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Vielfalt und Widerstandsfähigkeit künftiger europäischer Wälder verbessern

Gruppenfoto der Teilnehmer:Innen in einer Halle vor einem großen Weihnachtsbaum

Das fünfjährige Projekt OptFORESTS will den Schutz und die nachhaltige Nutzung forstlicher Genressourcen in Europa angesichts der ökologischen und gesellschaftlichen Herausforderungen unterstützen.

In Anbetracht der Herausforderungen, die der Klimawandel für die Wälder mit sich bringt, fordern neue europäische Politikvorgaben verstärkte Anstrengungen zur Wiederherstellung von Waldökosystemen durch massive Baumpflanzungen bis 2030 unter Beachtung ökologischer Grundsätze. Dieses Ziel kann nur erreicht werden, wenn forstgenetische Ressourcen (FGR) geschützt und forstliches Vermehrungsgut (FVG) wie Früchte, Samen, Zapfen und Pflanzenteile nachhaltig bewirtschaftet wird und gleichzeitig ein gut entwickelter Baumschulensektor gefördert wird, der die Anpflanzungs- und Wiederherstellungsmaßnahmen unterstützt.

Netzwerk aufbauen

Das Horizon Europe OptFORESTS Projekt zielt darauf ab, neues Wissen in diesem Bereich zu generieren, Daten zu systematisieren und Netzwerkpartnerschaften für die Produktion, den Einsatz, das Management und die Erhaltung von diversifiziertem und anpassungsfähigem FGR und FVG im Angesicht des Klimawandels zu schaffen.

Die Hauptaufgabe von OptFORESTS in den nächsten fünf Jahren (2022-2027) besteht darin, eine größere Anzahl artenreicher (natürlicher oder gepflanzter) und optimal bewirtschafteter Wälder sicherzustellen, um die Auswirkungen des Klimawandels abzumildern. Zu diesem Zweck werden im Projekt Forschungsarbeiten durchgeführt:

  • zur Auswahl vielfältigen Vermehrungsgutes, einschließlich der Mischungen von Arten und Herkünften, die an künftige Klimazonen angepasst sind,
  • zur Erprobung und Umsetzung einer neuen, an Mischwälder angepassten Waldbewirtschaftung, die die nachhaltige Nutzung und Widerstandsfähigkeit natürlicher Wälder fördert und ihre hohe genetische Vielfalt bewahrt,
  • zur Ausweitung und Diversifizierung der Baumschulproduktion und Entwicklung von natur-basierten Lösungen (NBS), die sich auf FGR, erweiterte Informationssysteme und kulturelle Wege zur Förderung der biologischen Vielfalt und der Ökosystemleistungen der Wälder stützen.

Welche Herausforderungen liegen vor uns?

OptFORESTS wird von einem Konsortium von 19 Partnern aus ganz Europa gebildet und vom Nationalen Institut für Agrar-, Lebensmittel- und Umweltforschung (INRAE; Frankreich) koordiniert; mehr als 100 Forscher und Interessenvertreter mit Fachwissen in den Bereichen Ökologie, Forstwirtschaft, Genetik, Modellierung und sozioökonomische Analyse arbeiten darin zusammen. Das Bundesforschungszentrum für Wald (BFW) ist der einzige Partner aus Österreich und ist insbesondere in den Arbeitspaketen zu forstlichen Baumschulen und der Modellierung künftiger Herkunftswahl involviert.

Mit diesem multidisziplinären Team wird OptFORESTS die Anpassungs- und Biomasseeigenschaften in bestehenden und neu angelegten Herkunftsversuchen der nächsten Generation bewerten und die Leistung nicht nur für einzelne Arten oder Herkünfte, sondern auch für deren Mischungen analysieren. Weiters sollen die Erhaltung und Nutzung besonderer Herkünfte für die Wiederherstellung und Bewirtschaftung von Ökosystemen (z. B. ökologisch marginale Herkünfte) gefördert und die künftige Anpassung von Bäumen in verschiedenen Lebensstadien modelliert werden indem die Genomik in den aktuellen Modellierungsrahmen integriert wird. Darüber hinaus sollen neue, hocheffiziente Züchtungsbemühungen für eine große Anzahl von in der europäischen Forstwirtschaft bisher wenig genutzten Baumarten durchgeführt werden.

In einem Seminarraum spricht Koordinator Santiago C. González-Martínez vor einer Gruppe sitzender Teilnehmer:Innen
Santiago C. González-Martínez (INRAE), Koordinator von OptForests, bespricht mit dem Konsortium Möglichkeiten zur Verringerung des Kohlenstoff-Fußabdrucks während des Projekts. Foto: Anna Maria Farsakoglou

Europäischen Baumschulsektor analysieren

Ergänzend dazu werden die Auswirkungen von Waldbau und landschaftlicher Heterogenität auf die genetische Vielfalt untersucht und neue waldbauliche Optionen für Mischwälder entwickelt, die auch genetische Faktoren berücksichtigen. Mit Hilfe von Schulungssoftware (Marteloscope) und langfristigen Demonstrationsflächen, sollen diese waldbaulichen Lösungen zur Wiederherstellung der biologischen Vielfalt in verschiedenen biogeografischen Regionen Europas vorgestellt werden.

Um eine optimale Versorgung mit diversifiziertem FVG zu ermöglichen, wird OptFORESTS den europäischen Baumschulsektor eingehend untersuchen, den künftigen FVG-Bedarf prognostizieren, verbesserte Pflanzenproduktionstechnologien entwickeln und die Zusammenarbeit zwischen Baumschulen fördern. Schließlich werden die NBS und entsprechende Instrumente gemeinsam mit lokalen und EU-weiten Interessenvertretern entwickelt und eine Kosten-Nutzen-Analyse sowie eine Lückenanalyse der wichtigsten sozioökonomischen, ordnungspolitischen und politischen Fragen erstellt.

OptFORESTS ist ein wichtiges Projekt zur Erzielung langfristiger Auswirkungen im Zusammenhang mit der Bewältigung des Klimawandels und von Naturkatastrophen bei gleichzeitiger Erhaltung oder Steigerung der biologischen Vielfalt und der Ökosystemleistungen der Wälder sowie zur Unterstützung internationaler Vereinbarungen und der EU-Politik im Rahmen des europäischen Green Deals und zur Verknüpfung mit ähnlichen Initiativen auf anderen Kontinenten.

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Dieses Projekt wird mit Mitteln aus dem Forschungs- und Innovationsprogramm Horizont Europa der Europäischen Union unter der Finanzhilfevereinbarung Nr. 101081774 gefördert.