seebach – Rienberg/Gde. Hartkirchen – Hörmannsedt, Haizing/Gde. Hartkirchen – Aschach-Donaubrücke – Oberlandshaag – Rosenleiten – Pösting/Gde. St. Gotthard im Mühlkreis – Große Rodl bis ÖBB-Bhf. Rottenegg – Gehöft Amesberger – Walding – Überquerung Donau bei ÖBB-HSt. Dürnberg – Wilhering – Mühlbach – Dörnbach – Rufling – Alharting/Gde. Leonding – Überquerung Donau bei ÖBB-HSt. Schiffmühle – Stadtgebiet Linz – Pöstlingberg – Bachlberg – Gründberg – Kt. 301 am Haselbach – nördl. St. Magdalena/Stadtgebiet Linz – Überquerung Autobahn A 7 – Plesching – Donau stromabwärts – Steyregg – Pulgarn/Gde. Steyregg – Luftenberg – ÖBB-Bhf. St. Georgen an der Gusen – Langenstein – Mauthausen – Oberzirking/Gde. Ried in der Riedmark – Schwertberg – Aisthofen – Perg – Arbing – Baumgartenberg – Hofkirchen – Dornach/Gde. Grein – nördl. Ardagger Stift – Illersdorf – Stiefelberg/KG Kollmitzberg – KG Windpassing – Unterholz/KG Kleinwolfstein – Schlögelwiese/Blindenmarkt – Hubertendorf/Gde. Blindenmarkt – Mehlberg/Gde. Ennsbach – St. Martin am Ybbsfelde – Ybbs – Persenbeug – Donau stromabwärts bis Emmersdorf an der Donau – Hub/Gde. Schönbühel an der Donau – Ursprung/Gde. Mauer bei Melk – Lerchfeld/Gde. Gerolding – Eichberg/Gde. Hafnerbach – Windschnur/Gde. Sasendorf – Hausenbach – Weyersdorf – Landersdorf – Oberwölbling – Rottersdorf – Oberndorf/Herzogenburg – nördl. Graßberg – westl. Kapelln – Maria Jeutendorf – Untergrafendorf – nördl. Böheimkirchen – Haspelwald – Raipoltenbachhöhe/Kt. 314 – Raipoltenbach – Almersberg – Neulengbach – nördl. St. Christophen – Oberdambach/Gde. Tausendblum – Waasen – Aschberg/Gde. Kirchstetten – Eichberg – Dürnhag/Gde. Böheimkirchen – Heuberg/Gde. Pyhra – Leithen/Gde. St. Georgen am Steinfelde – nördl. Wilhemsburg – Heuberg – Waasen – Edlitz/Gde. Weinburg – nördl. Steinleiten – Christenberg/Gde. Teufelsdorf – Freyen/Gde. Kilb – Maierhöfen – Kirnberg an der Mank – südl. Oberndorf an der Melk – Purgstall – Steinakirchen am Forst – Schnotzendorf/Gde. Euratsfeld – Neuhofen an der Ybbs – Kröllendorf – Biberbach – südl. Seitenstetten – nördl. Plattenberg – Kleinraming – Enns überquerend – Sand/Gde. Garsten – Garsten – Saaß – Leithen/Gde. Pichlern – ÖBB-HSt. Sommerhubermühle – Unter- und Oberwallern – Sierning.

Klima

Dieses Wuchsgebiet ist der mildere, niederschlagsärmere Teil des Alpenvorlandes. Die Verteilung der Jahresniederschlagsmengen sowie die Niederschlagshäufigkeit werden durch die Exposition zu den vorherrschenden Westwetterlagen bestimmt. Die Niederschlagssummen schwanken zwischen 600 und 1000 mm. Westliche und alpenrandnahe Gebiete sowie das höhergelegene Hügelland zwischen Enns- und Ybbstal sind niederschlagsreicher (Kremsmünster: 388 m, 995 mm); die trockensten Gebiete kennzeichnen den subpannonischen Einfluß im Osten des Wuchsgebietes (Melk: 245 m, 601 mm, St.Pölten: 272 m, 714 mm). Das sommerliche Niederschlagsmaximum liegt im Juli. Es ist etwas wärmer als im Westteil (Wuchsgebiet 7.1) mit geringerer Schneedeckendauer und längerer Vegetationszeit.

Geomorphologie

Das Gebiet besteht aus Hügelland und Terrassenfluren. Den Untergrund bilden tertiäre Sedimente: Ton, Sand, Tonmergel; sie sind weithin in Terrassenstufen gegliedert und mit Schotter, Löß und Staublehm bedeckt. Nur lokal treten Flyschinseln zutage oder es reicht sogar der kristalline Untergrund an die Oberfläche (Hiesberg).

Böden

Auf anstehendem Tertiär liegen meist Pseudogley und vergleyte Braunerde. Auf den Löß- und Staublehmdecken (gleichen Alters) der Terrassenlandschaft kommt das klimatische Ost-West-Gefälle auch in der Bodenbildung zum Ausdruck: Braunerde und Parabraunerde auf Löß (15%) liegen eher im Osten, Pseudogley auf (verlehmtem) Löß sind vorwiegend im Westen zu finden. Insgesamt nimmt Pseudogley 30% der Waldfläche ein, bindige Braunerde auf Löß und anderen Lockersedimenten 20%. Auf jungem Terrassenschotter tritt Pararendsina und seichtgründige bzw. skelettreiche, leichte Braunerde (14%) in den Vordergrund, besonders an den Terrassenrändern. Auf anstehendem Silikatgestein (z.B. Hiesberg) sind Fels-Braunerden unterschiedlicher Trophie relativ weit verbreitet (18%). Bedeutung haben die außerordentlich fruchtbaren Fluß- und Stromauböden (Donauauen! 16%). Die Gleyböden der Talsohlen tragen relativ wenig Wald.

Höhenstufen

Höhenstufe

Bereich

Kollin

~200 – 300 m

Submontan

(250) 300 – 550 m

Natürliche Waldgesellschaften

Von Natur aus überwiegen nährstoffreiche, leistungsfähige Laubmischwald-Standorte. Verbreitet sind Ersatzgesellschaften mit Fichte (Rotföhre), häufig Vergrasungen mit Seegras (Carex brizoides).

In der kollinen Stufe Stieleichen-Hainbuchenwald (Galio sylvatici-Carpinetum) vorherrschend; submontan mit Buche, meist an wärmebegünstigten Standorten. Natürlicher Rotföhrenanteil v.a. an den Kanten der Schotterterrassen.

In der submontanen Stufe Buchenwald mit Tanne (Edellaubbaumarten, Stieleiche).
Meist Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo nemorosae-Fagetum) auf ärmeren, bodensauren Standorten. Auf den Kalkschotter-Terrassen (z.B. Traun, Enns) auch Kalk-Buchenwälder (z.B. Carici albae-Fagetum).

