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Waldbiodiversität vor den Vorhang

Direktor Peter Mayer spricht vor einer Gruppe von Leuten

Das Bundesforschungszentrum für Wald (BFW) veranstaltete am 24. November 2022 das erste Waldbiodiversitäts-Symposium, dabei drehte sich alles um die Frage, wie die Artenvielfalt in den bewirtschafteten Wäldern Österreichs erhalten und gefördert werden kann. Themen waren unter anderem die Waldbiodiversität im Klimawandel, Pilze, Totholz und die Erfassung der Artenvielfalt durch molekularbiologischen Methoden.

Bei Nebel und Regen trafen früh morgens die ersten Expert:innen und rund 50 Teilnehmer:innen des Waldbiodiversitäts-Symposiums am BFW ein. Österreichs Moos-Experte Harald Zechmeister von der Universität Wien meinte: „Heute ist ein richtiges Mooswetter. Bei so viel Regen und hoher Luftfeuchtigkeit sprießen die Moose nur so heraus“. Über hundert Teilnehmer und Teilnehmerinnen nahmen online an der Veranstaltung teil.

Vielfalt auf allen Ebenen

Das Thema Vielfalt spiegelte sich auch im Publikum wider: Waldbesitzer:innen, Forstwirt:innen, Vertreter:innen der Landwirtschaftskammern, Interessierte aus der forstlichen und naturschutzfachlichen Praxis sowie Waldpädagog:innen und NGOs waren dabei. Ebenso vielfältig wie das Publikum waren die Inhalte der Vortragenden. Hinter dem Wort Biodiversität verbirgt sich einiges, nämlich die Vielfalt der Arten, der Lebensräume und der Gene.

Katharina Lapin reicht ein Mikrophon zu einem Teilnehmenden.
Katharina Lapin, Leiterin des BFW-Institutes für Waldbiodiversität und Naturschutz, moderiert das Waldbiodiversitäts-Symposium. Foto: BFW, Meisel

Aktive Maßnahmen für die Waldbiodiversität

All dies wurde beim Symposium vor den Vorhang geholt. Ziel war es, eine Brücke zwischen Forschung und Praxis rund um die Waldbiodiversität zu schlagen. Erkenntnisse aus der Forschung und Best Practice-Beispiele sollen zu aktivem Handeln im Wald zu Gunsten der Biodiversität motivieren. Der Klimawandel und weitere Bedrohungen wie der Verlust von Lebensräumen gefährden die Waldbiodiversität.

„Eine reine Außernutzungstellung von Waldflächen reicht daher nicht aus. Waldbiodiversität muss aktiv durch Maßnahmen gefördert werden, beispielsweise indem man Mikrohabitate schafft, die Baumartenvielfalt bei der Pflanzung fördert und die Ressourcen nachhaltig nutzt.“

Katharina Lapin, Leiterin des Institutes für Waldbiodiversität und Naturschutz am BFW

Die Veranstaltung richtete sich gezielt an Waldbesitzer:innen, weil diese entscheiden, wie viel Raum Biodiversität in Zukunft im Wald einnimmt.

Wildkamera, GIS und Totholz

Zusätzlich zu den Vorträgen gab es Praxisstationen aus der Waldbiodiversitätsforschung des BFW, wobei sich die Teilnehmer und Teilnehmerinnen informieren, austauschen und vernetzen konnten. Die Forschungsarbeit ist vielfältig: Aus der Luft werden mittels Geoinformationssystemen Biodiversitätsindikatoren erhoben, im Wald werden Baummikrohabitate oder Totholz kartiert. Bis hin zur akustischen Aufnahme von Waldgeräuschen zur Erkennung von z.B. Fledermäusen oder das Arbeiten mit Wildkameras. „Die Pipetten glühen aktuell“, meinte Corinna Wallinger, Ökologie-Expertin der Universität Innsbruck, während ihres Vortrages zur aktuellen Forschungsarbeit über die DNA des Waldes. Das Fazit der Teilnehmer und Teilnehmerinnen war, dass das Erfassen der Biodiversität im Wald äußerst abwechslungsreich und vielschichtig ist sowie viel Expertise und Personal braucht.

Ein liegender Baumstamm wird bei der Praxisstation Totholz mit einem Messgerät gemessen.
Vermessung von Totholz bei der Praxisstation „Baummikrohabitate und Totholz als Indikatoren für Biodiversität“ im umliegenden Wald des BFW. Foto: BFW, Meisel

Kalender raus und Termin eintragen!

Der Termin für das nächste Waldbiodiversitäts-Symposium steht bereits fest: 22. Februar 2024.
Das Symposium fand im Rahmen des BFW-Projektes Salamander statt, das der Erhaltung und dem Schutz bedrohter Arten in Waldökosystemen dient. Ein Projekt des Waldfonds – einer Initiative des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft.
Mehr Infos zum Projekt: https://www.bfw.gv.at/projekt-salamander/

Vortragende