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Buchsbaumzünsler schädigt Sträucher in Gärten

Experten aus EU und Schwarzmeerregion beraten über Maßnahmen gegen Falterart. Kahle Buchsbaumsträucher am Friedhof oder im Garten werden bald wieder zu sehen sein.

In Österreich ist der Buchsbaumzünsler vor allem durch seine typischen Fraßbilder bekannt. Die Falterart richtet auch in den Wäldern der östlichen Schwarzmeerregion bereits große Schäden an.

Erstmals 2009 in Vorarlberg gefunden, hat sich mittlerweise der Buchsbaumzünsler über weite Teile Österreichs ausgebreitet – großräumig durch Verkauf oder Transport von befallenem Pflanzenmaterial, kleinräumig durch Falterflug. Landesweit kommt er bereits in Wien und Niederösterreich, Kärnten, dem Burgenland und den außeralpinen Gebieten Oberösterreichs und der Steiermark vor. Ebenfalls erreicht hat er das innere Salzkammergut, wo der Buchs eine bedeutende Rolle in der Landschaftsgestaltung einnimmt. In Salzburg dürfte neben der Stadt Salzburg und Umgebung auch das Alpenvorland bereits besiedelt sein, in Tirol zumindest das Außerfern und in Vorarlberg die Rheinebene.

„Da seit dem Auftreten vom Buchsbaumzünsler in Österreich immer relativ milde Winter waren, ist abzuwarten, wie sich der diesjährige, phasenweise doch extrem kalte Winter auf die Schmetterlingspopulation auswirkt“, erklärt Forstschutzexperte Bernhard Perny vom Bundesforschungszentrum für Wald (BFW). Bisher sind keine natürlichen hemmenden Faktoren in Erscheinung getreten. Ohne das Eingreifen des Menschen (von Abklauben bis Insektizidbehandlung) werden befallene Buchspflanzen meist so stark befressen, dass sie absterben.

Buchsbaumzünsler als Gefahr für Waldbestände

Der Buchsbaumzünsler (Cydalima perspectalis) ist eine aus Ostasien eingeschleppte Kleinschmetterlingsart, deren Raupen Fraßschäden an den Blättern des chinesischen Buchsbaumes anrichten. Dieser Schädling wird vermehrt im östlichen Schwarzmeerraum zum Problem, da natürliche Gegenspieler fehlen. Die Gebiete um die Ostküste sind geprägt von Landwirtschaft. Die hier heimische Buchsbaumart (Buxus colchica) wird vor allem als Brennholz genutzt und überragt in Höhe bei weitem die heimischen Buchssträucher.

Das BFW möchte sich als Plattform für internationalen Wissensaustausch anbieten.

Peter Mayer, Leiter des BFW

Anlässlich eines Workshops Anfang April 2017 trafen sich am Bundesforschungszentrum für Wald Expertinnen und Experten aus der EU und der Schwarzmeerregion und diskutierten mögliche Strategien und Aktivitäten.

Das Projekt wird vom österreichischen Außenministerium, dem United Nations Development Programme (UNDP) und der EU finanziert.
Der österreichische Vorsitz in der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) beteiligt sich mit besonderem
Interesse an der Initiative, da sie ein konkretes Beispiel für Wege zur Vertrauensbildung über Trennlinien hinweg darstellt.