Auwälder der größeren Flußtäler und der Donau:
Silberweiden-Au (Salicetum albae) als Pioniergesellschaft auf schluffig-sandigen Anlandungen, Purpurweiden-Filzweiden-Gebüsch (Salicetum incano-purpureae, Salix purpurea-Ges.) auf Schotter. Grauerlen-Au (Alnetum incanae) an den Flüssen gut entwickelt. An der Donau Silberpappel-Au (Fraxino-Populetum), Grauerlen-Au dort hauptsächlich an Uferwällen oder durch Niederwaldwirtschaft (Ersatzgesellschaft) entstanden.
Bei weiter fortgeschrittener Bodenentwicklung und nur mehr seltener Überschwemmung Hartholz-Au mit Esche, Bergahorn, Grauerle, Stieleiche, Winterlinde: An den Flüssen mit Bergulme (Carici pendulae-Aceretum =Aceri-Fraxinetum), an der Donau auch mit Feldulme, Flatterulme (Querco-Ulmetum).

Entlang der kleineren Bäche Grauerlen-Au (Alnetum incanae) und Eschen-Schwarzerlen-Auwälder (Carici remotae-Fraxinetum, Pruno-Fraxinetum).

An nährstoffreichen, frisch-feuchten Standorten (z.B. Grabeneinhänge) Laubmischwälder mit Bergahorn, Esche und Bergulme, z.B. Bergahorn-Eschenwald (Carici pendulae-Aceretum).

Wuchsgebiet 8.1: Pannonisches Tief- und Hügelland

Entsprechung:
Tschermak: V4, VII1, VII2, VII3, VII5, Teile von V2, VI3, VII4.
Mayer: 8.1, östliches Alpenvorland-Eichenmischwaldgebiet, nördlicher subpannonischer Wuchsbezirk.
Kartierung: 2 sowie Teile von 21.
Schwackhöfer: 84, 85, 86, 87, 88, 89, 90, 94, von 57, 91, 92, 93 die Beckenlagen.

Lage und Umgrenzung

Weinviertel einschließlich Horner Bucht, Tullner Becken im Westen bis zur Verbreitungsgrenze des Tschernosem, Marchfeld, Wiener Becken und kleine ungarische Tiefebene bis zum Günser Gebirge, einschließlich Leithagebirge, Hainburger Berge und Becken von Oberpullendorf-Deutschkreutz.

Höhenbereich: 121 m (Pamhagen) bis 491 m (Buschberg).

Areal 1:

Staatsgrenze – Rohrbacher Wald – südl. Marz – südl. Mattersburg – Forchtenstein – Hausberg – Wiesen – Bad Sauerbrunn – südl. Neudörfl – östl. Katzelsdorf – Eichbüchl – Frohsdorf – Ofenbach – Walpersbach – Erlach – Haderswörth – Föhrenau – Schwarzau am Steinfeld – Guntrams – Überquerung A 2-Autobahnknoten Seebenstein – Ramplach – Wartmannstetten – Unterdanegg – Oberdanegg – Landschach – St. Valentin – Köttlach/ Gde. Gloggnitz – Putzmannsdorf/Gde. Pottschach – Ternitz – Mahrersdorf/Gde. Ternitz – Raglitz – Würflach – Willendorf – Dörfles/Gde. Willendorf – Winzendorf – Bad Fischau – Steinabrückl – Hölles – Enzesfeld – östl. Hirtenberg – östl. Großau – Gainfarn/Gde. Bad Vöslau – Harzberg – Baden/Rauheneck, Rauhenstein – Pfaffstättner Kogel – Richardshof – Prießnitztal – Mödling/Kalenderberg – Hinterbrühl/Gde. Mödling – Gießhübl/Gde. Mödling – Tirolerhofsiedlung/Gde. Kaltenleutgeben – Perchtoldsdorfer Heide – Zugberg – Kalksburg – Mauer Lainzer Tiergarten – Weidlingau – Hadersdorf – Jägerwaldsiedlung – nördl. Satzberg/Kordonsiedlung – Steinhofgründe – Wilhelminenberg – Heuberg – Neuwaldegg – Schafberg – Michaelerberg – Häuserl am Roan – Am Himmel – Kobenzl – nördl. Krapfenwaldl – Kahlenberg – Leopoldsberg – Klosterneuburg – Kritzendorf – Höflein an der Donau – Altenberg – Schloß Altenberg/St. Andrä-Wördern – St. Andrä vor dem Hagentale – nördl. Wolfpassinger Berg – nördl. Dopplerhütte – nördl. Tulbinger Kogel/Tiergartenkogel – Grillparz – Ollern – Ried am Riederberg – Elsbach – Gerersdorf/Gde. Sieghartskirchen – Kogl – Starzing/Gde. Johannesberg – Johannesberg – Almersberg/Gde. Neulengbach – Raipoltenbach – Raipoltenbachhöhe/Kt. 314 – Haspelwald – nördl. Böheimkirchen – Schildberg – Untergrafendorf – Maria Jeutendorf – westl. Kapelln – Graßberg – Oberndorf/Gde. Herzogenburg – Rottersdorf – Hörfarth/Gde. Paudorf – Furth bei Göttweig – Baumgarten – Unterbergern – Donauleiten – Rossatzbach – St. Lorenz – Rührsdorf – Rossatz – Dürnstein – Förthof/Krems-Stein – Braunsdorfer Berg – westl. Egelsee – Imbach – westl. Senftenberg – westl. Droß – Galgenberg – Spießberg – Spießberggraben – Mittelberg – südl. Neumühle – Marterl/Kt. 374 – südl. Reitberg – Hiesberg – Klopfhartsberg – Stiefern – Überquerung Kamptal bei ÖBB-HSt. Stiefern – Schönberg am Kamp – Kt. 317, Kt. 295 – Ruine Falkenberg – Manhartsberg über Elsarn, Bösendürnbach, Eggendorf und Kriegenreith – südl. Maiersch – Gars am Kamp – Rotes Kreuz/Kt. 354 – Überquerung Bundesstraße 34 nördl. Rosenburg – südl. Mühlfeld – Bildstock ,,Die Rast“/Kt. 353 – Pfarrhof bei Strögen – Neubau – westl. Neukirchen an der Wild – Poigen – Roseneck – Mödring – Schneiderberg – Maria Dreieichen – Mörtersdorf – Ostrand Geiersdorfer Wald – Kt. 423 – Kreuz ,,Donati“ westl. Eggenburg – Klein Meiseldorf – Maigen – Missingdorf – Pulkau/Bründltal – Leodagger – Waitzendorf – Rosenau/KG Obermarkersdorf, westl. Parapluiberg – Heidbergen/Oberretzbach – Köhlnerberg – Staatsgrenze;

Areal 2:

Staatsgrenze – Klostermarienberg – südl. Mannersdorf – Schneeweiß – Oberloisdorf – Steinberg – Dörfl – Kogelberg – Oberrabnitz – südl. Karl – Weingraben – Kaisersdorf – Markt St. Martin – südl. Weppersdorf – Lackenbach – Hasenberg – Ritzing/Zollhaus – Rabenkopf – Oswaldikapelle – Staatsgrenze.

