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RECIPE – Stärkung des Zivilschutzes

Unter den Szenarien des Klimawandels wird das Management von Katastrophenrisikos immer komplexer, da die potenziellen Auswirkungen von Naturgefahren auf BürgerInnen und Infrastrukturen zunehmen, während gleichzeitig die EntscheidungsträgerInnen mit einem höheren Maß an Unsicherheit konfrontiert sind.

In Österreich versteht man unter Zivil­schutz die Summe aller Vorkehrungen zum Schutz der Bevölkerung durch Maßnahmen der Behörden, Einsatzorganisationen und jedes Einzelnen. Dazu gehört der Selbstschutz, etwa dass man zu Hause auf mögliche Ausnahmesituationen vorbereitet ist – etwa mit einem Wasser- und Lebensmittelvorrat. Weiters zählen dazu Maßnahmen der alltäglichen Gefahrenabwehr, gegen internationalen Terrorismus und zum Schutz vor Naturkatastrophen und technischen Unglücksfällen wie zum Beispiel Atomkraftunfälle.

Die Auswirkungen des Klimawandels verändern auch Naturgefahrenprozesse. Die bereits bestehenden Risikomanagement-Ansätze sollen im Rahmen des Projektes RECIPE um den Aspekt Klimawandel erweitert werden.  RECIPE steht für die Stärkung des Zivilschutzes im Rahmen der Risikobewertung von Multi-Gefahren-Risiken unter Berücksichtigung des Klimawandels. Das kann beispielsweise einen Hang betreffen, auf dem vor ein paar Jahren ein Waldbrand den Bestand vernichtet hat und jetzt stellt sich die Frage, was bedeutet das für die Steinschlag- oder Rutschungsgefahr.

Ein Ziel des Projekts ist es, Empfehlungen und Instrumente zur Stärkung des Katastrophenschutzes im Rahmen des Notfallmanagements und der Risikoplanung für verschiedene Naturgefahren in ganz Europa zu ent­wickeln. Im Projektteam sind Expertinnen und Experten aus Wissen-­­ schaft und Praxis zu den Themen Wald­brände, Überschwemmungen, Stürme, Lawinen, Steinschlag und Erdrutsche. Durch die Zusammenführung des Fachwissens zu verschiedenen Gefahren sollen die wichtigsten Auswirkungen des Klimawandels auf das Risikomanagement identifiziert werden.

Die Wechselwirkungen zwischen Prävention, Vorsorge und Reaktion werden mit PraktikerInnen und anderen AnwenderInnen in Bezug auf die Klimawandelszenarien analysiert und daraus Anforderungen des Zivil- und Katastrophenschutzes an ein neues Risikomanagements formuliert. Ein Ergebnis werden übertragbare Leitlinien sein, wie die aus dem Naturgefahren-Risikomanagement abgeleiteten Beurteilungen in entscheidungsunterstützende Werkzeuge von Zivilschutzeinrichtungen integriert werden können.