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Schwefel in Österreichs Wäldern

Schwefel, Fichtenzweige und eine Probe nebeneinander aufgereiht

Wie stark sind unsere Wälder heute noch durch Schwefel belastet? Das österreichische Bioindikatornetz liefert dazu jährlich fundierte Daten – 2024 zeigt sich eine im Vergleich zum Vorjahr insgesamt stabile Belastungslage.

Das Österreichische Bioindikatornetz liefert seit über 40 Jahren belastbare Daten über verschiedene Schad- und Nährstoffe in unseren Waldökosystemen. Die aktuellen Ergebnisse aus dem Jahr 2024 zeigen: Die Schwefelbelastung bleibt im langjährigen Vergleich auf einem stabilen, niedrigen Niveau – mit regionalen Schwerpunkten.

Monitoring-Ergebnisse 2024 im Überblick

Das österreichweite Monitoring von Schwefelimmissionen zeigt für das Jahr 2024 weitgehend konstante Werte im Vergleich zum Vorjahr. Die Analyse der Pflanzenproben aus dem Grundnetz ergab bei 1,6 % der Punkte Grenzwertüberschreitungen (2023: 2,4 %). Auch im verdichteten Netz 85 blieb der Anteil mit 2,5 % betroffener Punkte (2023: 2,2 %) annähernd stabil. Das gewichtete Jahresmittel lag in beiden Netzen im Bereich des langjährigen Durchschnitts.

Eine Karte von Österreich, die 4 unterschiedlichen Klassifikationstypen für Schwefel im Jahr 2024 zeigt.

Regionale Unterschiede weiterhin erkennbar

Die meisten betroffenen Punkte mit Schwefel-Grenzwertüberschreitungen* befanden sich 2024 in der Steiermark, Kärnten, Niederösterreich und Wien. Insgesamt waren 17 der 690 Messpunkte des Netzes 85 betroffen. In Höhenstufen ab 1.200 m waren weiterhin keine Belastungen feststellbar. Die Verteilung der Grenzwertüberschreitungen folgt damit bekannten Mustern – stark beeinflusst von lokalen Emittenten und topografischen Gegebenheiten.

Langfristiger Rückgang bestätigt

Ganz allgemein ist seit der Einrichtung des Bioindikatornetzes im Jahr 1983 ein deutlicher Rückgang der Schwefelbelastung feststellbar – insbesondere in vormals stark belasteten Regionen wie dem Mühlviertel, dem Waldviertel oder dem Lavanttal. Diese positive Entwicklung ist auf emissionsmindernde Maßnahmen und strukturelle Veränderungen (z. B. Werksschließungen) zurückzuführen.

„Emissionsmindernde Maßnahmen wie zum Beispiel Filter für Schwefeldioxid-haltige Abgase, die Reduktion des Schwefelgehaltes in Brennstoffen, verbesserte Technologien hinsichtlich des Umweltschutzes, Einsatz von Brennstoffen mit geringerem Schwefelgehalt und Werksschließungen konnten die Schwefeldioxidemissionen von ca. 385 Tonnen im Jahr 1980 auf ca. 11 Tonnen pro Jahr** in den letzten Jahren verringern. Diese Entwicklung ist im Österreichischen Bioindikatornetz sehr gut ersichtlich,“

erklärt Michael Tatzber, Leiter der Abteilung Immissions- und Pflanzenanalyse. 

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