Klima

Das Klima des Wuchsgebietes ist pannonisch-subkontinental, trocken-warm mit mäßig kaltem, schneearmem Winter. Sommerliche Trockenperioden sind häufiger als in allen anderen Wuchsgebieten. Häufig kommen austrocknende SO-Winde vor. Die Jahresniederschläge sind mit 450 bis 700 mm die niedrigsten in Österreich; das Sommer-Maximum ist ausgeprägt. Die Niederschlagswerte nehmen in den Niederungen von Nordwesten (Retz: 243 m, 462 mm, Langenlois: 220 m, 493 mm) nach Südosten (Mannersdorf: 250 m, 718 mm, Eisenstadt: 184 m, 647 mm) hin zu. Im submontanen Bereich und in alpenrandnahen Übergangszonen zu benachbarten Wuchsgebieten steigen die Niederschlagsmengen bis etwa 800 mm an. An den Hängen des Leithagebirges, der Hainburger Berge und in den Hanglagen des Weinviertels bieten Frühnebel etwas höhere Luftfeuchtigkeit; durch Abfluß der Kaltluft und Lage über der Inversionsschicht sind dort die Winterfröste gemildert. Diese Hügelregionen werden als Höhenstufe dem pannonischen Wuchsgebiet zugeordnet.

Geomorphologie

Der Raum umfaßt im wesentlichen tertiäres Hügelland und Schotterterrassen. Beide Landschaftselemente sind zum Teil mit Löß oder kalkfreiem Flugstaub bedeckt. Dagegen bilden ältere, ausgewitterte Quarzschotter (Hollabrunn, Rauchenwarter Platte), Kalkklippen (Leiser Berge, Hainburger Berge) und alpin-karpatische Kristallinsockel (Leithagebirge, Hainburger Berge) vielfältige Standortsbedingungen.

Böden

Im Westen (gegen das Waldviertel zu) und im Hügelland überwiegen Braunerde und Parabraunerde auf Löß und tertiären Sedimenten (insgesamt 31%). Im Osten überwiegt Tschernosem, der kennzeichnende und häufigste Bodentyp des Wuchsgebietes. Er nimmt als vorzüglicher Ackerboden aber nur 11% der Waldfläche – v.a. Ausschlagwald – ein. Daneben kommen bindige Reliktlehme auf älteren Schotterterrassen und vor allem im Leithagebirge vor (insgesamt 6%). Besonders im Wiener Becken sind grundwassernahe, schwere Böden – Gley und Feuchtschwarzerde – verbreitet, welche allerdings nur kleinere Waldkomplexe tragen. Auf kalkfreiem Flugstaub über Schotter (z. B. Gänserndorfer Terrasse) liegt Paratschernosem, der ökologisch der mageren, trockenen Braunerde auf Sand und Schotter nahesteht und forstlich sehr unproduktiv ist. Sanddünen sind dort häufig. Die seichtgründigen, rendsinaartigen Böden des Steinfeldes sind Grenzstandorte für Wald. Die älteren Schotter des Alpenrandes (z. B. Hernstein) tragen Kalkbraunlehm-Reste (zusammen 3%) und sind stand-örtlich günstiger (wärmeliebender Laubmischwald). Rendsina und Kalkbraunlehm treten auch auf den Kalkklippen und im Leithagebirge auf. Dort und auf anderen Kristallinsockeln, ebenso wie auf Quarzschotterfluren, ist magere, saure, basenarme Braunerde überraschend häufig (zusammen mit Paratschernosem 14%). Einen großen Flächenanteil nehmen die hochproduktiven Böden der March- und Donauauen (24%) ein. Die Salzböden des Seewinkels sind Nichtholzböden.

Höhenstufen

Höhenstufe

Bereich

Kollin-planar

~100 – 350 (400) m

Submontan

(150) 350 – 500 m

Natürliche Waldgesellschaften

Das Wuchsgebiet ist vorzüglich für landwirtschaftliche Kulturen geeignet und dementsprechend überwiegend landwirtschaftlich genutzt. Dennoch beträgt die Waldfläche weit über 100.000 ha, 60% davon sind Ausschlagwald.
Eine Sonderstellung nehmen die überaus produktiven Stromauwälder der Donau, March und Thaya mit ca. 24.000 ha ein.
Die Standorte sind sehr vielgestaltig und angesichts der großen Zahl natürlicher und möglicher Ersatzbaumarten waldbaulich problemreich. Die wichtigste Rolle kommt dabei den Eichenarten zu. Natürliche Wald-Grenzstandorte (Rendsinen im Steinfeld, Sanddünen im Marchfeld) wurden großflächig v.a. mit Schwarzföhre (Robinie) aufgeforstet.

Kollin-planar auf warmen, mäßig bodensauren Standorten Zerreichen-Traubeneichenwald (Quercetum petraeae-cerris). Auf kalkhältigen Löß-Standorten nur mehr fragmentarisch (z.B. Parndorfer Platte) Löß-Eichenwald (Aceri tatarici-Quercetum) mit Zerreiche, Stieleiche, Flaumeiche, Feldahorn.

Wärmeliebende Eichen-Hainbuchenwälder (Primulo veris-Carpinetum, Carici pilosae-Carpinetum) in der kollinen und submontanen Stufe vorherrschend, an grundwasserfernen Standorten mit Traubeneiche, besonders in Talsohlen und Muldenlagen mit Stieleiche; submontan mit Buche.

Flaumeichenwald auf sonnigen, trockenen, kalk-reichen Standorten in der kollinen Stufe, v.a. in Gebieten mit Hartgesteinen (Hainburger Berge, Leithagebirge, Klippenzone im Weinviertel).
Flaumeichen-Buschwald (Pruno mahaleb-Quercetum pubescentis, Geranio sanguinei-Quercetum pubescentis) auf flachgründigen Extremstandorten. Flaumeichen-Traubeneichen-Hochwald (Euphorbio angulatae-Quercetum pubescentis, Corno-Quercetum) auf tiefergründigen Standorten.

In der submontanen Stufe Buchenwald (Melittio-Fagetum) mit Traubeneiche und Hainbuche an kühleren Standorten.

Auwälder der größeren Flußtäler und der Donau:
Silberweiden-Au (Salicetum albae) als Pioniergesellschaft auf schluffig-sandigen Anlandungen, Purpurweiden-Gebüsch (Salix purpurea-Ges.) auf Schotter, Mandelweiden-Gebüsch (Salicetum triandrae) auf Schlick.
Silberpappel-Au (Fraxino-Populetum) an der Donau großflächig entwickelt. Grauerlen-Au kleinflächig an Uferwällen oder durch Niederwaldwirtschaft entstanden.
Hartholz-Au mit Eschen, Stieleiche, Feldulme und Flatterulme bei weiter fortgeschrittener Bodenentwicklung und nur mehr seltener Überschwemmung. An der Donau mit Gewöhnlicher Esche (Querco-Ulmetum), an March und Leitha mit Quirlesche (Fraxino pannonicae-Ulmetum). Die am seltensten überschwemmten Austandorte mit Winterlinde und Hainbuche.

