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Genetischer Fitnessparcours für Bäume

Jungwald mit Laubbäumen

Fitness ist nicht nur für den Lifestyle eine gefragte Eigenschaft, sondern auch bei unseren Waldbäumen. Diese sollen fit für die Herausforderungen der Klimaerwärmung sein. Im Projekt WaldFIT werden dafür neue Optionen erforscht.

Viele Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer stellen sich die Frage, auf welche Baumarten und Herkünfte sie künftig setzen sollen. Antworten darauf kann die Waldgenetik liefern: Etwa über verbesserte Herkunftsempfehlungen wichtiger Baumarten, denn es gibt innerhalb einer Baumart Unterschiede zum Beispiel bei der Trockentoleranz. Ein anderer Ansatz konzentriert sich auf das Pflanzverfahren, das für einen besseren Anwuchs ausschlaggebend ist.

Herkunftsversuche mit Fichte, Bergahorn und Douglasie

Dazu werden neue Flächen mit wichtigen heimischen Baumarten (Fichte und Bergahorn) und der nichtheimischen Baumart Douglasie angelegt. Auf diesen Versuchsflächen werden unterschiedliche Herkünfte, also Bäume derselben Art mit unterschiedlichen Eigenschaften, untersucht. Dabei steht die künftige Eignung von forstlichem Vermehrungsgut aus dem Ausland (u.a. vom südlichen Areal, von trockeneren Standorten) unter sich ändernden Klimabedingungen im Fokus, um daraus Herkunftsempfehlungen für die Praxis ableiten zu können. Darüber hinaus wird an konkreten Lösungen in Bezug auf die Trockentoleranz der Aufforstungen gearbeitet. Mit sogenannten Biomarkern soll klimafittes Pflanzgut frühzeitig identifiziert werden können.

Für die Versuche mit der nichtheimischen Douglasie wird eine Vielzahl an Herkünften verwendet, um deren Eignung für ein breiteres Spektrum an Standorten, insbesondere in Seehöhen über 1.000 m, zu erproben und um für tiefere Lagen neue Herkünfte aus dem südlichen Oregon und Kalifornien zu testen. Zusätzlich werden die Qualität und die genetische Vielfalt von Vermehrungsgut aus österreichischen Saatgutquellen untersucht.

Test von Hydrogelen

Ein weiterer Ansatz, um die Klimafitness zukünftiger Wälder zu erhöhen, besteht darin, den Anwuchserfolg von Aufforstungen zu erhöhen. Deshalb wird im Projekt für drei häufige Baumarten der Einsatz von Hydrogelen erforscht und ob damit der Wasserhaushalt an Standorten verbessert werden kann. Dies kann zu einer kosteneffizienten und rascheren Wiederbewaldung von Störungsflächen an weniger guten Standorten (insbesondere an exponierten Südhängen, steilen Lagen mit geringen Humusauflagen) führen.

Anbauempfehlungen für ein Spektrum nichtheimischer Baumarten

Die zahlreichen von der Forstpraxis, den Behörden und der Landwirtschaftskammer angelegten Pflanzungen werden in einer Datenbank erfasst. Mit diesen Daten werden Anbauempfehlungen für ein weites Spektrum nichtheimischer Baumarten und eine weiterführende Forschungsstrategie für die Nutzung dieser Arten in der österreichischen Forstwirtschaft untersucht.

Projektinfos

Projekttitel: WaldFIT
Projektpartner:
• Universität für Bodenkultur, Wien (BOKU)
• Österreichische Bundesforste AG (ÖBf)
• AgroBiogel GmbH
Fördergeber:
• Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft – Österreichischer Waldfonds
• FHP – Kooperationsplattform Forst Holz Papier

Kontakt

Marcela van Loo, Bundesforschungszentrum für Wald, Seckendorff-Gudent-Weg 8, 1131 Wien, marcela.vanloo@bfw.gv.at

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