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Klimabedingte Änderungen von Zuständen an Hängen & Bedeutung für Rutschungen

Das Projekt C3S-ISLS untersucht die Wirkung klimabedingter System­zustände und der Landnutzung auf spontanen Lockergesteinsrutschungen. Das BFW hatte im Rahmen des Projekts zwei Kernaufgaben: das Rutschungsinventar sowie die Unterstützung der Modellierung durch Beregnungsversuche und Boden­geoelektrik.

Die Rutschungsinventur kombinierte eine Archivinventur (A) und eine multi-temporale geomorphologische Inventur (B). Auf Ebene A wurden alle Rutschungen in den Bezirken Bregenz, Dornbirn und Feldkirch erfasst, die in Datenbanken dokumentiert sind. Die Inventur B basiert auf der flächendeckenden Auswertung von neun Orthofotoserien.

Höhere Rutschungsdichte

Dabei wurden 249,4 km² Fläche (10 Gemeinden) bearbeitet und 2379 Anbruchsflächen von Rutschungen verortet. Im Gebiet von Au wurde eine Land­nutzungserhebung für die Perioden 1972-1985 und 2001-2012 durchgeführt. In beiden Perioden haben die Weiderasen die höchste Rutschungsdichte (Rutschungen pro km² und Jahr).

© BFW
Abb. 1: Detaillierte Rutschungskartierung

Die Rutschungsdichte im Wald beträgt 1972-1985 nur 13 Prozent und 2001-2012, durch den extremen Starkregen im August 2005, 25 Prozent der Weiderasen. Die räumlich-zeitliche Rutschungsdichte 2001-2012 ist um das 4,6-fache signifikant höher als 1972-1985. Die höhere Dichte 2001-2012 ist durch die größere Zahl und Intensität der Starkregen, vor allem das Ereignis im August 2005, und nicht durch Landnutzungsänderungen verursacht worden.

Auch Aufforstungen von Weiden und Wiesen haben in diesen Ge­bieten unter der Wirkung von ex­tremen Starkregen die Rutschungsdichte mittelfristig nicht vermindert. Änderungen der Landnutzung führten jedoch zu einer stärkeren Zunahme der Rutschungsdichte. Entscheidend ist daher in solchen Gebieten die Erhaltung und Behandlung des vorhandenen Waldbestands.