Entlang kleinerer Bäche Eschen-Schwarzerlen-Bachauwälder (z.B. Carici remotae-Fraxinetum). Bruchwaldartige Schwarzerlenbestände auf Niedermoor-Standorten (z.B. Marchegg, Wiener Becken, Neusiedlersee, Hanság).

Laubmischwälder mit Esche, Sommerlinde, Bergahorn, Bergulme an kühl-schattigen Standorten nur selten vorhanden, z.B. Lerchensporn-Ahorn-Eschenwald (Corydalido cavae-Aceretum), Lindenmischwald (Cynancho-Tilietum).

Wuchsgebiet 8.2: Subillyrisches Hügel- und Terrassenland

Entsprechung:
Tschermak: VII6. Mayer: 8.2, östliches Alpenvorland-Eichenmischwaldgebiet, südlicher subpannonischer-subillyrischer Wuchsbezirk. Kartierung: Wuchsraum 20 (ohne Oberpullendorfer Becken). Schwackhöfer: 77, 80, 82, Südteil von 81.

Lage und Umgrenzung

Oststeirisch-Südburgenländisches Hügelland zwischen südöstlichen Randalpen und Staatsgrenze

Höhenbereich: 205 m (Pinka-Mündung) bis 670 m (Sausal).

Staatsgrenze – Großwalz – Schloßberg/Gde. Leutasch – Arnfels – südl. Oberhaag – Feisternitz – südl. Eibiswald – Ghf. Bachseppl/Kt. 396 – Guntschenberg – Kt. 436 – Oberkraß – Etzendorf – Steyeregg/Gde. Wernersdorf – östl. Limberg – Schwanberg/Schloß Limberg – Oberneuberg/Gde. Hollenegg – Burg Landsberg/Deutschlandsberg – Blumau/Gde. Wildbach – Bad Gams – östl. Stainzer Warte – Sierling – Hochgrail/Gde. Greisdorf – westl. Grubberg – Überquerung Autobahn A 2 bei Gundersdorf – Loreith/Gde. Stögersdorf – Steinberg/Autobahn A 2 – Ligist – Dietenberg/Gde. Ligist – St. Johann ob Hohenburg – Köppling/Gde. St. Johann ob Hohenburg – Muggau/Gde. Hausdorf – Bernau – Stallhofen – Schloß Münichhof – Raßberg – Krainbach/Gde. St. Oswald bei Plankenwarth – Steinberg/Gde. Rohrbach – Bischofgraben/Gde. Hitzendorf – Ghf. Hammer/Kt. 464 – Haselsdorfberg, Badegg/Gde. Haselsdorfberg – Tobelbad/Gde. Unterpremstätten – Windorf – Pirka – Seiersberg/Gde. Pirka – Strassgang – Webling/Stadtgebiet Graz – östl. Buchkogel und Ölberg – Gaisberg – Plabutsch – Gösting – St. Veit – Andritz – südl. Unterer Weizberg – Mariagrün – Ferdinandshöhe – Rettenbach – Mariatrost – Kt. 512/Sternwirt – östl. Niederschöckl – Pölzenkapelle/Kt. 530 – Frindorf/Gde. Kumberg – Hohenkogl/Koglkapelle-Kt. 554 – Hafningberg/Gde. Steinberg bei Weiz – Göttelsberg – nördl. Weiz – ÖBB-HSt. Hart-Puch – Hart/Gde. Viertelfeistritz – Rohrach/Gde. Anger – Dunsteck/Gde. Baierdorf – Floing – Oberharing/Gde. Floing – Hinterkulm/Gde. Höfling – Puch bei Weiz – Elz – Unterlangegg/Gde. Reichendorf – Kulmingberg/Gde. Kulming – Kalch/Gde. Siegersdorf bei Herberstein – westl. Stubenbergsee – Stubenberg am See – Vockenberg/Gde. Hofkirchen bei Hartberg – Schönauberg – Burgstall – Safental/Gde. Schönau bei Pöllau – Tutten/Gde. Winzendorf – Winzendorf – Löffelberg/Gde. Löffelbach – Hartberg/Ortsteil Ring – Siebenbirken/Gde. Staudach – Grafendorf – Grafenberg/Gde. Grafendorf – Neustift an der Lafnitz – Kogl/Gde. Neustift – Waldjokl/Kt. 436 – Ackerhäuser – Ehrenschachen – Überquerung Autobahn A 2 – nördl. Mühlriegel – Sinnersdorf Süd – Schreibersdorf – Überquerung Willersdorfer Schlucht nördl. Oberweinberg – östl. Willersdorf – Kt. 438 – südl. Mariasdorf – Kerschgrabenwald – Sandgrube/Kt. 339/nördl. Stadtschlaining – Mönchmeierhof – Rumpersdorf – Unterpodgoria – Althodis – südl. Weinberg – Markt Neuhodis – Point/Gde. Rechnitz – Satzenstein – Staatsgrenze.

Klima

Subillyrisch getöntes Niederungsklima. Bei etwa gleichen Temperaturverhältnissen wie im Bereich der pannonischen Niederung (8.1) sind Niederschläge merklich höher. Die Jahresniederschlagssummen schwanken zwischen 700 und 1000 mm, wobei ein deutliches Gefälle von Südwesten (Stainz: 340 m, 937 mm, Leibnitz 275 m, 922 mm)) nach Nordosten (Hagensdorf-Luising: 200 m, 706 mm, Gerersdorf bei Güssing: 280 m, 735 mm) besteht. Im äußersten Südwesten (Sausal) werden bis 1250 mm Jahresniederschlag erreicht.

Die Niederschlagsverteilung zeigt im Süden und Westen ein ausgedehntes zweites Herbstmaximum oder zumindest eine Verteilung des sommerlichen Maximums auf mehrere Monate (submediterraner Einfluß). In nordöstlichen Gebieten gibt es Übergänge zum subpannonisch-kontinentalen Klima mit ausgeprägtem Julimaximum und geringem Herbstniederschlag. Die Gewitter- und Starkregenhäufigkeit ist hoch. Hier sind die höchstgelegenen Weinbaulagen Österreichs. Die vergleichsweise höhere Luftfeuchtigkeit, Nebel und Luftruhe sind für die Eignung des Wuchsgebietes für den Obstbau entscheidend.

Geomorphologie

Vom Alpenrand nach Südosten auslaufende Riedel (250 – 500 m) prägen das Gebiet.

Im Süden liegt die Murebene. Den Untergrund bilden tertiäre Sedimente aus Schotter, Sand, Ton, Tonmergel. Diese sind in Terrassen und Täler zergliedert. Dabei ist zum Teil das tertiäre Substrat freigelegt, zum Teil ist es mit jüngeren Terrassenschottern, Staublehm und Reliktböden bedeckt.

Kleinräumig treten Inseln aus Quarzphyllit (Sausal) und vulkanischem Gestein (Gleichenberg) zutage.

