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Runde zwei für Hydrobod

Hochwassermarken ain einen Stein gemeiselt

Hydrologische Bodenkennwerte, wie die hydraulische Leitfähigkeit (Fähigkeit des Bodens Wasser in die Tiefe zu leiten), das Gesamtporenvolumen (Luftraum innerhalb des Bodenkörpers) oder die nutzbare Feldkapazität (Wasserspeicher-vermögen des Bodens) stellen eine wichtige Datenbasis für Anwendungen in der hydrologischen Praxis dar.

Zahlreiche Modelle zur Vorhersage von Hochwasser-ereignissen basieren auf diesen Kenngrößen. In der ersten Phase des Projektes HYDROBOD-NÖ konnten solche Kennwerte flächendeckend für das gesamte Bundesland Niederösterreich erstellt werden: Die Ergebnisse bestanden die ersten Anwendungen im operativen Betrieb des forsttechnischen Dienstes für Wildbach- und Lawinenverbauung und bei der Niederösterreichischen Landesregierung.

Anteil der Oberflächenabflusskomponenten

Neue Grundlagen

Die erstellten Karten basieren auf vorhandenen Kartengrundlagen zum Boden, der Vegetation und der Geologie. Seit Abschluss der ersten Phase von HYDROBOD konnten weitere Landesteile von Niederösterreich durch die landwirtschaftliche Bodenkartierung erhoben werden. Diese neuen Grundlagen werden nun in die bestehende Datenbasis eingearbeitet, was zu einer deutlichen Verbesserung der Datenqualität in den neu kartierten Gebieten führen wird.

Im Zuge der Arbeiten in der ersten Phase entwickelte sich die Idee, über ein einfaches hydrologisches Modell aus den Basisdaten Abflussbeiwerte und dominante Abflussreaktionstypen für unterschiedliche Niederschlagsszenarien abzuleiten. Der Abflussbeiwert stellt eine Kenngröße dar, der den Anteil an abfließendem Wasser im Verhältnis zum Niederschlag beschreibt – je höher der Abflussbeiwert desto mehr Abfluss entsteht an einem Standort.

Unterschiedliche Szenarien

Der dominante Abflussreaktionstyp beschreibt den hydrologisch bedeutendsten Prozess an einem Standort. Im Allgemeinen verschiebt sich der dominante Typ von Oberflächenabfluss (direkter Abfluss an der Geländeoberfläche auf Grund von limitierter Infiltrations-kapazität des Bodens) bei kurzen Gewitterregen hin zu Zwischenabflussprozessen (Abfluss innerhalb des Bodenkörpers oder im tieferen Untergrund) bei langen Niederschlagsereignissen.

Während an der Oberfläche abfließendes Wasser sehr rasch in die Bäche und Flüsse gelangt und somit zu einem schnellen Anstieg des Abflusses führt, gelangt das Wasser im Boden langsam und stark gedämpft in die Gewässer.

Validierte Ergebnisse

In der zweiten Phase von HYDROBOD-NÖ sollte dieses hydrologische Modell weiterentwickelt werden, damit dem/r Anwender/in die Wahl der Rahmenbedingungen (Niederschlagsdauer und -summe, Vorfeuchtebedingungen, Verschlämmungszustand) flexibel ermöglich wird. Ein weiterer zentraler Arbeitsinhalt liegt in der Validierung der Modellergebnisse durch die Auswertung von reellen Niederschlag-Abfluss-Ereignissen in ausgewählten Einzugsgebieten in Niederösterreich.

Kooperationspartner: Institut für Kulturtechnik des Bundesamtes für Wasserwirtschaft

Linktipps

HYDROBOD2 – Hydrologische Bodenkenndaten Niederösterreich – Endbericht und Rasterdaten
Niederösterreich Planungsdaten: Oberflächengewässer

Bild oben rechts: Hochwassermarken, FOTOCREDIT. Dario Premm / pixelio.de

 

 

 

 

 

 

 

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