Trittsteinbiotope fördern Biodiversität im Wald

Das Waldfonds-Projekt ConnectPLUS dient der Erhaltung, Verbesserung, und Wiederherstellung von naturschutzfachlich wertvollen Trittsteinbiotop-Flächen. Diese dienen als Fortpflanzungs- oder Rückzugsorte für zu schützende Arten. Außerdem begünstigt die Einrichtung jener Flächen die Vernetzung von Lebensräumen, sowie die Ausbreitung von Arten und deren genetischen Austausch, was sich wiederum positiv auf die gesamte Biodiversität auswirkt.
Weltweit stellen Wälder die vielfältigsten und artenreichsten terrestrischen Ökosysteme dar. Auch hierzulande beherbergt der Wald 2/3 aller heimischen Arten. Die Bedeutung der heimischen Wälder zur Erhaltung der Biodiversität wird daher als besonders hoch eingestuft. Eine hohe biologische Vielfalt gilt als einer der wichtigsten Faktoren für die Widerstandsfähigkeit gegenüber biotischen und abiotischen Schadursachen, wie Stürme, Windwürfe oder Käferbefall. Auch wirkt sich eine hohe biologische Vielfalt positiv auf die Produktivität der Waldökosysteme aus. Heute zählt die Zerschneidung der Landschaft (Fragmentierung) weltweit zu einer der wesentlichen Ursachen für den Rückgang der biologischen Vielfalt. Die folgende Verkleinerung und letztendlich der Verlust von Lebensräumen, vor allem durch intensive Landnutzungen und den Siedlungsbau, führt zu einer Isolierung von Teilflächen, wodurch der genetische Austausch zwischen einzelnen Populationen, von meist seltenen Arten, verhindert wird. Die Etablierung von Trittsteinbiotopen zur Vernetzung von Lebensräumen ist eine Maßnahme diesem Trend entgegenzuwirken.



Trittsteinbiotope und Korridore sind wichtige Elemente zur Vernetzung und ökologisch wertvolle Refugien für viele Arten
Neben bestehenden Schutzgebieten sind auch kleinflächige Trittsteinbiotope und Korridore ökologisch wertvoll, da sie als Refugien für viele Arten, wie beispielsweise Moose und Flechten, dienen und die Vernetzung ansonsten isolierter Flächen ermöglichen. Auch wird durch eine Vernetzung von Lebensräumen die Ausbreitung von Arten mit begrenzter Ausbreitungsfähigkeit ermöglicht. Entscheidend bei der Vernetzung sind zwei Aspekte: a) die strukturelle und b) die funktionale Konnektivität. Das bezieht sich einerseits auf die räumliche Vernetzung (Distanzen, Biotopgröße) und andererseits auf die arten(gruppen)-spezifische funktionale Lebensraumqualität der Fläche. Das Projekt befasst sich vorrangig mit der funktionalen Konnektivität, also mit der Priorisierung, Einrichtung und Untersuchung von Trittsteinbiotopen.
Ergebnisse und Outputs
Das Projekt ConnectPLUS dient dem Erkenntnisgewinn hinsichtlich des Managements und der Entwicklung von kleinflächigen Schutzgebieten. Es stellt eine wichtige Grundlagenarbeit für zukünftige Schutzkonzepte, deren Abwicklung und Forschungsbeitrag dar. Die geplante Einrichtung und Außernutzungsstellung von Trittsteinbiotopen gewährleistet die Erhaltung und Verbesserung naturschutzfachlich wertvoller Flächen. Die gewonnenen Ergebnisse der Erhebungen dienen darüber hinaus der Bewusstseinsbildung und Unterstützung lokaler Akteure.