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Der Wald an und für sich – BioMon für Bildungszwecke

Naturwaldreservate (NWR) sind Waldflächen, die für die natürliche Entwicklung des Ökosystems Wald bestimmt sind und in denen jede unmittelbare Beeinflussung unterbleibt. In Österreich gibt es derzeit 195 solcher Naturwaldreservate mit einer Gesamtfläche von rund 8400 Hektar. Das Bundesforschungszentrum für Wald (BFW) hat ursprünglich im Rahmen der Umsetzung der Beschlüsse der Ministerkonferenz zum Schutze des Waldes in Europa (Forest Europe) auf nationaler Ebene die Aufgabe übernommen, ein repräsentatives Netzwerk aufzubauen, das alle Waldtypen Österreichs abdeckt und  sowohl wissenschaftlich als auch administrativ zu betreuen.

Neuere Entwicklungen im Zusammenhang mit der Implementierung der Europäischen Biodiversitätsstrategie „Lebensversicherung und Natur-kapital: Eine Biodiversitätsstrategie der EU für das Jahr 2020“ machen auch die Wichtigkeit von Information und Bildung als wesentlichen Baustein zur Sicherung der Biodiversität deutlich (Homepage www.naturwaldreservate.at). Das nun laufende Biodiversitäts-Monitoring (BioMonNWR) für Bildungszwecke soll dabei vor allem sicherstellen, dass das Wissen über das Netz der Naturwaldreservate und die Naturwaldforschung in der Öffentlichkeit nachhaltig aufbereitet und verankert wird.

Wissen über den Wald

Im Rahmen von BioMonNWR konzentriert man sich auf ausgewählte NWR, die als Referenzflächen die wichtigsten natürlichen Waldgesellschaften in Österreich abbilden. Die Gewinnung und Interpretation von  Datenreihen und Kennzahlen zu aktuellen waldökologischen Fragen sind dabei besonders für jene interessant, die die Verantwortung haben, den Wald zu betreuen. Ein Schwerpunkt des Projektes liegt auch in der Erfassung und Typisierung von Standort-Schutzwäldern. Während Objektschutzwälder einer besonderen Bewirtschaftung und Pflege bedürfen, um die Schutzwirkung für Siedlungen und Infrastruktureinrichtungen aufrecht zu erhalten, schützen Standortschutzwälder ihren Standort und sich selbst. Diese sind aber um nichts weniger wichtig, auch wenn es nicht um die direkte Schutz-wirkungen geht, sondern um die Erhaltung der Walderwirkungen im weiteren Sinne. Und da es sich meist um Sonderstandorte auf besonderen Geländeverhältnissen und Böden handelt, beinhalten diese Standortschutzwälder meist auch seltene Waldgesellschaften und rare Spezialisten der Pflanzen- und Tierwelt.

Es geht um Grundlagenarbeit

Die Aufbereitung und Weitergabe von Wissen über diese wichtigen ökologischen Prozesse und naturschutzfachlichen Indikatoren sollen Menschen motivieren, die mit dem Wald zu tun haben. Es sollen sowohl die  WaldeigentümerInnen, die Partner sind für die Umsetzung von Naturschutzmaßnahmen im ländlichen Raum, als auch eine breitere Öffentlichkeit erreicht werden. Die ausgewählten Referenzflächen sind auch als Exkursionsziele und Schulungsobjekte interessant und werden entsprechend genutzt. 

Kooperationsopartner: Ministerium für ein lebenswertes Österreich, BesitzerInnen der Naturwaldreservate, Univ. für Bodenkultur (Diplomarbeiten)

© BFW
Mannaeschen-Hopfenbuchenwald im Naturwaldreservat Warmbad Villach