BFW-Projekt „What the bug?!“ erhält Auszeichnung zu Bildung für nachhaltige Entwicklung
Das Bundesforschungszentrum für Wald (BFW) gewann mit dem Projekt „What the bug?!“ den Preis für nachhaltige Bildung in der Kategorie „Kooperieren“, die Performance des Projektteams überzeugte am 17. Oktober 2024 Jury und Publikum in der Wiener Urania.
Ein überdrehtes Glühwürmchen, 125.000 Borkenkäfer, schillernde Schokolade und verliebte Eichenbockkäfer begeisterten das Publikum bei der BFW-Performance. Projektleiterin Irene Gianordoli und ihr Team gewannen dank dieser Präsentation und einem Online-Voting die Auszeichnung. Die Jury lobte besonders die humorvolle Darstellung und den innovativen, generationenübergreifenden Ansatz, der sowohl Jugendliche als auch Senior:innen einbezog. Fakten wurden in spannende Geschichten verpackt, die im Gedächtnis bleiben.
Im Projekt „What the bug?! Cross-generational Storytelling“ setzt das BFW auf Wissenschaftskommunikation zur Waldforschung, mit einem speziellen Fokus auf Waldinsekten. Ein interaktives Science-Quiz brachte Jugendlichen die Bedeutung von Waldinsekten in einer vom Klimawandel geprägten Welt näher. „Wir stellten Fragen wie: Wie katapultieren sich Schnellkäfer durch die Luft? Wie kann der Schwarze Kiefernprachtkäfer Waldbrände aus vielen Kilometern Entfernung wahrnehmen?“, erklärt Irene Gianordoli. Gemeinsam mit Wissenschaftskommunikator Bernhard Weingartner veranschaulichten sie diese Phänomene durch Experimente. Das Projekt „What the bug?!“ erhielt Unterstützung vom Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie.
Science-Quiz für den Schulunterricht
Ein speziell für Schüler:innen der Sekundarstufe I entwickeltes Science-Quiz fördert die Beteiligung und Aufmerksamkeit im Unterricht. Die Lehrperson benötigt lediglich ein Smartphone, während die Schüler:innen Karten mit individuellen QR-Codes erhalten, um an den Abstimmungen teilzunehmen. „Diese innovative Methode bietet eine inspirierende und lehrreiche Erfahrung für die Schüler:innen“, betont Irene Gianordoli.
Erzählcafé, kein Kaffeeklatsch
Eine weitere Methode waren Science-Erzählcafés, die den Dialog zwischen den Beteiligten förderten. Hier ging es nicht um Diskussionen, sondern ums Zuhören. Historiker und Fortbildner Gert Dressel moderierte die Erzählcafés, die Raum zur Reflexion der eigenen Lebensgeschichte, Perspektivenwechsel zwischen Jung und Alt sowie zum Austausch von Erfahrungen boten.
Das Science-Quiz und die Science-Erzählcafés wurden im Rahmen des Oma-Opa-Projekts, einem Wiener psychosozialen Lernprojekt mit Senior:innen und sozial benachteiligten Kindern und Jugendlichen, getestet und evaluiert. Beide Methoden wurden in Multiplikator:innen-Workshops vermittelt, um nachhaltig möglichst viele Menschen zu erreichen.
Der Wissenschaftsskepsis entgegenwirken
„Das Projekt versucht der latenten Wissenschaftsskepsis in Österreich etwas entgegenzusetzen und das Thema Biodiversität spielerisch zu vermitteln. Auf diese Weise trägt das BFW dazu bei, dass faktenbasiertes Wissen an Relevanz gewinnt“, erklärt BFW-Leiter Peter Mayer.
Rückfragen an
Christian Lackner, BFW, christian.lackner@bfw.gv.at, 0664 8412702