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Urbane Miniwälder – fit für die Zukunft?

Bepflanzte Grünfläche mit Jungbäumen zwischen Wohnblöcken

Miniwälder, auch oft als „Tiny Forests“ bezeichnet, sind dichte Anpflanzungen mit Bäumen und Sträuchern auf kleinen Flächen (üblicherweise unter 1000 m2). Sie werden als innovative Lösung zur Verbesserung des Stadtklimas, zur Förderung der Biodiversität und zur Schaffung von grünen Oasen in stark bebauten Regionen immer beliebter. Es fehlen jedoch umfassende wissenschaftliche Studien und Handbücher zum Management von urbanen Miniwäldern. In zwei neuen Projekten des BFW werden dafür Grundlagen erarbeitet.

Im Herbst 2024 werden drei neue Forschungs-Miniwälder in Wien und Niederösterreich angelegt. Ein Miniwald entsteht in der HBLFA Gartenbauschule Schönbrunn, einer in Wiener Neustadt und einer auf einer Fläche der Österreichischen Bundesgärten in Wien. Miniwälder erfüllen viele auf ökologische und soziale Funktionen. Sie bieten einer Vielzahl von Pflanzen- und Tierarten Lebensraum, tragen zur Artenvielfalt und zum Naturschutz bei. Darüber hinaus binden sie Kohlendioxid, verbessern die Luftqualität, regulieren das städtische Mikroklima und tragen dazu bei, Sturzfluten zu reduzieren, indem sie Regenwasser aufnehmen und zurückhalten. Und die Stadtbevölkerung profitiert von der Schaffung von Grünraum. Diese vielseitigen Ökosystemleistungen werden im Zuge der Projekte erforscht. Wichtig ist auch zu klären, welche Gehölze klimatauglich sind und sich für solche Anpflanzungen besonders eignen.

Im Projekt wird auch ein umfangreiches Monitoring des Tiny Forest beim CAPE10 Haus in Wien durchgeführt. Der Miniwald wurde im November 2022 angepflanzt.

Zeichnung, die den Flächenplan und die Versuchsfläche des Projekts visualisiert
Flächenplan für die Versuchsfläche in Wiener Neustadt

Praktisches Wissen und Kompetenz aufbauen

Mit diesen Projekten soll unter Einbeziehung der lokalen geographischen, klimatischen und kulturellen Rahmenbedingungen praktisches Wissen und Kompetenz in Österreich aufgebaut werden. Somit können künftig Hürden in der praktischen Umsetzung überwunden werden. Es gibt unzählige potenzielle Standorte, wo Miniwälder entstehen könnten, da sie auf sehr kleiner Fläche umsetzbar sind. Mit dem geschaffenen Know-how werden hoffentlich bald mehr urbane Miniwälder entstehen, die sowohl der Bevölkerung als auch der Tier- und Pflanzenwelt zugutekommt.

Für die Praxis sind folgende Outputs vorgesehen:

  • Empfehlungen zur Vorbereitung des Standortes und eines Design- und Bepflanzungsplans
  • Pflanzenliste mit klimafitten Baum- und Straucharten
  • Managementempfehlungen
  • Biodiversitätsdaten zu Fauna und Flora
  • Echtdaten zu Mikroklima und Feinstaubbelastung
  • Eckdaten zur Kohlenstoffbindung
  • Eckdaten zur Nutzung und Akzeptanz von Seiten der Bevölkerung
  • Empfehlungen für Aufklärungsarbeiten der Bevölkerung und Bewusstseinsschaffung
  • Wissenschaftlich-basierte Information für die Kommunikation mit den Bürger:innen und Entscheidungsträger:innen

Die Projekte werden in Kooperation des Botanischen Gartens der Universität Wien und der Höheren Bundeslehr- und Forschungsanstalt (HBLFA) Gartenbauschule Schönbrunn durchgeführt. Das Projekt „Urmini“ wird über das DaFNE Programm des Ministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft finanziert, das Projekt „CAPE10“ durch die OMV.

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