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Monitoringsysteme für Naturgefahren

Mehrere Menschen hören einem Vortragenden zu. Auf der projizierten Folie steht "Innsbrucker Hofburggespräche"

Das Monitoring von Naturgefahren dient der Beobachtung und Erfassung damit zusammenhängender Prozesse und soll mögliche Abweichungen oder Grenzwertüberschreitungen dokumentieren.

Wesentliches Ziel der systematischen Beobachtungen ist es, rechtzeitig adäquate Maßnahmen einleiten zu können. Der Klimawandel stellt die Verfahren aber vor große Herausforderungen und macht es möglicherweise erforderlich, Aufzeichnungssysteme anzupassen.

Sechs Vorträge haben im Rahmen des Innsbrucker Hofburggesprächs am Institut für Naturgefahren des BFW die anstehenden Fragen aus verschiedenen Gesichtspunkten beleuchtet und zu spannenden Diskussionen geführt.

Spannende Vorträge und Diskussionen

Johannes Vergeiner von der Geosphere Austria in Innsbruck hat die wesentlichsten Probleme im Zusammenhang mit dem Klimawandel hervorgehoben: So dürften in hochalpinen Regionen Permafrostbereiche auftauen, Überschwemmungsrisiken steigen, und vermehrt Hangrutschungen und Vermurungen aufgrund intensiverer sommerlicher Starkregen eintreten.

Auswirkungen des Klimawandels auf alpine Naturgefahren (PDF)

Rudolf Schmidt von der Wildbach- und Lawinenverbauung in Salzburg ging auf die Bedeutung des Monitorings für die Wildbach- und Lawinenverbauung ein; er erläuterte insbesondere das Monitoring von Massenbewegungen und Abflussmessungen und berichtete über den dazu erforderlichen Einsatz von Spezialsensoren, mobilen Anlagen und Drohnen.

Die Bedeutung des Monitorings alpiner Naturgefahren (PDF)

Volkmar Mair vom Amt für Geologie in Bozen hat seinen Vortrag auf das Monitoring von Steinschlag fokussiert und Beispiele aus Südtirol erläutert. So konnte im Ultental die einzige Zufahrtstraße aufgrund des systematischen Monitorings einer Rutschung rechtzeitig gesperrt werden. Mair warf auch die Frage auf, ob es sinnvoll wäre, einen Steinschlagbericht ähnlich dem Lawinenlagebericht herauszugeben.

Herausforderungen beim Monitoring von Steinschlag im Zusammenhang mit dem Klimawandel (PDF)

Bernhard Kohl vom Bundesforschungszentrum für Wald (BFW) in Innsbruck und Stefan Achleitner von der Universität Innsbruck widmeten sich dem Bodenfeuchte- und Schneemonitoring sowie der Abflussmessung. Sie erläuterten auch die Probleme von Abflussmessungen, wenn kein dauerhaft definierter Abflussquerschnitt vorhanden ist.

Herausforderungen beim Monitoring von Hochwasserereignissen im Zusammenhang mit dem Klimawandel (PDF)

Für Johannes Hübl von der Universität für Bodenkultur in Wien sind systematische Beobachtungen nicht nur für ein besseres Verständnis der Vorgänge innerhalb eines Systems notwendig, sondern haben auch große Bedeutung bei der Gewinnung von Daten zum Entwickeln, Testen und Kalibrieren von Modellen.

Herausforderungen beim Monitoring von Murenereignissen im Zusammenhang mit dem Klimawandel (PDF)

Anselm Köhler vom BFW in Innsbruck berichtete in seinem Vortrag, dass sich als Folge der Klimakrise der Fokus von den Trockenschneelawinen auf die Nassschneelawinen verschieben wird und deshalb eine Anpassung der Modelle erforderlich erscheint, beschreiben doch die derzeitigen numerischen Lawinenmodelle hauptsächlich trockene Lawinen.

Relevanz der Klimakrise auf den Lawinentypus: Lawinenradar Messungen und zukünftige Herausforderungen (PDF)