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Klimafittes Saatgut für den Wald der Zukunft

Eine Hand hält mehrere Eicheln. Im Hintergrund ist verschwommen weiteres Eichensaatgut sichtbar.

Die Wiederbewaldung von Schadflächen wird zu einer der zentralen Herausforderungen in den nächsten Jahrzehnten, die durch einen Mangel an Saatgut deutlich verschärft werden könnte. Das Projekt FORSEE will diesem Umstand entgegenwirken.

Die Zukunft des Waldes liegt in einem winzigen Samenkorn. Dort sind alle Informationen gespeichert, die ein Baum für sein Wachstum braucht. Im Herbst wird es auf eine Reise geschickt und wenn die Umstände passen, fällt es auf fruchtbaren Boden und kann sich entwickeln. Die Klimaerwärmung stellt diesem Zyklus jedoch trockene Böden, zu hohe Temperaturen und noch weitere Hindernisse in den Weg. Erfolgt die Blüte der Bäume im Frühling früher als gewöhnlich, sind die Bestäuber vielleicht noch nicht bereit. Zudem ist auch das Risiko von Frostschäden höher. Trockenheit und Niederschlagsextreme wirken sich auf die Produktion und die Lebensfähigkeit von Pollen und Samen negativ aus. Bringt ein Baum trotz aller Widrigkeiten doch noch Samen hervor, kann es sein, dass sie an Keimfähigkeit eingebüßt haben. Der Mangel an Saatgut ist daher in Österreich und global eine ernsthafte Gefahr für Wiederbewaldungsprojekte.

Sechs Tannenzapfen im Längsschnitt auf einer Unterlage. Darunter ein Schild mit der Aufschrift "Neupölla 1"
Tannenzapfen im Längsschnitt. In schlechten Jahren kann es sein, dass diese keine keimfähigen Samen enthalten. Foto: Anton Aigner / BFW

Beobachten und verstehen

Gemeinsam mit dem BFW (Bundesforschungszentrum für Wald) arbeitet die BOKU (Universität für Bodenkultur) im Projekt FORSEE daran, die Situation von forstlichem Saatgut in Österreich zu verbessern. Wachstum und Samenproduktion von Bäumen werden stark von Wetter und Klimafaktoren beeinflusst. Welche spezifischen Zeitfenster und meteorologischen Faktoren diese Prozesse für die verschiedenen Baumarten antreiben, ist aber noch relativ unklar. So weiß man zum Beispiel, dass bei Buche und Fichte die Temperaturen des vorjährigen Sommers Auswirkungen auf die Samenproduktion haben, während bei der Eiche das Wetter während der Blühphase bestimmend ist.

Zu verstehen, welche Mechanismen dahinter stecken, gewährleistet eine verlässliche Entscheidungsgrundlage für die kurz- und mittelfristige Waldbewirtschaftung sowie die Verjüngungsplanung. Dafür ist es notwendig, die jährlichen Samenproduktionen verschiedener Baumarten und in verschiedenen Regionen regelmäßig zu beobachten. Zu diesem Zweck wird eine nachhaltige, konsistente Monitoringmethode für Samenproduktion entwickelt, die auch eine Verfeinerung von Prognosen jährlicher Saatguterträge ermöglichen soll.

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler tauchen noch tiefer in die genetische Materie ein. Sie wollen herausfinden, ob es eine Rolle für die Saatgutqualität und die genetische Vielfalt spielt, wenn die Saatguterntebestände klein sind und weit voneinander entfernt liegen. Außerdem wird untersucht, welche genetischen Voraussetzungen Saatgut und Keimlinge mehr oder weniger interessant für verschiedene Fressfeinde werden lassen. Am Schluss sollen praxistaugliche Konzepte die Versorgung mit hochqualitativem forstlichem Vermehrungsgut (FVG) langfristig sicherstellen.

Projektinfos

Projekttitel: FORSEE
Projekttitel lang: Saatgut für Österreichs klimafitte Wälder der Zukunft
Laufzeit: 01.09.2021 – 31.12.2024
Fördergeber: Waldfonds des BML
Auftraggeber: BOKU – Universität für Bodenkultur Wien, Institut für Waldökologie
Projektpartner: BFW – Ökologische Genetik

Kontakt

Anton Aigner, Bundesforschungszentrum für Wald, Seckendorff-Gudent-Weg 8, 1131 Wien, anton.aigner@bfw.gv.at

Logo Waldfonds Republik Österreich

Weitere Informationen

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