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Forstgenetische Ressourcen effizienter nutzen

Großaufnahme eines Douglasien-Stammes

„Plusbäume“ werden in besonders qualifizierten Saatguterntebeständen ausgewählt – zur Verbesserung forstgenetischer Produktionsfaktoren

Der rasch voranschreitende Klimawandel erfordert ein Umdenken von einer nahezu ausschließlich auf Naturverjüngung ausgerichteten Forstwirtschaft. Waldbestände, welche mit besonders ausgewähltem Pflanzgut verjüngt worden sind, können zudem zu einer forstwirtschaftlichen Leistungssteigerung führen. Diese Strategie kann jedoch nur zum Erfolg führen, wenn strenge Auswahlkriterien bei der Saatgutbeschaffung angewendet werden.

The Best-of Saatgut

Von den 5000 zugelassenen Waldbeständen für Saatguternte in Österreich werden im Jahresmittel weniger als drei Prozent tatsächlich zur Gewinnung von Saatgut genutzt. Das Projekt PLUSBAUM soll dazu beitragen, vorhandene forstgenetische Ressourcen effizienter zu nutzen. In diesem Projekt werden aus bereits zugelassenen österreichischen Saatguterntebeständen die qualitativ besten ausgewählt. In diesen Beständen soll die Saatguternte ein wesentliches Betriebsziel darstellen und die waldbauliche Behandlung derselben dauerwaldartig sein. Dies schließt ein, dass die Saatguternte am „stehenden Stamm“ erfolgen kann.

In diesen PLUSBAUM-Beständen werden anschließend besonders hochwertige Einzelbäume ausgesucht. Die Auswahl dieser „Plusbäume“ erfolgt nach phänotypischen Merkmalen. Es werden baumartenspezische Merkmale (z.B. Wurzelanlauf nur für Bergahorn und Rotbuche) und auch baumartenübergreifende Merkmale (Schnürigkeit, Standfestigkeit, Stammquerschnitt, Stamm in Längsrichtung, Astwinkel, Aststärke) erhoben.

Dauerhaft markiert

Für das Projekt wurde darauf geachtet, dass alle bereits zugelassenen Saatguternte Bestände hinsichtlich Beerntungsmöglichkeit, Flächengröße, Alter und forstwirtschaftlichen Betriebsinteresse dauerhaft als PLUSBAUM-Bestände geeignet sind. Es wird versucht, jede Hauptwaldgesellschaft und Höhenstufe durch möglichst zwei PLUSBAUM-Bestände pro Hauptbaumart abzudecken. Sind alle Voraussetzungen erfüllt, werden die individuell ausgewählten Plusbäume nach Rücksprache mit dem/der Eigentümer*in dauerhaft am Wurzelanlauf gekennzeichnet, die Koordinaten vermerkt, der „Mutterbaum“ fotografiert und in die PLUSBAUM-Datenbank aufgenommen.

Alle Stakeholder entlang der Saatgutwertschöpfungskette werden in Form von Workshops und Zeitungsartikeln über das Projekt informiert. Für Waldeigentümer*innen werden darüber hinaus finanzielle Fördermöglichkeiten der gezielten PLUSBAUM-Bestandespflege gemeinsam mit dem zuständigen Ministerium (BMLRT) eruiert.

Exemplarische Fotos aus der BFW-Plusbaumdatenbank