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Dynamische Waldtypisierung der Steiermark

Standortskartierer stehen im Wald, blaue T-Shirts

Das waldreichste Bundesland Österreichs, die Steiermark, verfügt über eine Million Hektar Wald. Nun beauftragte das Land Steiermark ein Konsortium unter der Beteiligung des BFW mit einer „dynamischen Waldtypisierung“, welche eine moderne Standortskartierung sowie ein Waldtypen-Handbuch für unter heutigen und künftigen Klimabedingungen umfasst.

Die Frage des Standortes ist eine der wichtigsten in der Forstwirtschaft. Aus diesem Grund wurden in dem Projekt FORSITE digitale Karten erarbeitet, auf denen die derzeitigen und künftigen Umweltbedingungen für die steiermärkischen Wälder dargestellt sind. Über die Karte wird es möglich sein, den geänderten Standort durch den Klimawandel bis in fünfzig Jahren darstellen zu können.

Waldbauliches Beratungswerkzeug für forstliche Praxis

Ziel ist es, durch die Abschätzung der Baumarteneignung und die Definition angepasster Baumartenmischungen für die abgeleiteten Waldtypen ein waldbauliches Beratungstool für die forstliche Praxis (GIS-Portal des Landes Steiermark) zur Verfügung zu stellen. Die Erhebungsarbeiten wurden in der Vegetationsperiode 2019 mit zwölf Erhebungsteams gestartet. Auf 3.600 Probeflächen wurden Informationen zu Topografie, Substrat, Boden, Vegetation und Zuwachs aufgenommen. Auf 360 Flächen wurden zudem Bodenproben gezogen und chemische sowie physikalische Parameter gemessen.

Bodengrube wurde im Wald ausgehoben, um Bodentyp zu bestimmen
Bodengrube wurde im Wald ausgehoben, um Bodentyp zu bestimmen

Basierend auf den Erhebungen der Standortseigenschaften wurden Modelle angewendet, um den Wärme-, Nährstoff- und Wasserhaushalt der Waldstandorte zu modellieren und flächendeckend als Themenkarten darzustellen. Durch die Verschneidung der einzelnen Themenkarten können sodann für die gesamte Waldfläche der Steiermark Standortseinheiten mit bestimmten Merkmalskombinationen abgeleitet und räumlich dargestellt werden.

Veränderungen durch Erderwärmung wird darstellbar

Die Regionalisierung der Klimadaten (historisch und künftig) soll eine „dynamische Waldtypisierung“ ermöglichen. Dabei werden nicht nur Standortstypen abgeleitet, die sich unter heutigen Klimabedingungen ausbilden. Im Rahmen des Projekts wurde auch dargestellt, mit welchen Veränderungen im Rahmen einer Erderwärmung für diese Standorte zu rechnen ist, um Entscheidungsgrundlagen für eine klimafitte Waldbewirtschaftung zur Verfügung zu stellen.

Das Projekt leitete die Universität für Bodenkultur (BOKU), Projektpartner waren neben dem BFW
die Karl-Franzens-Universität Graz, WLM Büro für Vegetationsökologie und Umweltplanung, ALPECON Wilhelmy Technisches Büro für Geowissenschaften, Joanneum Research Forschungsgesellschaft mbH, JRAquaConSol GmbH und die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG).

Weitere Informationen

GIS-Portal des Landes Steiermark: dynamische Waldtypisierung

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Klaus Klebinder, Bodenhydrologe am Institut für Naturgefahren am BFW erklärt, was Hydrologie ist und wie man Bodenhydrologe werden kann.