Böden

Die Böden sind im Gegensatz zu Wuchsgebiet 8.1 karbonatfrei und im allgemeinen sauer.

Besonders am Gebirgsrand sind großflächig Reste alter Verwitterungsdecken – meist tiefergründig silikatischer Braunlehm, seltener Rotlehm – erhalten (8%). Daneben gibt es auf Quarzschotter auch podsolige Braunerde bis Podsol (1%).

Im tieferen Hügelland selbst überwiegt extremer Pseudogley aus Staublehm („Opok“), in den Talsohlen sind schwere Gleyböden verbreitet (zusammen 53%!). Dazu kommen schwere Braunerde, vor allem auf Hangrücken (20%), und leichte Braunerden auf Schotter oder tertiärem Sand (9%).

Ferner kommen vor: Anmoore, Niedermoore, Au-böden (3%) sowie magere Felsbraunerden auf Quarzphyllit und sauren vulkanischen Gesteinen.

Höhenstufen

Höhenstufe

Bereich

Kollin

~200- 300 m

Submontan

(250) 300- 670 m

Natürliche Waldgesellschaften

Anthropogene Rotföhrenwälder und Fichtenforste sind im Gebiet weit verbreitet.

Auf wärmebegünstigten, mäßig bodensauren Standorten Traubeneichenwald mit Zerreiche (Quercetum petraeae-cerris) randlich in der kollinen Stufe im Osten des Gebiets.

In der kollinen und submontanen Stufe Eichen-Hainbuchenwälder (z.B. Asperulo odoratae-Carpinetum mit Waldmeister, Fraxino pannonicae-Carpinetum mit Stieleiche und Seegras-Segge) auf tiefergründigen, basenreicheren Standorten, submontan mit Buche.

Auf stark bodensauren Standorten Rotföhren-Eichenwälder.
Drahtschmielen-Eichenwald (Deschampsio flexuosae-Quercetum) auf trockeneren Standorten, Pfeifengras-Stieleichenwald (Molinio arundinaceae-Quercetum) mit Schwarzerle auf vernäßten Standorten (z.B. Mur-Terrassen).

In der submontanen Stufe Buchenwald mit Eichen, Tanne, Edelkastanie, Rotföhre vorherrschend. Auf bindigen Böden höherer Tannen-Anteil bis in tiefe Lagen.
Überwiegend Hainsimsen-(Tannen-)Buchenwald (Luzulo nemorosae-Fagetum) auf ärmeren silikatischen Substraten.

Auwälder der größeren Flußtäler:
Silberweiden-Au (Salicetum albae) als Pioniergesellschaft auf schluffig-sandigen Anlandungen. Silberpappel-, Grauerlen- und Schwarzerlen-Auwälder. Hartholz-Au mit Flatterulme, Stieleiche und Esche bei weiter fortgeschrittener Bodenentwicklung und nur mehr seltener Überschwemmung.

Schwarzerlen-Eschen-Bestände (Stellario bulbosae-Fraxinetum, Carici remotae-Fraxinetum) als Auwald an Bächen und an quelligen, feuchten Unterhängen.

Schwarzerlen-Bruchwald (Carici elongatae-Alne-tum glutinosae) auf Standorten mit hochanstehendem, stagnierendem Grundwasser.

An nährstoffreichen, frisch-feuchten Standorten (z.B. Grabeneinhänge) Laubmischwälder mit Bergahorn, Esche und Bergulme.

Wuchsgebiet 9.1: Mühlviertel

Entsprechung:
Tschermak: VI1 und Teil von V1 (Sauwald). Mayer: 8.1. Kartierung: Oberösterreichischer Teil von 1 sowie Nordteil von 3 zwischen Linz und Perg. Schwackhöfer: 53, 54, nördlicher Rand von 71 und Teil von 58 (Strudengau).

Lage und Umgrenzung

Böhmische Masse in Oberösterreich, auch rechtsufrig der Donau: Mühlviertel mit Westteil des Weinsberger Waldes, Sauwald, Kürnberg; mit Strudengau auch kleine Bereiche in Niederösterreich.

Höhenbereich: 222 m (Persenbeug) bis 1378 m (Plöckenstein).

Schärding/Allerheiligen – Staatsgrenze – Sepplberg – Landesgrenze bis ÖBB-HSt. Hirschenau – Donau flußabwärts – Persenbeug – Ybbs – St. Martin am Ybbsfelde – Mehlberg/Gde. Ennsbach – Hubertendorf/Gde. Blindenmarkt – Schlögelwiese/KG Kottingburgstall – Oberholz/KG Kleinwolfstein – KG Windpassing – Illersdorf/KG Ardagger Stift – nördl. Ardagger Stift – ÖBB-HSt. Dornach – Hofkirchen – Baumgartenberg – Arbing – Perg – Aisthofen – Schwertberg – Oberzirking – Heinrichsbrunn – Mauthausen – Landesstr. bis St. Georgen an der Gusen – ÖBB-Bhf. St. Georgen an der Gusen – Luftenberg – Pulgarn – Steyregg – Donau stromaufwärts – Plesching – Überquerung Autobahn A 7 – St. Magdalena/Stadtgebiet Linz – entlang Hauptsiedlungsrand über Kt. 301 am Haselbach, Gründberg, Bachlberg, Pöstlingberg – Überquerung Donau bei ÖBB-HSt. Schiffmühle – Alharting/Gde. Leonding – Rufling – Dörnbach – Mühlbach – Wilhering – Überquerung Donau bei ÖBB-HSt. Dürnberg – Niederrottensheim – Walding bis Gehöft Amesberger – Große Rodl bis ÖBB-Bhf. Rottenegg – Pösting/Gde. St. Gotthard im Mühlkreis – Oberlandshaag – Donau stromaufwärts – Haizing/Gde. Hartkirchen – Hörmannsedt – Rienberg/Gde. Hartkirchen – Seebach – Hinzenbach – Oberrudling/Gde. Hinzenbach – Untergallsbach/Gde. Prambachkirchen – westl. Kirnberg – Bundesstr. 129 – Untereschlbach/Gde. Prambachkirchen – Prambachkirchen – Kollerbichl/Gde. Waizenkirchen – Gmein – Scheiblberg/Gde. St. Agatha – Maiden/Gde. Heiligenberg – Heiligenberg – Buch – Niederweiding – Unterheuberg/Gde. Bruck – Waasen – Peuerbach – Asing – Langenpeuerbach – Oberbubenberg/Gde. Steegen – Oberantlang – Geitzedt – Wamprechtsham/Gde. St. Willibald – Ghf. Zum roten Kreuz – Enzenkirchen – Angsüß – nördl. Sigharting – Bundessstr. 129 bis Unterjechtenham/Gde. Taufkirchen an der Pram – Allerding – Gopperding – Schärding/Allerheiligen.

Klima

Dieses Wuchsgebiet hat kühles, schwach boreal getöntes Klima, es ist niederschlagsreicher als das Waldviertel.

