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Waldtypisierung Steiermark abgeschlossen

2 Personen betrachten Moose, die am Waldboden wachsen

Die Steiermark ist das waldreichste Bundesland Österreichs, sie verfügt über eine Million Hektar Wald. Bei bis zu 4 Grad Celsius höheren Jahresmitteltemperaturen wird sich der Wald drastisch verändern. Daher beauftragte das Land 2018 ein Konsortium unter der Beteiligung des Bundesforschungszentrums für Wald (BFW) mit der Erarbeitung der ökologischen Grundlagen für eine dynamische Waldtypisierung. Dieses Projekt umfasste eine moderne Standortskartierung unter heutigen und künftigen Klimabedingungen.

Die Frage des Standortes ist eine der wichtigsten in der Forstwirtschaft, da davon die Baumartenwahl und die waldbauliche Behandlung abhängen. Aus diesem Grund wurden im Projekt FORSITE („Waldtypisierung Steiermark“) digitale thematische Karten erstellt, welche die derzeitigen und die künftigen Umweltbedingungen für die steiermärkischen Wälder zeigen. Damit wird es möglich, die Veränderungen der Standorte in der nahen Zukunft (2035 – 2065) und in der fernen Zukunft (2070-2100) darzustellen.

Umfassende Erhebungen

Die Erhebungsarbeiten wurden in der Vegetationsperiode 2019 mit zwölf Erhebungsteams durchgeführt. Insgesamt wurden auf 3.600 Aufnahmeflächen Informationen zu Topografie, Substrat, Boden, Bestand, Vegetation und Zuwachs im Gelände erhoben. Auf mehr als 400 Flächen werden zudem Bodenproben gezogen und chemische sowie physikalische Parameter gemessen.

Digitales Waldbauliches Beratungswerkzeug für forstliche Praxis

Basierend auf den Erhebungen der Standortseigenschaften und bereits vorliegenden Datenbeständen (wie z.B. zu Klimaparametern, digitales Höhenmodell) wurden Modelle zur Klassifikation angewendet, um den Wärme-, Nährstoff- und Wasserhaushalt der Waldstandorte zu charakterisieren und flächendeckend als Themenkarten darzustellen. Durch die Verschneidung der einzelnen Themenkarten konnten sodann für die gesamte Waldfläche der Steiermark Standortseinheiten mit bestimmten Merkmalskombinationen abgeleitet und räumlich dargestellt werden.

Als Endprodukt wurde ein Beratungsinstrument für die forstliche Praxis entwickelt, welches für jeden Waldort der Steiermark konkrete Empfehlungen für eine standortangepasste, „klimafitte“ Baumartenwahl unter dem Aspekt des Klimawandels bietet. Es ermöglicht den steirischen WaldbesitzerInnen, die Auswirkungen der Klimaerwärmung auf ihren Wald für die nächsten 80 Jahre digital in hoher räumlicher Auflösung (Maßstab 1:25.000) abzurufen und in ihre waldbaulichen Entscheidungen insbesondere bei der Baumartenwahl einfließen zu lassen.

Online-Tool dynamische Waldtypisierung

Das Beratungsinstrument ist unter www.waldtypisierung.steiermark.at sowie unter www.waldbauberater.at kostenlos abrufbar, ebenso wie eine Vielzahl von Themenkarten zu Baumarteneignung, Klima und Klimawandel sowie zu Standorts- und Bodeneigenschaften.

Die Ergebnisse des Projekts wurden im März 2022 bei der Fachtagung „Wald im Klimawandel – Dynamische Waldtypisierung – neues Instrument für die Baumartenwahl“ in Graz vor über 500 Expertinnen und Experten aus Österreich, Deutschland, Slowenien, der Schweiz und Südtirol präsentiert. Der Tagungsband und die Präsentationen sind unter https://www.agrar.steiermark.at/cms/ziel/151504582/DE/ abruf- und nachlesbar.

Das Projekt leitete die Universität für Bodenkultur (BOKU), Projektpartner waren neben dem BFW die Karl-Franzens-Universität Graz, WLM Büro für Vegetationsökologie und Umweltplanung, ALPECON Wilhelmy Technisches Büro für Geowissenschaften, Joanneum Research Forschungsgesellschaft mbH, JRAquaConSol GmbH und die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG).

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Klaus Klebinder, Bodenhydrologe am Institut für Naturgefahren am BFW erklärt, was Hydrologie ist und wie man Bodenhydrologe werden kann.