Skip to content
CLICK TO ENTER

Viele Gewinner beim Hackathon im Benediktinerstift Göttweig

Gruppenfoto aller Teilnehmenden des Hackathons vor dem Benediktinerstift Göttweig

Das Bundesforschungszentrum für Wald (BFW) veranstaltete am 14. und 15. November 2022 einen Hackathon im Benediktinerstift Göttweig im Rahmen des Erasmus+ Projektes Green4C. Bei diesem Ideenwettbewerb trafen 19 angehende Expert*innen zum ersten Mal aufeinander und entwickelten innerhalb von 24 Stunden innovative Produkte zum Thema Wald und Gesundheit. Mit dabei waren Schüler*innen des Holztechnikums Kuchl, Studierende der IMC Fachhochschule Krems und Schüler*innen der Forstfachschule Traunkirchen im Alter von 15 – 35 Jahren.

Herausforderung: Produkt nur aus Naturmaterialien

„Wir wollten, dass die Teilnehmer*innen mit ihren verschiedenen Kompetenzen voneinander und miteinander Lernen“, sagte Projektleiter Dominik Mühlberger vom BFW. Vier Teams aus den Bereichen Holztechnik, Forstwirtschaft und Gesundheit erarbeiteten ein innovatives Holz-Mobiliar zu Wald und Gesundheit.

„Darunter kann man sich beispielsweise eine Gesundheitsstation entlang eines Wanderweges im Heilwald vorstellen. Eine Herausforderung: Es dürfen nur Naturmaterialien verwendet werden, also keine Schrauben oder Kleber zum Verbinden von Elementen.“

Dominik Mühlberger, BFW-Projektleiter

Die Teilnehmenden des Hackathons besichtigen den Heilwald vom Benediktinerstift Göttweig.
Die Teilnehmenden des Hackathons besichtigen den Heilwald vom Benediktinerstift Göttweig. Foto: BFW

Wenig Schlaf

Für den Heilwald wurden von den Hackathon-Teilnehmer*innen Stationen konzipiert, um künftig präventive Gesundheitsangebote und Therapien anbieten zu können. Am frühen Nachmittag besichtigten die Jugendlichen den Heilwald; die Teams lernten sich kennen, erste Ideen wurden gesammelt. „Wie geländegängig ist so ein Rollstuhl?“, fragte einer der Schüler des Holztechnikums Kuchl den Gesundheitsexperten Gerhard Tucek im Vorbeigehen. Der Austausch zwischen den Disziplinen war bereits im Gang.

Bis 22 Uhr hörte man Motorsägen, Bohrer und Schleifmaschinen durch den Innenhof des Stiftes schallen. Bis in die späten Nachtstunden hinein arbeiteten die Teams an ihren Konzepten, stellten einen Arbeitsplan für den Vormittag zusammen und teilten Arbeiten nach Kompetenzen zu. Nach einer kurzen Nachtruhe übertönten die Motorsägen bereits um 7 Uhr das Glockenschlagen des Benediktinerstiftes und die Holzmodelle der Gesundheitsstationen nahmen weiter an Form an. Die Schüler*innen und Student*innen konnten sich selbst als Expert*in des eigenen Fachs wahrnehmen und das Know-how bestmöglich einbringen und weitergeben. Ihre Begeisterung war spürbar. „Findet der Hackathon nächstes Jahr wieder statt? Wir melden uns gern gleich wieder an“, fragten zwei der Teilnehmenden.

Michael Chiari, Lehrer der Forstfachschule in Traunkirchen, auf die Frage, was seine ersten Gedanken waren, als er mit seinen Schüler*innen zum Hackaton eingeladen wurde: „Wir reden immer von der Multifunktionalität des Waldes, jetzt geht es damit in die Praxis“. Expert*innen aus den Bereichen Gesundheit, Handwerk und Forstwirtschaft lieferten den Teilnehmer*innen Impulse und fachlichen Input und standen ihnen als Mentor*innen zur Verfügung.