Die Vegetationszeiten sind kühler und kürzer als in gleichen Höhenlagen des Alpenraums. Von den westexponierten Staulagen im Westen (insbesondere Sauwald) besteht ein allmähliches Klimagefälle zum rauher-kontinental getönten Waldviertel.

Die Jahresniederschläge reichen im kollin/submontanen Bereich von etwa 700 mm (Freistadt: 548 m, 724 mm) bis etwa 1100 mm in niederschlagsbegünstigten Lagen im Westen (Oberkappel: 495 m, 1081 mm, Münzkirchen: 505 m, 1038 mm). In hochmontan/tiefsubalpinen Höhenlagen des Böhmerwaldes und des Weinsberger Waldes herrschen ebenfalls Niederschlagsmengen um 1000 bis 1100 mm vor. Es gibt ein sommerliches Niederschlagsmaximum, jedoch auch einen hohen Winteranteil in den Staulagen im Westen.

Die mittlere Lufttemperatur ist um 0,5 bis 1,0°C tiefer als in vergleichbaren Gebieten der Ostalpen, dadurch entsteht eine entsprechende Absenkung der Höhenstufen gegenüber den nördlichen Randalpen bis um 200/250 m, gegenüber den subkontinentalen Innenalpen bis um 350/450 m.

Geomorphologie

Die Landschaft wird durch kristallines Rumpfgebirge mit flachen, nur zum Böhmerwald-Hauptkamm hin ausgeprägteren Mittelgebirgsformen und Steilhängen zum Donautal (Schutzwald!) geprägt. Mit den Abtragungsformen verknüpft sind alte Verwitterungsdecken: tiefgründig aufgemürbtes, kaolinisiertes Grundgestein und Braunlehmdecken, im Sauwald auch Rotlehmreste. Weiters sind Blockfluren und Solifluktionsdecken verbreitet. Im Freistädter Becken und am Südrand des Wuchsgebietes liegen tertiäre Tone und Sande sowie Löß- und Flugsanddecken.

Böden

Böden der Braunerde-Podsolreihe aus Kristallin herrschen vor. In tiefen Lagen (z. B. Donautal) sowie auf nährstoffreicherem Granit und Gneis überwiegt Braunerde. Es findet sich magere Braunerde auf saurem Granit und Gneis (27%).

Reichere und meist auch bindigere Braunerde gibt es auf Hornblendegneis (Julbach) u.ä. nährstoffreichem Silikatgestein, leichte, aber basenreiche Braunerde auch auf Weinsberger Granit (zusammen 11%). In mittleren Lagen herrscht Semipodsol (45%) vor.

In den höchsten Lagen des Böhmerwaldes und des Grenzkammes zwischen Mühl- und Waldviertel gibt es klimatisch bedingt Podsol, auf Eisgarner Granit und Quarzsand – vor allem nördlich von Linz und um Freistadt – substratbedingt auch in tieferen Lagen (zusammen 6%).

Vor allem im Sauwald und im westlichsten Mühlviertel kommen bindige Reliktböden hinzu, tiefgründiger Braunlehm (3%) und Pseudogley (3%).

Im Freistädter Becken und im Linzer Raum findet man Braunerde und Parabraunerde auf Löß und lößähnlichen Sedimenten (2%).

Anmoore und Hochmoore machen immerhin etwa 3% der Waldfläche aus.

Höhenstufen

Höhenstufe

Bereich

submontan

~200 – 500 ( 700) m

tiefmontan

500 – 800 ( 950) m

mittelmontan

(650) 800 – 1000 (1100) m

hochmontan

1000 – 1200 (1300) m

tiefsubalpin

(1100) 1200 – 1378 m

Natürliche Waldgesellschaften

Das Wuchsgebiet 9.1 ist subherzynisches Fichten-Tannen-Buchen-Mischwaldgebiet. Auf reicher Braunerde (Hornblendegneis) reicht Buche bis in Hochlagen. Reichere, bindige Braunerden (Perlgneis) begünstigen die Tanne. In den tieferen Randlagen sind auch reiche (Eichen-)Buchen-Mischwaldgesellschaften entwickelt.

Verbreitet sind anthropogene Fichten-Ersatzgesellschaften und besonders in den tieferen Lagen sekundäre Rotföhrenwälder.

In der submontanen Stufe Stieleichen-Hainbuchenwald (Galio sylvatici-Carpinetum) z.T. mit Traubeneiche, Buche an wärmebegünstigten Hängen auf reicheren Standorten.

Bodensaure, nährstoffarme submontane Rotföhren-Eichenwälder.
Geißklee-Traubeneichenwald (Cytiso nigricantis-Quercetum) auf wärmebegünstigten Silikatstandorten (Donautal zwischen Passau und Linz) und Drahtschmielen-Stieleichenwald (Deschampsio flexuosae-Quercetum).

Lindenmischwälder an Sonderstandorten in der submontanen Stufe.
Schlucht-Lindenwald (Aceri-Carpinetum) mit Spitzahorn, Hainbuche an meist schattigen Hangschuttstandorten; Silikat-Block-Lindenwald (Poo nemoralis-Tilietum).

In der submontanen und tiefmontanen Stufe Buchenwald mit Tanne (Fichte, Eichen) vorherrschend.
Vorwiegend Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo nemorosae-Fagetum) mit Rotföhre auf ärmeren, Waldmeister-Buchenwald (Asperulo odoratae-Fagetum) auf basen- und nährstoffreicheren Silikatstandorten.

Bodensaurer Rotföhrenwald (Dicrano-Pinetum) als kleinflächige Dauergesellschaft submontan bis tief-(-mittel)montan an flachgründigen Felskuppen; anthropogen entstanden (z.B. Streunutzung) oft auch an besseren Standorten.

In der submontanen bis tiefmontanen Stufe Eschen-Schwarzerlen-Auwälder an Bächen und Flüssen.
Waldsternmieren-Schwarzerlenwald (Stellario nemori-Alnetum glutinosae) mit Bruchweide und Geißfuß (Aegopodium) auf Schwemmböden, Winkelseggen-Eschen-Schwarzerlenwald (Carici remotae-Fraxinetum) an quelligen Stellen (Gleyböden).

Auwaldreste mit Grauerle (Alnetum incanae).

Laubmischwälder mit Esche, Bergahorn, Spitzahorn, Bergulme und Buche an frisch-feuchten (Schutt-)-Hängen in luftfeuchtem Lokalklima (Grabeneinhänge, Schluchten).
Z.B. Bingelkraut-Ahorn-Eschenwald (Mercuriali-Fraxinetum) und Geißbart-Ahornwald (Arunco-Aceretum) submontan-mittelmontan; Hochstauden-Ulmen-Bergahornwald (Ulmo-Aceretum) hochmontan (Böhmerwald).

Fichten-Tannen-Buchenwald (Leitgesellschaft) in der mittel-hochmontanen Stufe.
Vorwiegend Wollreitgras-Fichten-Tannen-Buchenwald (Calamagrostio villosae-(Abieti-)Fagetum) auf ärmeren Standorten. Auf basen- und nährstoffreicheren Silikatstandorten (Weinsberger Granit) Quirlzahnwurz-Fichten-Tannen-Buchenwald (Dentario enneaphylli-(Abieti-)Fagetum mit Kleeschaumkraut (Cardamine trifolia) und Quirl-Weißwurz (Polygonatum verticillatum). Degradation der Bodenvegetation zum Astmoos-Heidelbeer-Drahtschmiele-Typ ist jedoch auch dort möglich.

