Dokumentation der Waldschädigungsfaktoren

Um die Waldschadenssituation Österreichs darzustellen, wurde vom BFW eine Zusammenarbeit mit den Landesforstdiensten ins Leben gerufen. Forstfachleute der Bezirkshauptmannschaften erfassen für die Dokumentation der Waldschädigungsfaktoren Daten über die wichtigsten Schädlinge, Krankheiten und abiotischen Schädigungsfaktoren in allen Wäldern Österreichs. Am Institut für Waldschutz des BFW werden die Grundlagen für die Erhebung geschaffen sowie die Ergebnisse aufbereitet, analysiert und veröffentlicht.
Eckpunkte der Dokumentation der Waldschädigungsfaktoren
- Ausschließlich die physiologische Schädigung des Baumes wird erfasst, unabhängig davon, ob infolge der Schädigung ein wirtschaftlicher Schaden entsteht oder nicht, oder ob eine Kalamitätsnutzung durchgeführt wird oder nicht.
- Parameter sind Schadholzmengen und Schadflächen der wesentlichen forstlichen Schädigungsfaktoren.
- Festmeterangaben betreffen das Volumen geschädigter Bäume, auch wenn sie ungenutzt im Wald verbleiben, und sind daher im Verhältnis zum Vorrat als Vorratsfestmeter angegeben.
- Erhebungszeitraum ist das Kalenderjahr: Ausschlaggebend ist der Zeitpunkt der Schädigung und nicht der einer allfälligen Nutzung.
- Aus diesen Punkten ergeben sich wesentliche Unterschiede zur Holzeinschlagsmeldung (HEM) des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus.
- Erhebung durch Forstfachleute der Bezirksforstdienste im eigenen, gut bekannten Arbeitsgebiet.
- Erhebung in allen Eigentumskategorien aller Wälder Österreichs.
- Datenerfassung durch ein Schätzverfahren gewährleistet bei effizientem Ressourceneinsatz eine gute Annäherung an die Waldschutzsituation.
- Repräsentative Aussagekraft für ganz Österreich.
- Die Hauptergebnisse:
Tabellarische Gesamtübersicht der DWF 2022
kartografische Darstellung als Österreichkarten

In der Dokumentation der Waldschädigungsfaktoren (DWF) werden mit Stand 2023 jährlich 73 biotische oder abiotische Schädigungsfaktoren erfasst, wie z.B. Insekten, Pilze, Komplexkrankheiten, Schneebruch, Windwurf oder Waldbrände. Die Erhebungseinheiten sind die Gebiete der Forstaufsichtsstationen, der Försterbezirke im Falle des Bundeslandes Tirol oder der Magistrate in Städten mit eigenem Statut. Aktuell erfolgt die Datenerfassung in 242 Erhebungseinheiten durch die Bezirksförsterinnen und Bezirksförster. Die Durchführung der DWF, von der Vorbereitung bis zur Auswertung, obliegt dem Institut für Waldschutz. Dazwischen geschaltet sind die Landesforstdienste für die Überprüfung der jeweiligen Daten auf Vollständigkeit und inhaltliche Plausibilität verantwortlich und übernehmen Fragen der Koordinierung.
Der Unschärfe eines Schätzverfahrens wird dahingehend Rechnung getragen, dass die Standardauswertungen der DWF nicht auf Ebene der Erhebungseinheiten durchgeführt werden. Die Ergebnisse werden daher aggregiert und aktuell auf 71 Auswerteorte, weitgehend den Bezirksforstinspektionen entsprechend, bezogen.
Ergebnisse der Dokumentation der Waldschädigunsfaktoren
Nach den Meldungen der Bezirksforstbehörden ist das Übersichtsergebnis der Dokumentation der Waldschädigungsfaktoren für 2022 tabellarisch für die einzelnen Schädigungsfaktoren zusammengefasst: Anzahl der Bezirksforstinspektionen mit Meldungen (N), geschädigtes Holzvolumen in Vorratsfestmeter (Vfm), geschädigte reduzierte Fläche in Hektar (ha) sowie die Entwicklung zum Vorjahr:
Eine geografische Übersicht im gesamten Bundesgebiet und die Entwicklung zum Vorjahr pro Schädigungsfaktor bieten Österreich-Karten mit einer Gliederung nach Bezirksforstinspektionen und Größenklassen. Die Karten sowie die Übersichtstabelle werden in der Fachzeitschrift „Forstschutz Aktuell“ im jährlichen Bericht zur Waldschutzsituation veröffentlicht.
Erklärungen zu den Karten
Bei Schädigungsfaktoren, die üblicherweise ein Absterben von Bäumen verursachen, ist das Volumen der geschädigten Bäume in Vorratsfestmeter angegeben. Die Aggregation in drei Größenklassen wird farbig in den Grenzen der Bezirksforstinspektionen dargestellt. Die überwiegende Zuordnung zur räumlichen Verteilung der Schädigung (einzeln, in Nestern, flächig) ist an Kreissektoren ablesbar.
Bei Schädigungsfaktoren, bei denen die Fläche mit geschädigten Bäumen angegeben ist, werden die reduzierten Schädigungsflächen als prozentueller Anteil der geschädigten Bäume an der gesamten Schädigungsfläche errechnet. Die Aggregation der reduzierten Schädigungsflächen in Hektar wird in drei Größenklassen ebenfalls farbig in den Grenzen der Bezirksforstinspektionen dargestellt. Die überwiegende Intensität (Intensität 1 bis 3) der Schädigung wird in Kreissektoren angezeigt.
Die Veränderung zum Vorjahreswert ist an einem roten, nach oben (Zunahme = Verschlechterung) bzw. an einem grünen, nach unten (Abnahme = Verbesserung) gerichteten Pfeil abzulesen. Bewegt sich die Veränderung innerhalb einer 5 %-Grenze, so wird dies durch ein graues Tildenzeichen als „gleichbleibend“ verdeutlicht.