Viele Gewinner*innen beim Ideenwettbewerb

Bis 15. November 2022 zu Mittag hatten die Gruppen Zeit, um an ihren Modellen zu arbeiten. Eine zehnköpfige Jury vergaben ihre Punkte nach einem Kriterienkatalog, der sowohl Innovation, Gesamtkonzept und Umsetzung berücksichtigte.

Klangelemente, verschiedene Sitz- und Rastgelegenheiten, Meditationsplätze und therapeutische Spiele wurden in den Holz-Modellen verarbeitet. Jedes ein in sich stimmiges Meisterwerk, welches die drei Disziplinen des Holzhandwerks, der Forstwirtschaft und der Therapiewissenschaften vereint, mit dem Wald als gemeinsamen Nenner.

Ein Novum: Die Jury hatte Schwierigkeiten, sich auf einen Gewinner zu einigen, und so kam es, dass die Veranstaltungspartner zur Würdigung für die erbrachte Leistung den Preis aufstockten und prompt alle Teams zu Gewinner*innen erklärten. Die Teilnehmer*innen des Hackathons teilten sich daher gleichermaßen einen 1.000 € Scheck, gesponsert von LIECO, und einen weiteren 1.000 € Scheck, gesponsert von der IMC Fachhochschule Krems.

Gruppenfoto aller Teilnehmenden des Hackathons vor dem Benediktinerstift Göttweig
Gruppenfoto aller Teilnehmenden des Hackathons, Mitorganisatoren des Benediktinerstiftes Göttweig, Expert*innen der IMC FH Krems, des Holztechnikums Kuchl und der Forstfachschule Traunkirchen und Organisator*innen des Bundesforschungszentrums für Wald (BFW). Foto: BFW

Die vier innovativen therapeutisch nutzbaren Gesundheitsstationen sollen alle vom Benediktinerkloster Göttweig im Heilwald umgesetzt werden.

„Anfangs hatten wir nur eine vage Idee, was überhaupt ein Hackathon ist, und heute sehen wir nun, wie vielseitig und durchdacht die therapeutischen Holz-Modelle innerhalb so kurzer Zeit geworden sind.“

Schüler der Forstfachschule Traunkirchen

Heilwald des Stiftes Göttweig

Der Hackathon fand im Benediktinerstift Göttweig bei Furth, nahe Krems, statt. Ein Teil der Waldflächen des Stiftes (ca. 53 ha) erhielt vor kurzem das Gütesiegel Heilwald. Dessen Herzstück ist das beliebte Ausflugsziel rund um die 14 Mammutbäume aus dem Jahr 1880. Mit dem Gütesiegel „Heilwald“ wird ein Qualitätsstandard im Bereich Wald und Gesundheit in Österreich gesetzt. „Besonders in Zeiten der Pandemie und des Klimawandels erfährt der Wald mit all seinen Leistungen eine neue Aufmerksamkeit. Daher widmet das Stift einen Teil seiner Waldfläche als Heilwald“, sagt Dipl.-Ing. Mag. Pater Maurus Kocher, MBA, vom Stift Göttweig.

Jury

  • Dominik Mühlberger (Bundesforschungszentrum für Wald)
  • Pater Maurus Kocher (Benediktinerstift Göttweig)
  • Gerhard Tucek (IMC FH Krems)
  • Martin Nuhr (Heilwald Senftenberg,1. Forschungsstelle Waldtherapie)
  • Hermine Hackl und Fritz Wolf (Waldbotschafter*innen)
  • Stefan Schimpl (Tourismusregion Traunsee-Almtal)
  • Gudrun Berger (Bürgermeisterin aus Furth)
  • Bettina Schimany (Gemeinderätin aus Paudorf)
  • Karin und Bernhard Antoni (Kunstmuseum Waldviertel)

Mehr zum Heilwald

Bilder im Pressebereich des BFW

Mit freundlicher Unterstützung von:

Rückfragen

Dominik Mühlberger, Bundesforschungszentrum für Wald, +43-1-87838-1347, dominik.muehlberger@bfw.gv.at

Der Hackathon wurde im Rahmen vom Projekt Green4c durchgeführt, einem ERASMUS-Projekt.