Montane Fichten- und Fichten-Tannenwälder als edaphisch oder lokalklimatisch bedingte Dauergesellschaften.
Waldschachtelhalm-Tannen-Fichtenwald (Equiseto sylvatici-Abietetum) auf vernäßten Flachhängen (Gleystandorte, „Fichten-Au“), Peitschenmoos-Tannen-Fichtenwald (Mastigobryo-Piceetum) mit Torfmoos auf anmoorigen Standorten, oft in Inversionslagen; Blockflur-Fichtenwald, Moorrand-Fichtenwald.

Auf Torfböden (Hochmoore) Fichten-Rotföhrenwald (Vaccinio uliginosi-Pinetum sylvestris) sowie Latschen-, Spirken- und Moorbirken-Bestände.

Tiefsubalpiner Fichtenwald (Soldanello montanae-Piceetum) mit Woll-Reitgras (Calamagrostis villosa) nur lokal entwickelt (z.B. Böhmerwald).

Lokal im Gipfelbereich des Plöckensteins Latschengebüsch auf Blockschutt.

Wuchsgebiet 9.2: Waldviertel

Entsprechung:
Tschermak: VI2, überwiegender Teil von VI3. Mayer: 8.2 und 8.3. Kartierung: Niederösterreichischer Teil von 1 außer Strudengau. Schwackhöfer: 55, 56, 57 ohne Horner Bucht, 58 ohne Strudengau, 83 und südwestlicher Teil von 85.

Lage und Umgrenzung

Niederösterreichischer Teil der Böhmischen Masse, einschließlich Dunkelsteiner Wald, jedoch ohne Horner Bucht und Strudengau (dieser bei Wuchsgebiet 9.1). Höhenbereich: 205 m (Dürnstein) bis 1060 m (Ostrong).

Staatsgrenze – Köhlerberg – Heidbergen/Oberretzbach – westl. Parapluiberg – Rosenau/KG Obermarkersdorf – Waitzendorf – Leodagger – Pulkau/Bründltal – Missingdorf – Maigen – Klein Meiseldorf – Kreuz ,,Donati“ westl. Eggenburg – Kt. 423 – Geiersdorfer Wald – Mörtersdorf – Maria Dreieichen – Schneiderberg – Mödring – Roseneck – Poigen – westl. Neukirchen an der Wild – Neubau – Pfarrhof bei Strögen – Bildstock ,,Die Rast“/Kt. 353 – südl. Mühlfeld – Überquerung Bundesstr. 34 nördl. Rosenburg – Rotes Kreuz/Kt. 354 – Gars am Kamp – südl. Maiersch – Manhartsberg über Kriegenreith, Eggendorf, Bösendürnbach, Elsarn – Ruine Falkenberg – Kt. 295 und Kt. 317 – Schönberg am Kamp – Überquerung Kamptal bei ÖBB-HSt. Stiefern – nördl. Stiefern – Klopfhartsberg – Hiesberg – Reitberg – Marterl/Kt. 374 – südl. Neumühle – Mittelberg – Spießberggraben – Spießberg – Galgenberg – westl. Droß – Senftenberg – Imbach – westl. Egelsee – Braunsdorfer Berg – Förthof/Krems-Stein – Dürnstein – Rossatz – Rührsdorf – St. Lorenz – Rossatzbach – Donauleiten – Unterbergern – südl. Mauternbach – Baumgarten – Furth bei Göttweig – Landesstr. bis Kl. Anzingerberg – Oberwölbling – Landersdorf – Weyersdorf – Hausenbach – Windschnur/Gde. Sasendorf, Eichberg/Gde. Hafnerbach – Lerchfeld/Gde. Gerolding – Ursprung/Gde. Mauer bei Melk – Hub/Gde. Schönbühel an der Donau – Donau stromaufwärts bis ÖBB-HSt. Hirschenau-Nöchling – Landesgrenze – Sepplberg, Staatsgrenze.

Klima

Das Klima ist kühl-boreal, niederschlagsärmer als im Wuchsgebiet 9.1; die Klimadepression ist gegenüber dem Alpenraum teilweise noch stärker als im Mühlviertel ausgeprägt. Ein Klimagefälle von Westen nach Osten wird durch lokalklimatische Besonderheiten (Wachau, Kremstal) überlagert.

Die Jahresniederschläge reichen im kollin/submontanen Bereich von etwa 500 mm im pannonisch beeinflußten Osten (Weikertschlag a.d. Thaya.: 450 m, 551 mm) bis etwa 700 mm im Westen (Pöggstall: 462 m, 692 mm). In hochmontanen Lagen (Weinsberger Wald) werden 1000 mm Jahresniederschlag kaum überschritten. Das Niederschlagsmaximum liegt im Sommer.

Weiters ist das Klima durch kurze Vegetationszeit mit häufigen Früh- und Spätfrösten gekennzeichnet. Die Windhäufigkeit ist hoch; von Herbst bis Mai tritt häufig Nebel auf.

Geomorphologie

Kristallines Rumpfgebirge mit flachen Mittelgebirgsformen und Hochflächen in von Westen nach Nordosten zu abnehmender Höhenlage. Tief eingeschnittene Gräben und Schluchten sowie Steilhänge zum Donautal (Schutzwald!) kennzeichnen das Gebiet. Mit den Abtragungsformen verknüpft sind alte Verwitterungsdecken: tiefgründig aufgemürbtes, kaolinisiertes Grundgstein und Braunlehmdecken, Blockfluren und Solifluktionsdecken.

Im Norden und Osten treten tertiäre Sedimente, Tone und im Raum Gmünd-Litschau Quarzsand auf. Im Norden und vom Ostrand her greifen Löß- und Flugsanddecken von der Niederung in die tieferen Lagen des Wuchsgebietes über. Dadurch ist auch landschaftlich der Ostrand mit der angrenzenden pannonischen Niederung verzahnt.

Böden

Es herrschen meist leichte, sandig grusige Böden der Braunerde-Podsolreihe aus Kristallin vor.

In tiefen Lagen (z. B. Donautal) sowie auf nährstoffreicherem Granit (Weinsberger Wald) und Gneis überwiegt Braunerde: basenarme, magere Braunerde auf saurem Granit und Gneis (40%); reichere Braunerde auf Hornblendegneis u.ä nährstoffreichem Silikatgestein (auch Weinsberger Granit, 10%).

In mittleren Lagen tritt Semipodsol (20%) auf.

Der Podsol in den höchsten Lagen des Weinsberger Waldes und des Ostrong ist eher klimatisch bedingt – auf Eisgarner Granit und Quarzsand kommt er substratbedingt auch in tieferen Lagen (zusammen 10%) vor.

