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Applaus für den Ahorn

Um mehr über die genetische Vielfalt des Berg- und Spitzahorns zu erfahren, arbeitet das BFW nun an einem zweieinhalbjährigen Projekt, das sich zum Ziel setzt, die Zukunft dieser wichtigen Mischbaumarten zu sichern.

Der Bedarf an Bergahorn in Österreich ist hoch. So hoch, dass die heimischen Samenplantagen mit der Produktion nicht nachkommen und ausländisches Material einführen müssen, das womöglich nicht standortsangepasst ist oder zu geringe genetische Vielfalt aufweist. Wichtig ist es hier, die Herkunft des Materials genau nachzuverfolgen, um zu verhindern, dass falsch deklariertes Vermehrungsgut in den Handel kommt. Was wäre die Folge? Schlechtwüchsige Bestände, die weder die ökologischen noch die wirtschaftlichen Ziele erfüllen.


Der Spitzahorn gilt generell trockenresistenter als der Bergahorn. © BFW

Der Spitzahorn wiederum gehört zu den selteneren Waldbaumarten und wird im Vergleich zum Bergahorn im Wald weniger gepflanzt, obwohl das Holz vielseitig verwendbar und wertvoll ist. Die Baumart hat ein kontinental geprägtes Verbreitungsgebiet und gilt generell als trockenresistenter als der Bergahorn. Dem Spitzahorn wird in Folge der Klimaerwärmung künftig auch eine erhöhte Bedeutung in den Wäldern Österreichs zukommen. Leider ist derzeit kaum regional angepasstes Saatgut erhältlich: 95 Prozent wird aus dem Ausland eingeführt. Dieses Problem erkennen nun Experten zunehmend: Beim „Biodiversitätsindex Wald“ etwa wird der Spitzahorn als eine der bedeutsamen Arten geführt.

Das Projekt Applaus will nun – gefördert durch Mittel von Bund, Ländern und der Europäischen Union und in Kooperation mit vier Bundesländern – diesen Umständen entgegentreten. Auf dem Programm stehen die Erstellung einer Gendatenbank zu den bereits in Samenplantagen gesicherten Klonen des Bergahorns, die Suche nach Spitzahorn-Populationen, die künftig beerntet werden können und der Aufbau eines Klonarchives für den Spitzahorn, in dem ein wichtiger Teil seiner genetischen Vielfalt in Österreich gesichert wird.

Alle Aktivitäten stehen im Zeichen einer nachhaltigen Aufforstung der österreichischen Wälder mit Berg- und Spitzahorn. Auch wenn diese beiden Arten als Einzelbäume breitenwirksam attraktiv sind, wird einiges an Wissensvermittlung notwendig sein, um das Wissen über diese Art auch in der Forstpraxis zu festigen.

Website

Berg- und Spitzahorn – Baumarten mit Zukunftspotenzial