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FORSTPRINT – Genetischer Fingerabdruck vom Saat- und Pflanzgut

Die Wahl der Herkunft ent­scheidet wesentlich zwischen Erfolg und Misserfolg einer Aufforstung. Mit dem Klimawandel wird es noch wichtiger, die geeignete Herkunft für den jeweiligen Standort auszusuchen.

Umso entscheidender ist es, dass die Herkunft von forstlichem Vermehrungsgut in der ganzen Handelskette von der Saatguternte bis zum Waldstandort korrekt angegeben und nachverfolgbar ist. Die Rechtsvorschriften in Österreich können derzeit die Identitätsfeststellung bis zum Endabnehmer nicht garantieren, da Kontrollen ohne genetische Tests die Identität letztendlich nicht feststellen können. Daher soll im Rahmen des von Bund, Ländern und der Europäischen Union geförderten Vorhabens „Genetischer Identitätsnachweis von Saat- und Pflanzgut im Forstbereich“, kurz FORSTPRINT, ein praxisreifes und einfach anzuwendendes Verfahren erarbeitet und erprobt werden.

Saatgutgewinnung

Das Verfahren soll kosteneffizient sein, auf Stichproben basieren und dazu beitragen, die Identität des forstlichen Vermehrungsguts zunächst für besonders wichtige und im Wald häufig gepflanzte Baum­arten zu ermitteln. Es wird nach der Etablierung am BFW permanent fortgeführt und basiert auf folgenden Prinzipien: Schon bei der Saatguternternte werden Proben genommen und eingelagert. Im Zuge der Kontrolle wird vom Saatgut im Handel oder vom Pflanzgut aus Baumschulen bei jedem Eigentumsübertritt ein genetischer Fingerabdruck erstellt, der mit dem aus der Probe verglichen wird. So kann die Identität der jeweiligen Vermehrungs­gut-Charge lückenlos dokumentiert werden.

Nachvollziehbares Verfahren

Entscheidend bei diesem Verfahren ist die Nachvollziehbarkeit: Für alle Teilnehmer der Wertschöpfungs­kette, das sind Ernteunternehmen, Baumschulen, Händler und Forstbetriebe, soll sichergestellt werden, dass der Ablauf der Pflanzenproduktion einwandfrei verlaufen ist und das gelieferte Vermehrungsgut der Herkunftsangabe entspricht. Denn trotz größter Sorgfalt bei der Ernte und Anzucht kann es entlang der Handelskette zu falschen Deklarationen kommen.

Durch FORSTPRINT können Schäden vorzeitig vermieden werden, die durch Pflanzgut falscher Identität mit potenziell mangelhaften Eigenschaften oder fehlender Anpassung an den jeweiligen Standort entstehen. Für die Etablierung von FORSTPRINT bedarf es der Anpassung der molekulargenetischen Methoden an die jeweilige Baumart. Ziel sind anwendungsreife Identitätsnachweise für acht verschiedene Baumarten. Im Weiteren wird ein praxisnahes Konzept ausgearbeitet und mit den verschiedenen Interessengruppen abgestimmt.

www.herkunftssicher.at