Auf den Abtragungsflächen sind bindige Reliktböden verbreitet, tiefgründige bindige Braunerde und Braunlehm (3%) und vor allem im Raum Zwettl-Allentsteig – auf tertiären Sedimenten – Pseudogley (9%).

Auf diesen Ebenen sind auch Anmoore und Hochmoore konzentriert (3%).

Verbreitet ist Humus-Verhagerung (30% der Waldfläche); Rohhumus ist hingegen seltener (1% der Waldfläche mit Auflagen > 9 cm).

Im Nordosten des Wuchsgebiets ist in verzahnten Vorkommen Braunerde und Parabraunerde auf Löß relativ weit verbreitet (5%).

Ferner gibt es magere Braunerde auf Flugsand und Schotter, Bachau- und Schwemmböden.

Höhenstufen

Höhenstufe

Bereich

kollin

200 – 300 (350) m

submontan

(200) 300 – 500 (650) m

tiefmontan

500 – 750 (900) m

mittelmontan

(600) 750 – 1000 m

hochmontan

(950) 1000 – 1060 m

Natürliche Waldgesellschaften

Subherzynisches Fichten-Tannen-Buchen-Mischwaldgebiet mit vergleichsweise hohem Fichtenanteil und kühl-borealen Florenelementen, z.B. Siebenstern (Trientalis europaea) und Woll-Reitgras (Calamagrostis villosa). Der Effekt der Klimadepression auf die Vegetation wird durch das saure Substrat (Granit, Gneis) verstärkt.

In den tieferen Randlagen gibt es auch reiche Eichen-Buchen-Mischwaldgesellschaften. Fichtenforste sind hier besonders gefährdet.
Verbreitet sind sekundäre Rotföhrenwälder und anthropogene Fichten-Ersatzgesellschaften.

Lokal (Wachau) Flaumeichen-Buschwald auf trocken- warmen Karbonatstandorten der kollinen Stufe.

Auwälder an der Donau (Wachau): Silberpappel-Au (Fraxino-Populetum), Schwarzpappel-Au und Hartholz-Au (Querco-Ulmetum) mit Esche, Feld-ulme und Stieleiche.

Traubeneichen-Hainbuchenwälder (v.a. Melampyro nemorosi-Carpinetum) auf reicheren Stand-orten in der kollinen Stufe, submontan an wärmebegünstigten Hängen.

Stark bodensaure, nährstoffarme Rotföhren-Eichenwälder kollin bis submontan.
Haarginster-Traubeneichenwald (Genisto pilosae-Quercetum petraeae) und Elsbeeren-Traubeneichenwald (Sorbo torminalis-Quercetum) auf trockenen, sonnigen Silikatstandorten; Drahtschmielen-Stieleichenwald (Deschampsio flexuosae-Quercetum).

Lindenmischwälder in der (kollinen-)submontanen Stufe an Sonderstandorten.
Schlucht-Lindenwald (Aceri-Carpinetum) mit Spitzahorn, Hainbuche an meist schattigen Hangschuttstandorten, Silikat-Block-Lindenwald (Poo nemoralis-Tilietum).

In der submontanen und tiefmontanen Stufe Buchenwald mit Tanne, Fichte (Eichen) als Leitgesellschaft.
Vorherrschend Hainsimsen-(Fichten-Tannen-)Buchenwald (Luzulo nemorosae-(Abieti-)Fagetum) mit Rotföhre auf ärmeren Silikatstandorten; auf substratbedingtem Podsol sehr labil, weitgehend degradiert zu Besenheide-(Calluna-)Föhrenwald. Besonders auf Podsol über grundwassernahem Sand ist die Amplitude der Zustandsformen innerhalb eines Standortes (Sauerklee- bis Besenheide- oder Torfmoos-Typ) sehr weit. Auf basen- und nährstoffreicheren Standorten v.a. Waldmeister-Buchenwald (Asperulo odoratae-(Abieti-)Fagetum), seltener Wimperseggen-Buchenwald (Carici pilosae-Fagetum) am Rand des Gebiets (z.B. Dunkelsteiner Wald, submontan).

Rotföhrenwälder als Dauergesellschaften an flachgründigen Silikat-Sonderstandorten.
Moos-Föhrenwald (Dicrano-Pinetum) submontan bis tief–(-mittel)-montan kleinflächig auf Quarzsand und an flachgründigen Felskuppen; verbreitet auch als Degradationsform auf weniger extremen Standorten. Wachauer Gneis-Föhrenwald (Cardaminopsio petraeae-Pinetum) kollin-submontan an sonnigen Felsabbrüchen. Serpentin-Föhrenwald (Festuco guestfalicae-Pinetum).

Eschen-Schwarzerlen-Auwälder in der submontanen bis tiefmontanen Stufe.
Auf Schwemmböden Waldsternmieren-Schwarzerlenwald (Stellario nemori-Alnetum glutinosae) mit Bruchweide und Geißfuß (Aegopodium), an quelligen Stellen (Gleyboden) Winkelseggen-Eschen-Schwarzerlenwald (Carici remotae-Fraxinetum).

Schwarzerlen-Bruchwald (Carici elongatae-Alnetum glutinosae) auf Standorten mit hochanstehendem, stagnierendem Grundwasser (z.B. Teichufer).

Laubmischwälder mit Esche, Bergahorn, Spitz-ahorn, Bergulme und Buche submontan bis mittelmontan an frisch-feuchten (Schutt-)Hängen in luftfeuchtem Lokalklima (Grabeneinhänge, Schluchten), z.B. Bingelkraut-Ahorn-Eschenwald (Mercuriali-Fraxinetum), Geißbart-Ahornwald (Arunco-Aceretum).

Fichten-Tannen-Buchenwald (Leitgesellschaft) in der (tief-)mittel-hochmontanen Stufe.
Vorwiegend Wollreitgras-Fichten-Tannen-Buchenwald (Calamagrostio villosae-(Abieti-)Fagetum) auf ärmeren, Quirlzahnwurz-Fichten-Tannen-Buchenwald (Dentario enneaphylli-(Abieti-)Fagetum mit Kleeschaumkraut (Cardamine trifolia) und Quirl-Weißwurz (Polygonatum verticillatum) auf basen- und nährstoffreicheren Silikatstandorten.

Montane Fichten– und Fichten-Tannenwälder als edaphisch oder lokalklimatisch bedingte Dauergesellschaften.
Waldschachtelhalm-Tannen-Fichtenwald (Equiseto sylvatici-Abietetum) auf vernäßten Flachhängen (Gleystandorte, „Fichten-Au“). Peitschenmoos-Fichtenwald (Mastigobryo-Piceetum) mit Torfmoos und Woll-Reitgras (Calamagrostis villosa) auf anmoorigen Standorten, oft in Inversionslagen; Moorrand-Fichtenwald.

Im Bereich von Hochmooren auf Torfböden Fichten-Rotföhrenwald (Vaccinio uliginosi-Pinetum syl-vestris) sowie Latschen- und Moorbirken-Bestände.