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Satellit erkennt Baumart

Laubbaum oder Nadelbaum? Kleinkinder können dies im Wald bereits unterscheiden.

Kinder im Wald

Aus der Luft, mit etwas größerem Abstand, können Bilder vom Kronendach aufgenommen werden und mit etwas Routine erkennen Expertinnen und Experten darauf einzelne Baumarten. Aber geht das auch ohne den Menschen, nur durch Computer? Ein Team am Institut für Waldinventur des BFW arbeitet an der automatischen Erkennung von Baumarten. Der europäische Satellit Sentinel 2 liefert die Bilder. Im Idealfall liegen alle fünf Tage Bilddaten in zehn Meter Auflösung für Österreich vor.

Mit Hilfe der Bilder lassen sich der Zustand der Vegetation und deren Veränderung gut erkennen. Am Institut für Waldinventur werden aus den Daten automatisiert Waldkarten erstellt, die zwischen Laub- und Nadelwald unterscheiden.

Vergleich Echtfarben- Falschfarbeninfrarotbild CIR
dunkelrot=Nadelbäume
hellrot=Laubbäume
Vergleich Echtfarben/Falschfarbeninfrarotbild CIR

Dahinter steht eine ausgeklügelte Methode: Aus den vier Spektralkanälen (Rot, Grün, Blau und nahes Infrarot) werden für jeden Bildpunkt jeder Flugsequenz Werte abgeleitet. Es sind Wahrscheinlichkeiten: Ein spezieller dargestellter Bildpunkt etwa ist mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Laubbaum. Im CIR(Falschfarbeninfrarot)-Bild sieht man den Unterschied einfach viel besser (dunkelrot = Nadel, hellrot= Laub).

Diese Bildinformationen werden mit den Informationen der Probeflächen der Österreichischen Waldinentur gekoppelt, da dort die Baumarten exakt erhoben werden. Das Computerprogramm lernt anhand der verschiedenen Farbinformationen zwischen Laub- und Nadelholz zu unterscheiden. Bei Nadelbäumen ist sogar noch eine weitere Untergliederung in Fichten, Kiefern und Lärchen möglich. In Zukunft soll auch die Buche als Einzelbaumart erkannt werden.