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Transnationale Abschätzung des Risikos von Stürmen und deren Folgen

Aufsicht auf eine Berglandschaft mit vielen gefallenen Bäumen

Im Alpenraum werden zunehmend Spätherbst- und Winterstürme beobachtet, die große ökologische und sozioökonomische Schäden verursachen, z.B. der Sturm Vaia (auch bekannt als Adrian), der im Herbst 2018 Italien, Österreich, Frankreich und die Schweiz heimsuchte.

Solche Schadensereignisse können in ihrer Häufigkeit und Intensität durch den Klimawandel beeinflusst werden, wofür sich die derzeit verfügbaren Instrumente zur Risikobewertung und -prävention – insbesondere auf grenzüberschreitender Ebene – als unzureichend erweisen. Die Notwendigkeit, Entscheidungsträger und Interessenvertreter mit verbesserten, harmonisierten und standardisierten Instrumenten und Richtlinien auszustatten, um so effiziente Risikoanalysen auch für grenzüberschreitende Gebiete zu ermöglichen, steigt.

Im Rahmen des UCPM Projekts (Union Civil Protection Mechanism) TRANS-ALP (Transboundary Storm Risk and Impact Assessment in Alpine Regions) arbeiten daher Institutionen* aus Italien und Österreich zusammen, um für das Gebiet Trentino-Alto Adige/Südtirol, Venetien sowie Osttirol und die jeweiligen angrenzenden Regionen eine verbesserte Vorhersage der Auswirkungen solcher Sturmereignisse zu entwickeln und eine integrierte Methodik für eine Multi-Hazard-Risikobewertung zu ermöglichen.

In einem ersten Schritt werden auf Grundlage meteorologischer Aufzeichnungen sowie verfügbarer Simulationen für historische Stürme entsprechende Gefährdungsintensitäten abgeleitet. Wetterinformationen zu den einzelnen Sturmereignissen werden in einer Datenbank zusammengeführt und für eine physikalisch-konsistente Erfassung von Wettermustern, die Schäden verursachen, genutzt.

Foto: © BFW

Der Hauptbeitrag des BFW zu TRANS-ALP ist die Analyse von Ansätzen und Methoden zur Kartierung von Sturmschäden. Vorhandene Dokumentationsansätze und Datenquellen werden in Hinblick auf ihren räumlichen Maßstab und die Klassifizierungssysteme (d.h. den Grad der Standardisierung) bewertet, um Empfehlungen für ein harmonisiertes grenzüberschreitendes Klassifizierungssystem vorzuschlagen.

Bei der Schadensanalyse wird dabei auch ein Schwerpunkt auf mögliche Kaskadeneffekten gelegt: Veränderungen der Waldbedeckung nach Stürmen können einerseits unmittelbare Auswirkungen auf Rutschungen und Lawinen haben (durch Schaffung neuer Prozessbereiche), andererseits aber auch indirekte, verzögerte Auswirkungen durch die Verringerung der Vitalität und Widerstandsfähigkeit der verbleibenden Waldbedeckung, z.B. durch Borkenkäferkalamitäten als Folgeescheinungen. Um die Wirkungen geräumter und ungeräumter Windwurfflächen in Hinblick auf Lawinenanbrüche zu erforschen, erhebt das BFW Fernerkundungs- und In-situ-Daten vor allem mit Hilfe von Drohen-Photogrammmetrie und Schneedeckenbeobachtungen in einem Pilotgebiet. Daraus werden Methoden entwickelt und Empfehlungen abgeleitet, die das Gefahren- und Risikomanagement im alpinen Raum unterstützen sollen.

*) Eurac Research (Italien, Lead Partner), EPC – European Project Consulting srl (Italien), ARPAV – Agenzia Regionale per la Prevenzione e Protezione Ambientale del Veneto (Italien), ZAMG – Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (Österreich)

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Marc Adams arbeitet am BFW-Institut für Naturgefahren, Abteilung Schnee und Lawinen, und berichtet über seine Tätigkeiten und seinen Werdegang.