Abteilung
Immissions- &
Pflanzenanalyse
Die chemische Pflanzenanalyse wurde in Österreich erstmals seit der Jahrhundertwende zum Nachweis von Immissionseinwirkungen eingesetzt. In den Jahren 1955 bis 1980 wurden bereits auf 7 % der Waldfläche Österreichs vorwiegend in der Nähe von Industrieanlagen Nadel- und Blattproben untersucht.
1975 wurde die chemische Pflanzenanalyse im Forstgesetz als Mittel zum Nachweis von Immissionseinwirkungen gesetzlich verankert und in der Zweiten Verordnung gegen Forstschädliche Luftverunreinigungen (1984) wurden Grenzwerte zur Beurteilung von Immissionseinwirkungen festgelegt. Durch diese in Europa einmalige gesetzliche Verankerung war es möglich, die Pflanzenanalyse auch praktisch einzusetzen.
Heutzutage bilden diese Ergebnisse eine Grundlage der forstfachlichen Gutachten der Landesforstbehörden in forstrechtlichen Verfahren sowie in Verfahren nach dem Berg-, dem Abfallwirtschafts- und dem Gewerberecht und im UVP-Verfahren.
Auf den Intensivuntersuchungsflächen werden durch Depositionsanalysen (Regen und Schnee) u.a. Säure- und Schadstoffeinträge erfasst. Zusätzlich werden die Stoffeinträge durch Streufall gemessen.
Arbeitsschwerpunkte und Aufgaben
- Bundesweites forstliches Bio-Monitoringprogramm (Österreichisches Bioindikatornetz) zur Feststellung der räumlichen Variation und der zeitlichen Entwicklung von Immissionseinwirkungen und der Nährstoffversorgung
- Aufbereitung der Daten des Bioindikatornetzes als Internetdatenbank BIN-Online
- Erstellung von Gutachten unter anderem zur Unterstützung der Landesforstbehörden in forstrechtlichen Verfahren sowie in Verfahren nach dem Berg-, dem Abfallwirtschafts- und dem Gewerberecht und im UVP-Verfahren
- Betrieb des europäischen Koordinierungszentrums für Blatt- und Nadelanalysen im Rahmen des UN/ECE ICP-FORESTS Projektes (Forest Foliar Coordinating Centre – FFCC)
- Depositionsmessungen und Messung von Luftschadstoffen mit Passivsammler auf den Intensivuntersuchungsflächen (Level II).
- Chemische Untersuchungen von Nadel-, Blatt-, Steufall-, Bodenvegetation und Niederschlagsproben auf verschiedene Elementgehalte.
- Beratung im Bereich Biomonitoring und Pflanzenanalyse (Vertreter der Landesbehörden sowie von Industrieanlagen, Waldbesitzer, Ziviltechniker, Christbaumzüchter und Private)
- Feststellung von Belastungsschwerpunkten von Luftverunreinigungen mit Hilfe von Biomonitoring-Verfahren sowie mit Passivsammlern und Depositionsmessungen
- Betreuung der WEB-Datenbank
- Durchführung von qualitätsverbessernden Maßnahmen im Bereich der Pflanzenanalyse auf europäischer Ebene (Ringversuche, Hilfestellung an teilnehmende Labors, Vorträge)