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Besser ernten mit der passenden Technologie

Harvester im Einsatz

Die mechanisierte Waldarbeit erleichtert die Bewirtschaftung wesentlich, doch nicht jede Holzerntemethode eignet sich für alle Standorte. Mit dem Projekt HOBO werden die verschiedenen Möglichkeiten und deren Eignungen sichtbar gemacht.

Für die nachhaltige Bereitstellung des nachwachsenden Rohstoffs Holz kommt der Mechanisierung der Waldbewirtschaftung große Bedeutung zu. Die Technologie ist mit den ökologischen Rahmenbedingungen abzustimmen, dies entscheidet maßgeblich über die Pfleglichkeit der Nutzung. Die besonders produktiven, oft „schweren“ Böden der Flysch- und Molassezone sind verdichtungsanfällig und stellen daher für die Mechanisierung eine Herausforderung dar.

Bodenverdichtung durch Befahrungen mit schweren Geräten zieht Veränderungen der Bodenstruktur nach sich. Es dringt weniger Wasser in den Boden, wodurch den Pflanzen nicht mehr genügend davon zur Verfügung steht. Der Bodenluft- und der Wasserhaushalt des gesamten Ökosystems werden gestört.

Zusammenhänge sehen

Standortseigenschaften wie Durchwurzelbarkeit, Baumarteneignung, Produktivität, aber auch weitere Bodenfunktionen wie die Quellen- und Senkenwirkung des Bodens für Treibhausgase oder die Lebensraumfunktion für Bodenorganismenstehen stehen in engem Zusammenhang mit der Bodenstruktur. Ein standortsangepasster Technologieeinsatz ist daher eine zentrale Grundlage der Waldbewirtschaftung auf verdichtungsanfälligen Böden.

Die Universität für Bodenkultur (BOKU) und das Bundesforschungszentrum für Wald (BFW) schaffen mit HOBO eine Datenbasis, um die Auswirkungen unterschiedlicher Holzerntetechnologien auf gefährdeten Waldstandorten besser beurteilen zu können. Dies ist unter dem Gesichtspunkt der Klimaerwärmung für waldbauliche Entscheidungen von besonderer Bedeutung.

Empfehlungen für die Praxis

Die Wasserverfügbarkeit im Boden, die über das Verhältnis von Oberflächenabfluss zu Infiltration, Wasserspeicherkapazität und Durchwurzelung gesteuert wird, ist besonders für den Folgebestand relevant. Waldbewirtschafterinnen und Waldbewirtschaftern bekommen eine praxisorientierte Entscheidungsmatrix, die neben den zu erwartenden Holzerntekosten auch die Chancen und Risiken der verschiedenen Technologien klarstellt. Ziel ist es, Handlungsempfehlungen für die Wahl der bestgeeigneten Holzerntetechnologie in Abhängigkeit von Standort und Witterung abzuleiten. Für Aus- und Weiterbildungszwecke werden Beispielflächen etabliert.

Die Auswirkungen verschiedener Technologien werden anhand von dokumentierten Holzernteeinsätzen der letzten zehn Jahre untersucht, ebenfalls für im Projekt durchgeführte Nutzungen, die unter kontrollierten Bedingungen und definierten Bodenzuständen (Wassergehalt, Boden gefroren oder nicht etc.) erfolgen. Die Indikatoren erlauben eine Aussage über die Auswirkung unterschiedlicher Erntemaßnahmen auf die Bodenfunktionen, den verbleibenden Bestand sowie die Verjüngung. Das Projekt HOBO wird mit Mitteln aus dem Waldfonds des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft gefördert.

Projektinfos

Projekttitel: HOBO
Projekttitel lang: Waldbewirtschaftung im Klimawandel – Sicherung der Bodenfunktionen von Waldökosystemen durch standortsgerechte Holzernte
Laufzeit: 01.03.2022 – 30.09.2025

Fördergeber: Österreichischer Waldfonds
Projektleitung: Universität für Bodenkultur (BOKU)
Projektpartner: BFW (Bundesforschungszentrum für Wald)
Beteiligte Institute am BFW: Waldökologie und Boden, Naturgefahren, Traunkirchen

Kontakt

Barbara Kitzler, Bundesforschungszentrum für Wald, Seckendorff-Gudent-Weg 8, 1131 Wien, barbara.kitzler@bfw.gv.at

Links

https://dafne.at/projekte/hobo

Dieses Projekt wird im Rahmen des Ressortforschungsprogramms über dafne.at mit Mitteln des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft finanziert. Das BML unterstützt angewandte, problemorientierte und praxisnahe Forschung im Kompetenzbereich des Ressorts.

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